Zu der E3DC hätte ich da noch einige Erfahrungen beizusteuern.
Vorweg: Wenn sie funktioniert, funktionert sie gut. Auch im Zusammenspiel mit der openWB (wie jetzt gerade auch). Läßt sich auch gut in z.B. KNX einbinden oder ähnliche Systeme. Die neueren Systeme (S10E Pro) haben auch endlich praxisnahe Batteriewechselrichter Leistungen. Meine von Ende 2016 leider nur 3KW Laden/Entladen. Das gleiche gilt für das Touch Display. Die alten sind eine Katastrofe.
Wenn sie funktioniert...
Denn wenn NICHT, viel Spaß mit dem Service.
Das fing bei mir schon bei der Inbetriebnahme Ende 2016 an. Die Notstromfunktion war von Anfang an defekt. Eine - ich nenne es mal "Fehlkonstruktion" - in der Ansteuerung des Motorschalters hat diesen zerstört. Es hat fast ein Jahr gedauert (kein Scherz) bis E3DC das repariert hat.
Gemeldet habe ich das Problem schon im Januar 2017, sowohl bei E3DC als auch beim Anlagenbauer/Verkäufer. Musste mehrfach über Monate hinweg nachhaken. Passiert ist nichts. Ende OKTOBER 2017 dann die folgende E-Mail:
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Können Sie mir bitte folgende Fragen beantworten.
1. Steht der Motorschalter auf ON ( Hier muss der Schwiebeschalter nach rechts geschoben sein)
2 Leuchtet die LED am Motorschalter ?
Echt jetzt? Nach 10 Monaten kommt DAS?
Letztendlich repariert war es erst Wochen später. Zusammen mit dem Fehler habe ich noch einige andere Fragen gestellt und auch einen weiteren Fehler gemeldet. Die Anlage - genauer die PV Erzeugung - bricht manchmal bei quasi Idealbedingungen plötzlich zusammen. Ertrag geht auf 0, Batterie (so möglich) springt ein oder Netzstrom wird eingekauft. 2min später Wunderheilung und alles wieder ok. Bis heute keine Antwort oder Lösung.
Ende November letzten Jahres dann faktisch Totalausfall. Im Display stand nur noch "System startet". Keinerlei Reaktion mehr. Nur noch der PV Wechselrichter lief in einer Art Notprogramm (konnte man hören und am EVU zähler sehen), hat bei gutem Wetter also noch produziert. Alles Abschalten und Neustarten brachte nichts.
Reaktionszeit von E3DC: 3 Wochen bis zur ersten E-Mail (btw.: Telefonisch zu erreichen war nie jemand). In der Mail die Anweisung und Anleitung zum Neustart (im Ticket hatte ich schon geschrieben, dass das sinnlos ist).
Eine Woche später wurde der Ticketstatus erst auf "In Arbeit" gesetzt.
Dann war Weihnachtspause.
Nächste Meldung MITTE JANUAR. Sie hätten "noch einen Parameter gesetzt" (wie denn wenn die Anlage TOT ist?) und ich soll nochmal Aus-/Einschalten. Natürlich sinnlos.
Dann ging es recht schnell. Nur eine weitere Woche später kam ein Service Mitarbeiter und hat die Anlage in gefühlt 5min repariert (der Mann war gut!). Insgesamt zwei Monate. Grund für den Ausfall war die kaputt geschriebene Industrial-SD Karte mit der Software.
Zitat aus der letzten INTERNEN Mail vom Service (ich war da auf CC):
SD Karte kaputt. Wohl nach Update. Die letzten Wochen auffällig vermehrt an alten Anlagen aufgefallen.
Bitte um Analyse
Sprich: Zumindest bei den älteren Anlagen kann man getrost damit rechnen, dass nach ein paar Jahren die Karte kaputt ist. Wenn also jemand den gleichen Fehler feststellt, das ist die Lösung.
Corona wurde übrigens gar nicht als Ausrede vorgeschoben. Diesmal war es die Umstellung des Ticket Systems auf JIRA. Das glaube ich z.T. sogar, denn JIRA kenne ich gut aus meiner Firma. Und der meiner Frau. Und vielen anderen auch. JIRA ist kompletter Müll. Das zu deren Verteidigung. Allerdings gab es in den letzten 4 Jahren eben nicht permanent Corona oder Ticketsystemumstellungen. Der wirklich schlechte Service war immer gleich.
Zusammengefasst: E3DC, wenn sie läuft gut, wenn man auf den Service angewiesen ist SCHLECHT.
Liefern können sie gerüchteweise momentan eh nicht (hat mir mein Anlagenbauer erzählt und habe ich so auch in einem PV Forum gelesen).
Geht ja vielen Firmen wegen der Elektronikbauteillieferungen so.
Wenn man also ein Zeitlimit wegen Förderungen hat, dann viel Glück.
Übrigens: Andere Firmen in der Branche scheinen da auch nicht besser zu sein. LG hätte ein sehr interessantes System, aber da habe ich überhaupt noch nichts positives gelesen. Schade eigentlich.
Ich weiß, das war jetzt sehr viel Text. Es wurde ja nach Erfahrungen gefragt
Was will ich damit sagen?
Also erstmal, nicht nur auf Wirtschaftlichkeit achten, nicht nur auf die reine Technik auf dem Papier, sondern auch wenigstens versuchen den Service vor dem Kauf zu bewerten. Nicht ganz einfach.
Würde ICH mir eine E3DC wieder kaufen. Eher nicht, wegen der schlechten Erfahrung mit dem Service. Habe allerdings noch keine wirkliche Alternative gefunden. Die E3DC ist halt eine All-in-one-Lösung. Man hat damit nicht mehrere Kisten rumstehen/hängen. Sie macht in der Regel was sie soll. Hat uns auch schon mehrere längere Stromausfälle überbrückt, der Rekord war so um die 8 Stunden, als ein BW Hubschrauber eine Hochspannungsleitung in der Nähe abrasiert hat. Da sind unsere Nachbarn (die Kinder vor allem) wie die Zombies auf der Straße rumgerannt. Ich hatte schon Angst, dass sie uns überfallen und mich zur Herausgabe meines WLAN Passworts zwingen. Die Notstromversorgung ist ein Argument, das gerne vergessen wird. Jetzt, wo meine funktioniert, will ich sie nicht mehr missen. Ich kenne keine reine PV Anlage, die bei Netzausfall weiter läuft. IMHO schalten die alle ab.
Wie gesagt, die neueren Pro Versionen von E3DC können sowas um die 9-12kW Lade-/Entladeleistung. Sehr gut. Das reizt mich schon.
Meine hat übrigens den damals möglichen Vollausbau mit etwas über 13kWh. Die beiden Strings zusammen offiziell 9,9kWp, liefern aber deutlich mehr, weil es LG Bifacial sind. Bis zu knapp unter 12kW sind unter guten Bedingungen drin.
Meine Autarkie über's Jahr: 80%. Locker. Für 2020 86%, das stimmt aber nicht, weil der Dezember ja fehlt. Mit dem E-Auto wird es etwas weniger sein. Langfristig wäre mein "Traum" auch noch die Nordostseite auf dem Haus für PV zu verwenden und sobald es eine bezahlbare Lösung für Langzeitspeicherung gibt (Wasserstoff oder was auch immer), dann zieh ich den Stecker zum EVU. Denn es spottet jeder Beschreibung was da bei uns abläuft, aber das wäre eine andere, noch längere Geschichte...