Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

openWB
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von openWB »

Ich fände das schon aussagekräftig
Die Realität sieht eher so aus:
Nehmen wir an du hast 2 Ladepunkte.
Von morgens bis Abends wird geladen.
4kWh Bezug, 40kWh PV Erzeugung, 10kWh gingen in die Batterie, 2 kWh kamen aus der Batterie und 8kWh hat das Haus gebraucht.
Fahrzeug 1 hat 14 kWh geladen, Fahrzeug 2 hat 16kWh geladen.
Welches hat nun wieviel von welchem Anteil zu welchem Preis geladen?
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aiole
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von aiole »

und die 40kWh PV-Erzeugung aus 2 unterschiedlichen EEG-Anlagen mit jeweils anderem Fördersatz + einer nicht geförderten Mini-PV :lol:.
Wie man sieht, kann das ins Bodenlose ausufern.

Dahingehend ist es sicher sinnvoller, die Entwicklerkapazitäten für wichtigere Dinge zu nutzen.
Die letzthin eingeführte Preisangabe verwende ich immer, um angehenden EV-Nutzern, die im Vergleich zum Verbrenner um 30....50% gesunkenen km-Kosten darzulegen.
yankee
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von yankee »

LutzB hat geschrieben: Sa Dez 26, 2020 9:56 am Die einzige sinnvolle Kenngröße für Deine Betrachtung ist Bezug/Einspeisung. Wo die Energie dann in welchem Verhältnis verbraucht wird, sind nur Mutmaßungen.
Es stimmt natürlich schon, dass das Gesamtverhältnis aus Bezug und Einspeisung eine gewisses Indiz ist, einfach weil zumindest bei mir das Auto der größte Verbraucher im Haus ist und das einen sehr großen Einfluss auf dieses Verhältnis hat. Aber "einzig sinnvolle Kenngröße" sicher nicht. Denn viel Bezug und wenig Einspeisung kann auch einfach heißen, dass ich an dem Tag gerade Plätzchen gebacken habe und das Wetter schlecht war, ich das Auto aber garnicht geladen habe. Sagen wir mal wir mal wir würden tatsächlich auch noch gleichzeitig Plätzchen backen und das Auto laden: Sagen wir PV produziert 2kW, Ofen zieht 2kW, Auto zieht 2kW. Was ist dann das teure? Ofen oder Auto? Ja, natürlich gibt es da etwas Interpretationsspielraum, aber es ist schon ein Fehler in diese Situation überhaupt zu kommen, denn genau dafür ist der PV-Laden-Modus ja da, dass der in so einem Fall das Auto abschaltet. Es hat ja auch die Nützlichkeit des PV-Laden-Modus noch nie jemand angezweifelt, obwohl man da genauso sagen könnte "es kann dir niemand sagen, ob das Auto oder andere Verbraucher abgeregelt werden sollen". Doch, kann ich. Eigentlich ist das der gesamte Grund der Anschaffung der Wallbox.
openWBSupport hat geschrieben: Sa Dez 26, 2020 9:58 am Die Realität sieht eher so aus:
Nehmen wir an du hast 2 Ladepunkte.
Von morgens bis Abends wird geladen.
4kWh Bezug, 40kWh PV Erzeugung, 10kWh gingen in die Batterie, 2 kWh kamen aus der Batterie und 8kWh hat das Haus gebraucht.
Fahrzeug 1 hat 14 kWh geladen, Fahrzeug 2 hat 16kWh geladen.
Welches hat nun wieviel von welchem Anteil zu welchem Preis geladen?
Jo, nach dem integrieren der Messwerte ist es zu spät, da kommt nichts sinnvolles mehr bei rum, da hast du recht. Das muss schon vorher passieren.

