Batteriespeicher, EVU-Zähler und PV-Frage

[pezzi42]

Guten Abend

vorab - bin Newbie, please be gentle. Seit einigen Tagen habe ich meine OpenWB in Betrieb und bin erst einmal begeistert. Allerdings habe ich einige Fragen, bzw, erbitte Ratschläge, aber der Reihe nach.

Aktuell habe ich eine 6,6kwPV-Anlage auf dem Dach, die allerdings mit einem Uralt (Inbetriebnahme 2016) Solaredge WR einphasig ins Netz einspeist. Der WR lässt sich per Modbus TCP auslesen. Stromzähler irgendwelcher Art habe ich noch nicht, zur Hausautomatisierung nutze ich OpenHAB.

Meine erste Frage - da ich hier im Forum die Antwort noch nicht ganz gefunden habe - betrifft das PV-Laden.
Weil ich ja keinen Zähler habe, habe ich meinen Hausverbrauch fest auf den voreingestellten 400W gelassen. Welche Werte muss ich jetzt einstellen, wenn ich den Strom aus der PV-Anlage erst in mein Auto (aktuell nur ein Citroen C5 Hybrid) und dann ins Netz einspeisen möchte?
Die Einschaltschwelle ist mir (glaube und hoffe ich) inzwischen klar, sprich: wenn ich dort 400W Hausverbrauch habe und mit 6A Mindestladestrom rechne, müsste ich 1800W eintragen (6A*230V + 400W Hausverbrauch), richtig? Oder reicht es, wenn ich z.B. 100W eintrage, weil die openWB dann bei 500W anfängt zu laden, das aber wegen zu wenig Ampere erst macht, wenn die PV Anlage entsprechend produziert?

Zweite Frage betrifft dann natürlich die Abschaltschwelle, gleiches Spielchen: trage ich eine hohe W-Zahl ein, also 1800W z.B. oder eine niedrige, weil die openWB davon ausgeht, dass bei weniger als 400W PV-Produktion der Strom bezogen wird?

Die nächsten Fragen betreffen dann eher die Zukunft (bitte sagt mir, wenn ich dazu lieber verschiedene Threads erstellen soll).
Und zwar liebäugle ich mit dem Kauf eines Batteriespeichers, dazu wiederum wurde mir AlphaESS empfohlen.

Wenn ich zur AlphaESS wiederum die Backup Box dazunehme, habe ich ja ein Gerät, das mir den kompletten Strom aller drei Phasen ausliest, sowohl was Einspeisung als auch Bezug angeht. Dann könnte ich mir das EVU-Kit ja sparen, richtig?

Oder ist es sinnvoller, das EVU-Kit zu nehmen und dafür auf die Backup-Box zu verzichten - und wenn ja, warum (von Preisfragen mal ganz abgesehen, ob mir der Notstrom 700€ wert sind, sei mal dahingestellt).

Vielen Dank vorab schon einmal!

[Gero]

Zuallererst musst die openWB wissen, ob gerade eingespeist oder bezogen wird. Üblicherweise bieten die moderneren Wechselrichter so eine Funktion, die per LAN ausgelesen werden kann. Ob die openWB nun weiss, wieviel PV-Leistung gerade von Dach kommt, ist für die Regelung egal, die kuckt nur auf Bezug/Einspeisung

So wie ich das bei Dir lese, fehlt Dir diese Messung. Du kannst zwar den WR per
Modbus abfragen, schreibst aber ein bissl später, dass die PV-Leistung auf konstant 400W steht. Das verstehe ich nicht.

Eine einfache Nachrüstung eines solchen Einspeise/Bezugszählers ist der EVU-Kit. Der PV-Kit ist das gleiche nur einphasig und als Erzeugungszähler gedacht. Den brauch man aber nicht zwingend.

[pezzi42]

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Genau - mein WR liefert mir nur eine Zahl, nämlich die aktuelle Stromerzeugung der PV-Anlage, leider keine Einspeisung/Bezug.

Die 400W wiederum waren der voreingestellte Wert für den Hausverbrauch,

Du schreibst, dass die openWB nur auf Bezug/Einspeisung guckt - die Werte habe ich ja nun leider nicht, daher meine Frage, was bei einem angenommenen Hausverbrauch beim PV-Laden an Schwellwerten einzustellen ist, damit es (einigermaßen) Sinn macht.
Zumindest für die Übergangszeit bis der Batteriespeicher dann irgendwann kommt. Und der dann hoffentlich so etwas, wie das EVU-Kit direkt mitbringt...

[Gero]

Die Schwellenwerte beim Autoladen (und auch im smarthome-Bereich) beziehen sich immer auf Überschuss/Bezug. Ich weiß jetzt nicht, was eine openWB mit keinem eingetragenen EVU-Modul als Überschuss/Bezug annimmt. Einstellen kann man da m.W. nach nichts. Was aber geht, ist das EVU-Modul "MQTT" oder ähnliches zu nehmen und da eine Berechnung unter Einbeziehung der PV-Produktion durchzuführen.

Das mit den 400W war ein Missverständnis, aber Ich weiß nicht, wofür man die 400W Hausverbrauch konstant einstellen kann oder soll. (Ich weiß noch nicht einmal, wo man die einstellen kann)

Die Batterie sollte auf jeden Fall mit einem Zähler Bezug/Einspeisung geliefert werden, denn die hat eine ähnliche Aufgabenstellung: Sie soll ja entladen werden, wenn Netzbezug im Begriffe ist, stattzufinden. Hoffnungsvoll kann die openWB diesen Zähler dann auch auslesen.

[pezzi42]

Jetzt ist es ja wieder hell und ich kann trotz des Sh**twetters mal ein bißchen spielen.

Also: Scheinbar ist es bei der Einschaltschwelle zumindest so, dass der Hausverbrauch abgezogen wird. Sprich: wenn ich bei 650W Leistung der PV-Anlage und 400W angenommenem Hausverbrauch die Einschaltschwelle auf 250W stelle, dann fängt openWB an zu laden - aber trotzdem mit 6A, sprich er zieht aus dem Netz. Wenn ich nur mit PV laden wollen würde, müsste ich also die Schwelle auf 6A + 400W Hausverbrauch setzen.

Einstellen kann man den Hausverbrauch übrigens unter Einstellungen --> Modulkonfiguration --> EVU - aber nur, wenn beim Strombezugsmodul "nicht vorhanden" eingestellt ist.

Vermutlich werde ich demnächst mal mit einem Stromzähler durchs Haus ziehen, um zumindest grob den tatsächlichen Verbrauch zu erfassen, dann kann ich auch per MQTT (Danke für den Tipp) eine evtl. löaufende Waschmaschine oder so berücksichtigen.

[Amok83]

Wenn du keinen EVU Zähler hast und einen Fixwert für den Hausverbrauch angibst, dann rechnet openWB den Überschuss aus PV-Erzeugung minus Hausverbrauch.

Die Regelung selber geht auf den Überschuss.
Heißt du stellt dort z.b. 1400W als Startwert ein, wenn du mit 6A einphasig und ohne Netzbezug starten willst.