Das sehe ich etwas anders. Soll ja auch Rentner, Freiberufler, Selbständige geben, die ihr Auto mittags laden können, oder Stromer in windreichen Gegenden die dann nachts nach Windaufkommen und Wochentag laden können. EE-Strom ist ja regional ganz unterschiedlich vorhanden.
Ökostromtarife hin oder her, die Legende mit dem zusätzlichen Kohlestrom den Elektroautos ja angeblich nur Laden hat schon einen Hintergrund.
Effektiv lädt jedes Auto Strommix, sofern es nicht an einer Insel hängt. Im Tagesverlauf sind deutlich unterschiedliche Anteile EE/Konventionell im Netz. Dass man mit einem Ökostromtarif den Ausbau an EE fördert ist ja nur eine Seite der Medaille. Besonders gut ist es natürlich auch wenn der volatile Strom auch gut vermarktet werden kann. Dazu können flexible Lasten wie Elektroautos einen wesentlichen Beitrag leisten.
Einfach formuliert nützt ein neues Windrad oder eine neue PV am meisten, wenn die Energie daraus aus genutzt und nicht abgeregelt wird.
Daher ergibt es m.E. schon einen Sinn, möglichst dann zu laden, wenn auch viel EE-Strom im Netz ist.
Das ist dann nicht nur CO2 arm, sondern auch netzdienlich.
Idee neuer Lademodus: CO2-armes Laden
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Re: Idee neuer Lademodus: CO2-armes Laden
In wie weit ist das „netzdienlich“, wenn ich bei einem Überangebot von Windstrom in der Nordsee mein Elektroauto in Bayern Nachts lade?Ozymandias hat geschrieben: ↑Sa Jul 31, 2021 10:34 am Das ist dann nicht nur CO2 arm, sondern auch netzdienlich.
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Re: Idee neuer Lademodus: CO2-armes Laden
Technisch gesehen ist es richtig, dass der Strommix auch bei einen 100%- Grünstromvertrag daheim ankommt, bilanziell ist es natürlich nicht so. Der Lieferant darf eben keinen Kohlestrom einkaufen und Dir dann Ökostrom liefern.Ozymandias hat geschrieben: ↑Sa Jul 31, 2021 10:34 am Ökostromtarife hin oder her, die Legende mit dem zusätzlichen Kohlestrom den Elektroautos ja angeblich nur Laden hat schon einen Hintergrund.
Effektiv lädt jedes Auto Strommix, sofern es nicht an einer Insel hängt. Im Tagesverlauf sind deutlich unterschiedliche Anteile EE/Konventionell im Netz. Dass man mit einem Ökostromtarif den Ausbau an EE fördert ist ja nur eine Seite der Medaille.
.....Das ist dann nicht nur CO2 arm, sondern auch netzdienlich.
Der Ausbau an EE wird zwar durch die Nachfrage nach Ökostromtarifen gefördert, bezahlt wird er allerdings durch die EEG- Umlage von allen Stromkunden, wie auch der erforderliche Netzausbau. Leider sind stromintensive Unternehmen (z. Zt. noch) davon ausgenommen.
Als netzdienlich würde ich es nur bezeichnen, wenn der Strom dort verbraucht wird, wo er erzeugt wird.
Netzdienlich ist, wie wir unsere PV's, z.T. mit Hausspeicher betreiben und damit unser EV vor der Tür PV- gesteuert laden. Sozusagen unterstützen wir mit unserer privaten Technik kostenlos die Netzbetreiber.
VG
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CO2-armes Laden
Dafür bekommen dann alle anderen "billanziell" eben etwas mehr Kohlestrom. Und Vielen ist das leider Schei*egal.Der Lieferant darf eben keinen Kohlestrom einkaufen und Dir dann Ökostrom liefern.
Wie gesagt, möchte ich NICHT in die Kohlestromdiskussion, sondern eher in die Richtung netzdienliches laden.
Ja, da bin ich bei Dir, zumindest solange die PV liefert. Interessant wird's wenn sie nicht liefert. Auch dann könnte man netzdienlich laden.Netzdienlich ist, wie wir unsere PV's, z.T. mit Hausspeicher betreiben und damit unser EV vor der Tür PV- gesteuert laden. Sozusagen unterstützen wir mit unserer privaten Technik kostenlos die Netzbetreiber.
Auch da bin ich bei Dir. Das wäre natürlich Quark. Aber der Grünstromindex ist ja explizit regional aufgestellt und nach Postleitzahlbereichen gegliedert. Da kann in BY was ganz anderes im JSON stehen als in MV.In wie weit ist das „netzdienlich“, wenn ich bei einem Überangebot von Windstrom in der Nordsee mein Elektroauto in Bayern Nachts lade?
Während man in BY eher Mittags CO2 arm aus PV lädt, kann man in MV vielleicht eher in der windreichen Schwachlastzeit nachts laden.
Worauf ich raus will. in Kombination mit EE ist Netzdienlich laden auch CO2 arm laden. Noch gibt es dafür kein wirkliches Geschäftsmodell, weil die Versorger keine entsprechend zeitflexiblen Tarife anbieten (ja, es gibt Ausnahmen, aber auch da ist die Preisschwankung eher marginal).
Elektroauto fährt man meist nicht nur aus rein kommerziellen Erwägungen und das wäre für mich ein Argument für netzdienliches Laden.
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Re: Idee neuer Lademodus: CO2-armes Laden
Hallo zusammen, danke für die vielen guten Beiträge. Mein Gedanke ging tatsächlich Richtung „netzdienliches Laden“, was in Deutschland i.d.Regel auch CO2-armes Laden bedeutet. Wenn wir möglichst schnell noch deutlich mehr regenerativen Strom ins Netz bekommen (was ja dringend erforderlich ist), wird es umso wichtiger sein, Verbraucher netzdienlich zu steuern, v.a. wenn man einen längeren Zeitraum hat, in dem das Auto an der Box hängt und geladen werden könnte. Früher oder später muss es diese Funktion geben, openwb wäre prädestiniert hier mal wieder den Vorreiter zu geben (auch wenn netzdienliches Verhalten Stand heute leider nicht wirklich entlohnt wird - außer eben man hat einen der erwähnten Tarife). Mikelangelo