Wir haben die folgenden Messwerte:
- Bezug[Netz]
- Bezug[Batterie]
- PV-Erzeugung
- Ladeleistung

AKTUELL treiben diese drei Werte in der openWB soweit ich sehe folgende Zähler an:
- Bezugszähler (Integral von positiven Bezug)
- Einspeisezähler (Integral von negativen Bezug)
- PV (Integral von PV-Erzeugung)
- Ladepunkt X (Integral vom Ladeleistung)
- Hausverbrauchszähler (Integral von Bezug - Ladeleistung)
(Irgendwas für die Batterie gibt es bestimmt auch, sehe ich nicht, weil ich keine habe)

NEU wäre nach dem Vorschlag (zur Veranschaulichung erstmal ohne Batterie und nur ein Ladepunkt):
- Ladung aus Bezug (Integral von MIN(Ladeleistung, Bezug)
- Ladung aus PV (Integral von Ladeleistung - Bezug)

Dann noch mit Batterie:
- Ladung aus Bezug (Integral von MIN(Ladeleistung, Bezug[Netz])
- Ladung aus Batterie (Integral von MIN(Ladeleistung - MIN(Ladeleistung, Bezug[Netz]), Bezug[Batterie])
- Ladung aus PV (Integral von Ladeleistung - Bezug[Netz] - Bezug[Batterie])

Wenn mehrere Ladepunkte gleichzeitig laden, würde ich die Zahlen im Verhältnis des Ladeleistungs der einzelnen Ladepunkte einfach aufteilen.

Anwendungsbeispiel:

Um das ganze menschlich nachvollziehbar zu halten hier mal ein Modelltag, der nur 5 Stunden hat: Eine Morgenstunde, eine Vormittagsstunde, eine Mittagsstunde, eine Abendstunde und eine Nachtstunde. In der Realität ist der Tag natürlich deutlich länger und die Abtastrate ebenfalls um eine vielfaches höher, aber das würde an der Rechnung nichts ändern und nur das Beispiel hier seitenlang machen.

Es ist morgens früh, "morgens laden" ist aktiv, die Batterie ist leer, es erfolgt 100% Netzbezug, geladen wird mit 10A, das Haus verbraucht 300W.

- PV-Erzeugung: 0 (gemessen vom Wechselrichter)
- Bezug: 2,6kW (gemessen durch EVU-Zähler)
- Ladeleistung: 2,3kW (gemessen durch Modbuszähler in der openWB)

Nach einer Stunde zeigen die Zähler:
- Ladung aus Bezug: 2,3kWh
- Ladung aus Batterie: 0
- Ladung aus PV: 0

Vormittags: Jetzt geht langsam die Sonne auf. Damit das Beispiel nicht unendlich lang wird, gehe ich zur Vereinheitlichung davon aus, dass die Sonne in zwei Schritten aufgeht. In Software ist die Abtastrate natürlich erheblich höher und es kann alle paar Sekunden neue Werte geben. Im ersten Schritt produziert die PV-Anlage 1 kW.

Messwerte:
- PV-Erzeugung: 1 kW
- Bezug[Netz]: 1,6kW
- Bezug[Batterie]: 0
- Ladeleistung: 2,3 kW

Nach der Morgenstunde ergeben sich folgende Zählerstände:
- Ladung aus Bezug: 3,9kWh (+1,6kWh)
- Ladung aus Batterie: 0
- Ladung aus PV: 0,7 kW (+0,7 kW)

Mittag: Die PV ballert 5 kW raus:

Messwerte:
- PV-Erzeugung: 5 kW
- Bezug[Netz]: 0
- Bezug[Batterie]: 0
- Ladeleistung: 2,3 kW

Nach der Mittagsstunde ergeben sich damit folgende Zählerstände:
- Ladung aus Bezug: 3,9 kWh (unverändert)
- Ladung aus Batterie: 0
- Ladung aus PV: 3kWh (+2,3 kWh)

Abends: Die PV schwächelt, aber die Batterie ist voll. Um es spannender zu machen, sagen wir mal dass der Wechselrichter von der Batterie nur 1kW kann:

Messwerte:
- PV-Erzeugung: 1 kW
- Bezug[Netz]: 0,6 kW
- Bezug[Batterie]: 1 kW
- Ladeleistung: 2,3 kW

Nach der Abendstunde ergeben sich damit folgende Zählerstände:

- Ladung aus Bezug: 4,5 kWh (+0,6 kWh)
- Ladung aus Batterie: 1 kWh (+ 1 kWh)
- Ladung aus PV: 3,7 kWh (+ 0,7 kWh)

Nacht: Die PV produziert nicht mehr, aber die Batterie kann noch...

