openWB Forum

Das ist gut zu wissen!
Ist seid Corona ja offensichtlich nicht selbst verständlich, dass die Gesamtanzahl zugrunde gelegt wird.

Schluffi hat geschrieben: ↑Sa Mär 20, 2021 9:24 am Trotzdem noch eine Frage.
Warum brennen Verbrenner häufiger?

Bei einem Verbrenner hast Du einen Brandbeschleuniger (Diesel/Benzin), der unter Druck an heißen Bauteilen vorbei durch Leitungen gepresst wird, die durch ständige Vibrationen belastet sind. Dazu gibt es viele Dichtflächen mit dem selben Problem. In der Folge entsteht im Motorraum eine "Patina" aus Kraftstoff und/oder Öl. Diese ist tatsächlich hoch entzündlich, sei es durch die Abwärme des Motors oder durch Beschädigungen der Elektrik. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass eine der Druckleitungen Risse bekommt oder eine Verbindung undicht wird und den Sprit als feinen Nebel direkt auf heiße Teile des Motors sprüht. Schäden im Kraftstoffsystem sind häufiger Brandursache als die Entzündung durch Schäden in der Elektrik.
https://www.autosieger.de/Fahrzeugbraen ... 34853.html

Je älter das Auto wird um so höher ist die Gefahr. Trotzdem brennen alte Verbrenner "nur" 30% häufiger als neue.

Schäden in der Elektrik werden zwar in E-Autos nicht seltener sein, als in Verbrennern, jedoch kann ein Kurzschluss keinen Brand auslösen, wenn es nichts leicht entflammbares gibt, was der Kurzschlussfunke anzünden kann. Da alle im Auto verbauten Materialien (außer Sprit und das Klimaanlagen-Kühlmittel) schwer entflammbar sein müssen führen also Fehler in der Elektrik seltener zu Bränden. Überlastete Kabel fallen als Zündquelle auch aus, weil eine Sicherung fliegt, bevor ein Kabel nennenswert heiß werden kann.

Bleibt noch zu erwähnen, dass bei den meisten bekannten Bränden von E-Autos die Fahrbatterie gar nicht in Brand geriet (ins Besondere nicht in dem bekannten Fall des Teslas aus der Schweiz, da war es nämlich eben dieses - übrigens das einzige im Fahrzeugbau zugelassene - Kühlmittel, das sich initial entzündete), und darüber hinaus der größte Teil der Brandlast nicht vom Antriebssystem, sondern vom Interieur (Innenverkleidung, Dämmung, Sitze, Klimaanlage...) stammt, denn obwohl es schwer entflammbar ist besteht das meist im Auto doch letztlich aus Plastik, und die brennt eben.

https://www.auto-motor-und-sport.de/ver ... andgefahr/
https://www.amperio.eu/2019/06/brandgef ... n-raeumen/

Schluffi hat geschrieben: ↑Sa Mär 20, 2021 9:24 amWeil mehr auf der Straße fahren?
Oder bedeutet das, dass von 100.000 Verbrennern mehr brennen wie von 100.000 Elektroautos?

Die Versicherungen rechnen die Brandfälle auf die gefahrenen Kilometer um. Und bei dieser Rechnung brennen die rollenden Ölheizungen um den Faktor 20 häufiger als E-Autos.

bye
TW

Schluffi hat geschrieben: ↑Sa Mär 20, 2021 8:36 amIn welcher Situation ist die Brandgefahr eigentlich am Höchsten?
Beim Fahren, Laden oder wenn es einfach nur da steht?

Der Logik nach müsste das beim Fahren sein. Das größte Risiko besteht, wenn die Batterie schwerwiegend beschädigt wird. Das geschieht am ehesten durch einen Unfall. Die Batterie ist normalerweise sehr gut geschützt, es muss schon ein richtig schwerer Unfall sein, damit da was passiert. Das Risiko eines solchen Unfalls dürfte beim Fahren am höchsten sein.

Beim Laden fließt immerhin Strom und erzeugt damit Wärme. Defekte oder falsche Verkabelung mag ein Problem sein. Die Chance, dass derjenige, der das Auto zusammengeschraubt hat wusste was er tut ist hoffentlich aber sehr gut. Dennoch: Wenn das Auto gerade nicht lädt, dann ist ein Fehler in der Ladeelektronik auch weniger ein Risiko. Dementsprechend sollte auch beim einfach nur rumstehen das Risiko am geringsten sein.

Wie die anderen aber schon schrieben... Das Risiko ist in allen Fällen sehr gering.

Seit dem ich für das Thema "sensibilisiert" bin fällt mir aber erstmal auf, wie häufig in den Nachrichten von brennenden Verbrennerautos berichtet wird. Früher ist mir das nicht so aufgefallen. Aber auch da geht es in der Mehrzahl der Fälle um Autos die im Rahmen eines Unfalls Feuer fingen.

yankee hat geschrieben: ↑Sa Mär 20, 2021 12:30 pm .....
Seit dem ich für das Thema "sensibilisiert" bin fällt mir aber erstmal auf, wie häufig in den Nachrichten von brennenden Verbrennerautos berichtet wird. Früher ist mir das nicht so aufgefallen. Aber auch da geht es in der Mehrzahl der Fälle um Autos die im Rahmen eines Unfalls Feuer fingen.

Ich wollte es nicht schreiben, aber EV sind eben auch den Medien neu. Und auf Neues stürzt man sich.
Schönes WE

Bei den aktuellen Rückrufen von Kona/Ioniq bzw. Ampera/Bolt sollte das Risiko durch einen Ladestand von kleiner 100% verringert werden.

Da sehe ich ein weiteres Argument für SOC-gesteuertes Laden.
Neben dem höheren Akkuverschleiß könnte man wohl auch das Brandrisiko verringern, indem der Akku nur soweit gefüllt, wie regelmäßig benötigt, oder erst kurz vor der nächsten Fahrt vollgeladen wird.