openWB Forum

Die Anfangsfrage war, ob alle Phasen der Zuleitung mit nur einer Notstrom-Phase versorgt werden können. Zumindest war das unterschwellig impliziert. Wenn dann dreiphasig geladen wird, haben wir dieses Szenarion.

derNeueDet hat geschrieben: ↑Di Okt 18, 2022 6:03 pmDas war die Ausgangssituation. Sowas kannst du mit einem Umschalter realisieren, sodass alle Abgänge in deinem Hausverteiler auch per Ersatzstrom versorgt werden.

Ja. Das wäre aber *noch* mehr Aufwand, der braucht 8 Einheiten, der Hauptverteiler ist zum Platzen voll, 2 neue 4^2-Leitungen zu ziehen usw., das sind dann nochmal paar hundert Euro - für eine Ausnahmesituation. Aber schon allein aus Lust am Thema behalt ichs im Auge ...

LutzB hat geschrieben: ↑Di Okt 18, 2022 6:03 pm Die Anfangsfrage war, ob alle Phasen der Zuleitung mit nur einer Notstrom-Phase versorgt werden können. Zumindest war das unterschwellig impliziert. Wenn dann dreiphasig geladen wird, haben wir dieses Szenarion.

In meinem Fall wie gesagt nicht, da ich niedrig absichere. Aber ja, wenn ich an der Absicherung nichts ändern, sondern z.B. nur einen Lastumschalter umlegen will, dann würde *ich* L2 und L3 trennen - bei allen 3-phasig angeschlossenen Geräten. (Zum Glück ist meine Wärmepumpe einphasig )

Ich wäre da vorsichtig mit L1/2/3 auf gleiche Phase auflegen oder ganz und gar live umschalten.
Es gibt OBCs, die mit Drehstrom arbeiten (auch Bauerndrehstrom, wenn es sein muss).
Die kommen sehr wohl mit Phasenwegfall klar, aber nicht mit plötzlichem Phasenwechsel.

Ich würde den Notstrom nur auf L1 auflegen und eine automatische Umschaltung nur machen, wenn die wirklich Winkelsynchron übernimmt.
Im Notstromfall reicht es vermutlich eh als Backup 1phasig laden zu können.

Hallo,

ich bin neu im Forum und habe 2 openWB Wallboxen (Version: 1.9.288) im Einsatz. Ich lade damit 2 EVs, einen Skoda Enyaq iV80 und einen BMW i3. Ich denke, mein Beitrag könnte zu dem hier diskutierten Thema passen.

Die Wallboxen sind mit einer SMA PV Anlage mit 15,8 kWp gekoppelt (die Wechselrichter speisen 3-phasig ins Hausnetz ein). Das ermöglicht im Sommer an schönen Tagen die komplette Versorgung meines Hauses und PV-Laden eines EVs mit 11 kW ohne Netzbezug. Die PV-Anlage verfügt weiterhin über einen 16 kWh Batteriespeicher, der mit Priorität vor den EVs geladen wird.

Der Sunny Island Batteriewechselrichter ist seit gestern mit einem Enwitec Ersatzstromsystem gekoppelt, das bei einem Stromausfall zunächst das Hausnetz komplett vom Netz des Energieversorgers trennt und danach den aus dem Hausakku erzeugten 1-phasigen Ersatzstrom des Sunny Island nach einer Umschaltzeit von ca. 15 Sekunden auf L1, L2 und L3 koppelt, so dass alle drei Phasen jeweils mit 230 V phasengleich versorgt werden.

Da der phasengleiche Ersatzstrom den Drehstromantrieb meiner Erdwärmepumpe beschädigen könnte, wird die WP durch ein Netzüberwachungsrelais mit Drehfeldüberwachung und einen Schaltschütz unmittelbar nach dem Stromausfall (und vor der Aktivierung der Ersatzstromversorgung) so lange vom Netz abgekoppelt bis wieder "echter" Drehstrom ansteht. Der Hersteller sagt zwar, die WP erkennt das fehlende Drehfeld und schaltet sie automatisch ab, garantieren will er aber trotzdem nicht, dass zum Umschaltzeitpunkt nicht doch unerwünschte Effekte auftreten könnten.

Der Sunny Island Batteriewechselrichter liefert eine Dauerleistung von 4,6 kW und eine Maximalleistung von 6 kW. Das reicht aus, um mein ganzes Haus (Grundverbrauch ohne Wärmepumpe ca. 1,5 bis 3,5 kW) bis zu 12 Stunden mit Ersatzstrom zu versorgen (sofern der Batteriespeicher zum Zeitpunkt des Stromausfalls voll geladen war).

Die EVs können dann natürlich nicht mehr geladen werden und der Ladevorgang muss ggf. unterbrochen werden, weil die Ersatzstromversorgung bei Überlast abschaltet.

Nun meine Frage dazu: wie reagiert die OpenWB Wallbox, wenn zum Zeitpunkt des Stromausfalls gerade ein EV 3-phasig mit 11 kW geladen wird und sie nach 15 Sekunden auf allen 3 Phasen mit phasengekoppeltem Ersatzstrom versorgt wird? Könnte dies die Wallbox beschädigen oder evtl. sogar das angeschlossene EV? Oder schaltet die Wallbox - weil kein echter Drehstrom zur Verfügung steht - auf 1-phasiges Laden um und reduziert den Ladestrom entsprechend, bzw. unterbricht den Ladevorgang evtl. sogar ganz?

Wenn Probleme zu erwarten sind, würde ich die Wallboxen ebenfalls über ein Netzüberwachungsrelais schützen, das diese bei einem Stromausfall komplett vom Netz trennt.

Vielen Dank vorab für eure Unterstützung.
hpsan

Wenn der Strom bei der Umschaltung fehlt, ist die Box komplett aus. Sie bootet wieder wenn der Ersatzstrom kommt.
Und dann kommt es drauf an, was du in der Software eingestellt hast. Du kannst den Lademodus nach dem Booten einstellen. Wenn du dort auf Stop stellst, dann fängt die Box auch nicht mehr an zu laden.

VG
Det

Könnte dies die Wallbox beschädigen oder evtl. sogar das angeschlossene EV?

Für die openWB selbst ist es unkritisch, sie versorgt sich selbst nur über L1.
Angeschlossene EV könnten es krumm nehmen.

Ersatzstrom kommt immer mit einer kurzen Abschaltung der Hausversorgung von ein paar Sekunden einher. Die Netztrenneinrichung führt dies durch.
Die OpenWB ist daher auch kurz weg und würde neustarten.

Zum Schutz des Fahrzeuges und auf Nummer sicher zu gehen würde ich L2 und L3 der oWB bei Ersatzstrom wie zuvor bei der WP beschrieben ebenfalls vom Netz nehmen. Dann kann mit Ersatzstrom nur einphasig geladen werden.

Wenn bei der Wallbox Netzschutz aktiviert ist dürfte sie eigentlich erst gar nicht anfangen zu Laden, da die Netzfreqenz vom Wechselrichter auf über 51,8 Hz angehoben wird damit eventuell vorhandene Wechselrichter nicht weiter einspeisen.