Messwerte:
- PV-Erzeugung: 0
- Bezug[Netz]: 1,8 kW
- Bezug[Batterie]: 1 kW
- Ladeleistung: 2,3 kW

Daraus ergeben sich folgende Zählerstände:
- Ladung aus Bezug: 6,3 kWh (+ 1,8 kW)
- Ladung aus Batterie: 1,7 kWh (+ 0,7 kWh)
- Ladung aus PV: 3,7 kWh (unverändert)

So, ich hoffe ich habe nicht so viele Rechenfehler eingebaut, dass die Verständlichkeit leidet. Was man jetzt aus den Zählerständen macht, kann sich dann ja jeder selbst überlegen. Man könnte da natürlich auch ein Preis an die kWh aus den einzelnen Quellen dran schreiben, aber man kann es auch lassen, denn das bekommt auch jeder mal eben mit dem Taschenrechner hin und man kann sich davon lossagen, dass sich die Preise jeden Tag ändern (oder bei aWATTar jede Stunde).
aiole hat geschrieben: Sa Dez 26, 2020 10:15 am und die 40kWh PV-Erzeugung aus 2 unterschiedlichen EEG-Anlagen mit jeweils anderem Fördersatz + einer nicht geförderten Mini-PV :lol:.
Wie man sieht, kann das ins Bodenlose ausufern.
Ich würde dich als Troll abtun, aber bei deiner Aktivität hier? Ich hoffe du bist du mit dem falschen Bein zuerst aus dem Bett aufgestanden. Denn einfach nur schlecht reden kann jeder. Gerne lege ich dir für jede beliebige Funktion mit dieser Argumentationsweise dar, wie sinnlos die ist, bis ich dazu komme, dass die openWB als gesamtes ein sinnloses und aussichtsloses Projekt ist.

Ich habe jetzt ~2 Stunden an diesem Beitrag geschrieben, über die Formeln nachgedacht, überlegt, wie ich das in ein brauchbares Beispiel bekomme etc. Ich erwarte jetzt auch nicht, dass deswegen gleich alle "huraa" schreien und das implementieren. Das von mir vorgeschlagene Vorgehen ist nicht perfekt, das will ich gar nicht behaupten. Es ist eben ein Modell, was ich glaube, dass es für sehr viele Nutzer sehr interessante Einsichten gibt. Vielleicht findet sich am Ende niemand, der Lust hat es zu Implementieren. OK, dann ist das halt so. Auch finden wir vielleicht hier im Forum zusammen Gründe warum das ganze keine gute Idee ist. Das ist auch in Ordnung, dafür reden wir ja darüber. Das ganze kann man aber auch etwas respektvoll tun.
aiole
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von aiole »

yankee hat geschrieben: So Dez 27, 2020 10:32 am Wir haben die folgenden Messwerte:
- Bezug[Netz]
- Bezug[Batterie]
- PV-Erzeugung
- Ladeleistung
Nö - PV ist optional und damit nicht sicher vorhanden. Das soll auch so bleiben, denn nicht jeder braucht diesen Wert. Hauptsache am EVU-Punkt wird sauber geregelt.
Ich sehe überhaupt nicht ein, dafür extra Messequipment anzuschaffen.

Wie man an Deiner 2h-Aktion sieht, ist das Thema arbeitsintensiv und kann dennoch nicht perfekt gelöst werden. Die Zeit sollte besser in wichtigere Entwicklungen investiert werden (z.B. oWB 2.x). Gerade bei knappen Kapazitäten gilt es, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. Das sind bei oWB multi-LP-Systeme mit top funktionierenden EE-Vorrangregelungen und keine Arbeitspreis-Verteilalgorithmen.

Wenn Du meinst, dass Du oWB schlechtreden musst, nur weil ein Spezaelthema nicht zu Deiner Zufriedenheit bearbeitet wird, dann ist das so, aber deshalb werden die beschriebenen Probleme nicht weniger. Du kannst Dich jedoch gern betätigen - der code steht frei auf Github.

Ansonsten gilt hier - Entspannung.
krebs8
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von krebs8 »

Auch wenn das - egal aus welchen Gründen auch immer - nicht implementiert wird/werden kann:

Ein für Viele wichtiger Anreiz, sich eine PV-Anlage installieren zu lassen bzw. als Besitzer einer PV-Anlage sich ein Elektroauto zu kaufen, ist nun einfach mal, daß das Laden mit PV zuhause noch günstiger sein soll. So wird es allgemein ausgelobt und dabei gar von groben Größenordnungen gesprochen.

Wenn man dann aber wissen möchte oder gefragt wird, wieviel es nun tatsächlich ausmacht, kann man nur mit den Achseln zucken. Diese Tatsache ist dann doch recht unbefriedigend. Und einfach schade, daß so etwas nicht ermittelbar ist. (Außer vielleicht mit riesigem Aufwand)
openWB series2 standard+, PV ohne Speicher
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von openWB »

Zunächst Danke an yankee für die Ausführung.

Hier zeigt sich schön das selbst eine "triviale" Konfiguration schon nicht so einfach umzusetzen ist.
Es ist morgens früh, "morgens laden" ist aktiv, die Batterie ist leer, es erfolgt 100% Netzbezug, geladen wird mit 10A, das Haus verbraucht 300W.

- PV-Erzeugung: 0 (gemessen vom Wechselrichter)
- Bezug: 2,6kW (gemessen durch EVU-Zähler)
- Ladeleistung: 2,3kW (gemessen durch Modbuszähler in der openWB)

Nach einer Stunde zeigen die Zähler:
- Ladung aus Bezug: 2,3kWh
- Ladung aus Batterie: 0
- Ladung aus PV: 0
Der ist einfach, 100% Netz, 0% PV.
Vormittags: Jetzt geht langsam die Sonne auf. Damit das Beispiel nicht unendlich lang wird, gehe ich zur Vereinheitlichung davon aus, dass die Sonne in zwei Schritten aufgeht. In Software ist die Abtastrate natürlich erheblich höher und es kann alle paar Sekunden neue Werte geben. Im ersten Schritt produziert die PV-Anlage 1 kW.

Messwerte:
- PV-Erzeugung: 1 kW
- Bezug[Netz]: 1,6kW
- Bezug[Batterie]: 0
- Ladeleistung: 2,3 kW

Nach der Morgenstunde ergeben sich folgende Zählerstände:
- Ladung aus Bezug: 3,9kWh (+1,6kWh)
- Ladung aus Batterie: 0
- Ladung aus PV: 0,7 kW (+0,7 kW)
Hier rechnest du den Hausverbrauch dann zum Bezug. So gesehen auch noch einfach, ca. 30% PV / 70% Netz.
Messwerte:
- PV-Erzeugung: 5 kW
- Bezug[Netz]: 0
- Bezug[Batterie]: 0
- Ladeleistung: 2,3 kW

Nach der Mittagsstunde ergeben sich damit folgende Zählerstände:
- Ladung aus Bezug: 3,9 kWh (unverändert)
- Ladung aus Batterie: 0
- Ladung aus PV: 3kWh (+2,3 kWh)
Hier wird es interessanter.
Was ist mit ggf. vorhandenen Wolken die kurzzeitig Bezug verursachen? Wie ist ggf. Speicherladung und vor allem Entladung bei Spitzen zu betrachten?
Abends: Die PV schwächelt, aber die Batterie ist voll. Um es spannender zu machen, sagen wir mal dass der Wechselrichter von der Batterie nur 1kW kann:

Messwerte:
- PV-Erzeugung: 1 kW
- Bezug[Netz]: 0,6 kW
- Bezug[Batterie]: 1 kW
- Ladeleistung: 2,3 kW

Nach der Abendstunde ergeben sich damit folgende Zählerstände:

- Ladung aus Bezug: 4,5 kWh (+0,6 kWh)
- Ladung aus Batterie: 1 kWh (+ 1 kWh)
- Ladung aus PV: 3,7 kWh (+ 0,7 kWh)
Hier wird der Bezug voll dem Auto zugerechnet. Im Beispiel nur ein geringer Wert. Was aber wenn z.B. die PoolHeizung 5kWh gezogen hat? Das würde die Statistik in die Richtung bringen die man haben will oder auch nicht.

Ich möchte das keinesfalls schlecht machen. Nur aufzeigen das es eben viele Wege gibt wie man es berechnen kann und man ein Ergebnis erhält das man sich wünscht.
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rowi
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von rowi »

Das sieht mir aber ehrlich gesagt ziemlich nach "100% perfekt oder wir lassen es" aus. Warum?

ich würde doch erstmal mit einer simplen Sache anfangen: Das Auto wird mit dem vom OpenWB-Zähler geladenen Strom geladen. Punkt. Das ist doch erstmal Fakt. Und diesen Strom bzw. die Leistung kann man doch mit einem fixen Preis ausstatten. Ob das nun der wirklich gezahlte Preis ist oder die Solaranlage (mein Synonym für PV) da wieder etwas eingespeist hat, ist doch an sich erstmal egal, denn ich kann ja den erzeugten Strom der Solaranlage wieder rausrechnen. Der Strom dieser geht ja zumeist eh nicht exklusiv in die Wallbox.

Dass OpenWB dann noch den Solarstrom ermitteln will, ist zwar löblich, aber nicht unbedingt die erste Funktion, die eine Wallbox haben muss. Das würde ich ehrlich gesagt der Solaranlage überlassen und vielleicht irgendwann mal als Extra-Gimmick in die OpenWB einbauen, dafür aber nicht gleich alles liegen lassen, was in diese Richtung geht.

Veilleicht habe ich es aber auch nur falsch verstanden.
yankee
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von yankee »

openWBSupport hat geschrieben: Mo Dez 28, 2020 11:02 am
Vormittags:
Hier rechnest du den Hausverbrauch dann zum Bezug. So gesehen auch noch einfach, ca. 30% PV / 70% Netz.
Ich verstehe die Aussage nicht ganz. Also in dem Rechenbeispiel kommt der Hausverbrauch aus der PV, es bleibt aber noch etwas übrig, so dass insgesamt 30% der Ladeleistung aus PV kommen und 70% aus dem Netz.
openWBSupport hat geschrieben: Mo Dez 28, 2020 11:02 am
Mittags:[..]
Hier wird es interessanter.
Was ist mit ggf. vorhandenen Wolken die kurzzeitig Bezug verursachen? Wie ist ggf. Speicherladung und vor allem Entladung bei Spitzen zu betrachten?
Genau so, wie abends&morgens. Also ob jetzt kurzzeitig Bezug wegen einer Wolke entsteht oder ob Bezug besteht, weil die Sonne untergangen ist, erscheint mir keinen Unterschied zu machen.
openWBSupport hat geschrieben: Mo Dez 28, 2020 11:02 am
Abends:
Hier wird der Bezug voll dem Auto zugerechnet. Im Beispiel nur ein geringer Wert. Was aber wenn z.B. die PoolHeizung 5kWh gezogen hat? Das würde die Statistik in die Richtung bringen die man haben will oder auch nicht.
In meinem Rechenbeispiel ist es keine 5 kW Poolheizung, sondern "nur" 300W Hausverbrauch. Das fällt in dem Rechenbeispiel daher weniger ins Gewicht, aber die zugrunde liegende Logik ist die selbe - das Auto ist in meiner Betrachtung einfach immer der letzte in der Prioritätskette.

Die Betrachtung, dass das Auto das letzte Glied ist, rührt von der Idee her, dass das Auto ja genau das ist, was von der Wallbox geregelt wird. Also wenn die Pool-Pumpe (oder was auch immer) anläuft, dann soll die Wallbox das ja bemerken und die Ladegeschwindigkeit herunterregeln oder sich sogar abschalten. Wenn die Wallbox trotzdem weiter lädt, dann habe ich was falsch gemacht. Vielleicht musste ich weiter laden, weil der benötigte SoC noch nicht erreicht wurde (weil ich das Auto zu spät angesteckt habe, weil ich einen zu hohen SoC brauche, weil die Schwellenwerte schlecht gesetzt sind,...), vielleicht war es aber auch unnötig. Ich sehe die Angabe "Bezug aus PV / Bezug aus Netz" als ein Kontrollpunkt dafür wie gut ich die Wallbox eingestellt habe und wie gut ich es schaffe zu organisieren, dass das Auto über mittag auch zu Hause ist. Irgend einen anderen Verbraucher als vorrangig zu sehen wäre dabei kontraproduktiv.

Also an den Zahlen möchte ich ablesen "oh, ich habe diesen Monat aber mein Auto mit viel Netzbezug geladen, da muss ich mal darüber nachdenken ob ich vielleicht was besser machen kann" oder auch "cool, diesen Monat nur minimalst Netzbezug für das Auto, alles richtig gemacht!".

Natürlich kann man sich dabei selbst sabotieren, in dem man alle anderen Verbraucher tagsüber aus macht, damit die Wallbox alles bekommt und dann nachts die Hausverbraucher wieder an. Dann würde einem die Statistik sagen "yeah, du hast 100% PV geladen", aber tatsächlich ist man auf diesen Wert auf eine total dämliche Weise gekommen. Das wird einem dann aber wieder an dem hohen Gesamtbezug auffallen.

Für meine Betrachtung ist der Preis völlig egal, bei mir geht es erstmal nur um kWh. Aber der Schritt zu einem Preis zu kommen ist dann ja wirklich einfach, das kann man sich auch mit dem Taschenrechner gerade kurz selbst ausrechnen. Und damit lassen sich auch interessante Fragen beantworten. Zum Beispiel die Frage: "Wieviel zahle ich für Strom für das Auto im Vergleich zu Sprit für einen Verbrenner?". Wenn man keine PV hat (oder einfach nur nachts lädt), dann ist die Frage ja super einfach zu beantworten. Aber mit PV eben nicht, dafür muss man das Integral über die Leistung bilden und das geht halt nur, wenn man die Leistung auch mit entsprechender Abtastrate vorliegen hat, was im Zweifelsfall nur "live" umsetzbar ist und nicht im Nachhinein, da sonst das Log sehr groß wird. Die Frage finde ich dabei nicht unrelevant, denn sowas kommt als Thema mit interessierten Leuten, die sich überlegen ob sie sich ein E-Auto anschaffen durchaus auf. Und da es sehr unwahrscheinlich ist, dass das Auto nur zusammen mit einer Poolpumpe angeschafft wird, sollte das Auto auch so gerechnet werden, dass es der letzte Verbraucher ist. Hilf ja nichts wenn ich am Ende sage "ja, ich fahre jetzt total billig Auto, aber dafür ist meine Poolpumpe ist sehr teuer geworden". Alternativ gesehen kann man mit der Messung die Frage beantworten: "Wieviel spare ich ein, wenn ich das Auto jetzt einfach mal stehen lasse und mit dem Fahrrad fahre". Denn dann fallen genau die Kosten weg, die man berechnet hat, wenn man mit dem Auto nachrrangig rechnet.

Völlig logisch, man kann das anders sehen und man kann sagen die Poolpumpe soll nachrangig sein und in dem Fall kann man auch rausfinden, wieviel man sparen würde, wenn man den Pool einfach trocken legt und die Pumpe abschaltet. Aber da würde ich dann wirklich sagen: Es fällt nicht in den Aufgabenbereich einer Wallbox mir zu sagen was die Poolpumpe kostet, denn die hat mit einer Wallbox ja nun wirklich nichts zu tun. Dass die openWB ein SmartHome-Modul hat und daher eigentlich keine reine Wallbox mehr, sondern auch eine Smart-Home-Zentrale kann natürlich auch dazu gesehen werden, die Wallbox doch als verantwortlich für die Poolpumpe zu sehen, da die openWB aber ganz klar als Wallbox vermarktet wird, die nebenbei auch bestimmte Smart-Home-Aufgaben erfüllen kann, würde ich das als nachrrangig sehen.
openWBSupport hat geschrieben: Mo Dez 28, 2020 11:02 am Ich möchte das keinesfalls schlecht machen. Nur aufzeigen das es eben viele Wege gibt wie man es berechnen kann und man ein Ergebnis erhält das man sich wünscht.
DIR unterstelle ich auch nicht irgendetwas schlecht zu machen. DU hast ja sachliche und begründete Zweifel angebracht. Ich hoffe die Zweifel gemindert zu haben. Dennoch ist mir bewusst, dass die Verbraucherpriorisierung zwar in meinen Augen gut begründet ist, aber eben nicht die einzige Wahrheit ist und daher die Zweifel wahrscheinlich nur gemindert und nicht ausgeräumt sind. Ich habe den Eindruck, dass die Begründung die ich bisher geliefert habe nicht vollständig verstanden wurde, daher habe ich hiermit versucht das nochmal etwas detaillierter zu erklären. Wenn die Begründung verstanden ist, aber aus deiner (oder des gesamten openWB-Teams oder der Community) trotzdem den Aufwand nicht rechtfertigt, dann werde ich das selbstverständlich auch akzeptieren.
rowi hat geschrieben: Mo Dez 28, 2020 2:46 pm Das Auto wird mit dem vom OpenWB-Zähler geladenen Strom geladen. Punkt. Das ist doch erstmal Fakt. Und diesen Strom bzw. die Leistung kann man doch mit einem fixen Preis ausstatten.
Naja, das ist ja schon so. Fixer Preis geht. Bzw. selbst wenn nicht, dann nimmst du halt die geladenen kWh und multiplizierst die mal eben mit deinem Preis. Hier geht es jetzt ja darum zwischen zwei Preisen (PV&Netzbezug) bzw. sogar drei Preisen (PV&Netzbezug&Batterie) zu unterscheiden.
WRE
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Registriert: Di Dez 29, 2020 10:18 am

Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von WRE »

Ich bin im Moment dabei mich mit openWB zu beschäftigen und betreibe einen Eigenbau im beta-Betrieb. Mit Interesse lese ich das Forum und habe schon einiges erfahren können. Bezüglich der Berechnung des Ladepreises möchte ich nachfolgend meine Lösung vorstellen. Die Berechnung läuft bei mir inzwischen ca. 3 Jahre und ist in iobroker integriert. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Integration direkt in openWB möglich ist. Es würde dann alles ohne iobroker laufen. Meine technischen Möglichkeiten reichen dazu jedoch nicht aus. Gerne gebe ich jedoch Auskunft. Im Anschluss jetzt meine Berechnung.

Berechnung des Preises für EV-Ladung
Für die Ladung des E-Fahrzeuges stehen zwei Quellen zur Verfügung zum einen die PV-Anlage und zum zweiten der Bezug vom EVU. Die Ladung des E-Fahrzeuges wird über Energiezähler erfasst. Bedingt durch wechselnde Energieerzeugung der PV-Anlage ändert sich der Energiefluss innerhalb des Hauses ständig. Da die Energiepreise unterschiedlich sind ist auch der Preis für die E-Fahrzeugladung nicht stabil, er unterliegt den gleichen Schwankungen. Um das zu erfassen wird folgende Berechnung durchgeführt.
1. Berechnung der Energieverteilung

Power PV (PPV) / Power PV (PPV) + Power EVU Bezug (PEB) = PV Anteil (PVA)
Power EVU Bezug (PEB) / Power PV (PPV) + Power EVU Bezug (PEB) = EVU Anteil (EVA)

Beispiel:
1500 W / 1500 W + 2000 W = 0,4285 PVA
2000 W / 1500 W + 2000 W = 0,5715 EVA

2. Aktuellen Preis berechnen
a. Preis für Selbstverbrauch = 0,12 €/kWh (PVE)
b. Preis für Energiebezug = 0,30 €/kWh (EVE)

Aktueller Preis:
(PVE * PVA) + (EVE * EVA) = Hausenergiepreis (HEP)

Beispiel:
(0,12 * 0,4285) + (0,30 * 0,5715) = 0,2228 €/kWh

Dies bedeutet, dass der Preis für die Ladung des E-Fahrzeuges im Moment 0,2228 €/kWh beträgt.

Dieser Preis wird jetzt mit der Ladungsmenge des Ladepunktes multipliziert und kumuliert. Damit ergibt sich eine recht genaue Berechnung des Ladungspreises. Diese Werte können beliebig weiter verwertet werden. Eine Ergänzung mit Speicherwerten ist ebenfalls möglich. Selbstverständlich können auch noch Anschaffungs- oder Abschreibungswerte Berücksichtigung finden. Denkbar ist auch Festschreibung des Preises solange die PV-Anlage genügend Energie für die Ladung des E-Fahrzeuges liefert.
Die Berechnung wird bei Beginn des Ladevorganges gestartet und mit einem Timer alle 5s durchgeführt. Bei Beendigung wird der Timer gestoppt und die Werte in eine Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresbewertung übernommen.

Für Kommentare bzw. Anregungen und Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar.
De Idstaaner
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Re: Preis je kWh (für Ladelog) bzw. Ladekosten

Beitrag von De Idstaaner »

Bei mir läuft so etwas zwar noch nicht, aber meine Überlegungen sehen genau so aus. Exakt so würde ich das auch machen.

Sicher ist das Programmieraufwand, und vielleicht auch nicht erste Prorität, aber ein durchaus interessantes Feature.

Man kann noch unterscheiden, welcher Lademodus benutzt wurde:
Nur PV: Wichtung zu 100% PV fürs Auto, Hausverbrauch im Verhältnis des Rest-PV und Bezug.
Sofort: Wichtung gemäß dem Verhältnis des Netzbezugs zu PV auf den Gesamtverbrauch und danach auf das Verhältnis von Hausverbrauch und Auto auf diese verteilt. Wenn keine PV Erzeugung vorliegt, dann eben nur Netzbezug
Min + PV: den min Anteil wie bei Sofort, den PV Anteil wie bei Nur PV.

Man kann das Konzept sogar auf mehrere unterschiedlich vergütete PV Anlagen erweitern. Es bleibt immer Verbrauch / Verteilung zwischen verschiedenen Quellen (Netz/PV/Speicher) und Verbrauchern (Haus/Auto/Speicher) im Verhältnis der Anteile der momentanen Leistung abhängig vom Lademodus. Bei bekannten oder abgeleiteten Preisen für die einzelnen Quellen kann das immer auf die einzelnen Ladepunkte/Hausverbrauch umgerechnet werden.
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