Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

zimberg44
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von zimberg44 »

@aiole

Sorry, es ist nicht so objektiv und eher Bashing, wenn man behauptet, alle go-eCharger würden bei 22kW schmelzen oder alle Chamäleonlader würden Ladeprobleme verursachen; beides ist zudem wohl heute gar nicht mehr aktuell. Und wenn jemand die smartWB anders bestücken, zum Schmelzen bringen und das Photo publizieren würde, würde es dann auch heissen, alle smartWB würden schmelzen? Schliess aus Einzelfällen bitte nicht auf den Genrealfall.

Weiter äussere ich mich zum Einsatz einer Wallbox zuhause. Mir ist bewusst, dass es auch andere Einsatzgebiete, wie an der Arbeitsstelle gibt, wo andere Lademodi einen höheren Stellenwert haben. Auch je nach Ladefähigkeit des EV wird der eine oder andere Fall häufiger und deshalb entscheidender sein.

Für mich sind folgende Lademodi am wahrscheinlichsten:
  • PV-Laden
  • Nachtladen
  • Sofortladen
Beim PV-Laden bin ich mit Dir einig, dass mehr als 11kW dreiphasig i.A. ausreichend sind. Wenn die Wallbox mit 3x16A (also 11kW) angeschlossen ist, sind es bei einphasigen PV-Laden dann aber nur noch 3.68kW. Bei einer mit 3x32A angeschlossenen Wallbox kann ein nur einphasig ladendes Fahrzeug - sofern das Fahrzeug einphasig mit mehr als 3.68kW laden kann - immerhin mit 7.2kW laden, was bei gegebener PV-Leistung doch einen entscheidende besseren Eigenverbrauch erlaubt.

Beim Nachladen spielt es keine Rolle, ob 11kW oder 22kW, denn da hat man i.A. immer genug Zeit.

Beim Sofotladen sind 22kW halt doppelt so schnell wie 11kW. Wenn man nach Hause kommt und dann wieder (weit) weg will, kann es entscheidend sein, wie lange man warten muss. Dieser Lademodi ist allerdings wohl eher ein Ausnahmefall.

Die Vorteile einer 22kW-Wallbox bei PV-Laden sind aber nicht zu vernachlässigen und wohl eher häufig.
openWB Charge Controller Ver. 1.9.227 auf Pi 4 (buster) - go-eCharger Ver. 040.0 an ca. 35m-Leitung und 3x25A FI-LS Typ-A - WR: Fronius Symo Ver. 3.16.7-1 Modbus TCP - EVU: smartPi MQTT/Node-RED - BEV: Renault Zoe R110 Zen 2020
aiole
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von aiole »

Mal langsam - ich habe nur die mir bekannten links beigestellt.
zimberg44 hat geschrieben: Mo Nov 30, 2020 10:14 am ... Und wenn jemand die smartWB anders bestücken, zum Schmelzen bringen und das Photo publizieren würde, würde es dann auch heissen, alle smartWB würden schmelzen? ....
Soweit ich weiß, wurde im go-e nichts anders bestückt, sondern in Originalversion betrieben.

Jede WB hat ihre Vor- und Nachteile. Die dürfen auch benannt werden. Deswegen ist das noch lange kein bashing.
Thema beendet.

Lass uns mit Fi's weitermachen.
Bugi
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Bugi »

Ich hake mich mal ein in diesem Thread, denn ich bin genau mit sowas auch beschäftigt gerade.
Bei mir habe ich vor, den Typ B aus dem openWB genau an der Stelle zu platzieren, wo mein 5x10mm² durch die Kellerwand geht. Im Zählerkasten wird auf 3x32A LS aufgeklemmt (kein FI mehr dazwischen an der Stelle). Die Leitung geht dann im Garten und verteilt sich dann auf zwei Stück openWB (einmal den standard+ und ein abgespeckter als 'slave' an einem Abzweig mit 2x4mm² oder 2x6mm²). Die boxen sind direkt nebeneinander.
Ich las vorhin, dass jeder Ladepunkt ein eigener Typ B haben müsse. Ist das so? Und wenn ja, frage ich mich warum? Im Prinzip würde doch eins auf der Leitung reichen, oder?

Ansonsten, wenn ein DC Fehlersensor nicht hinter einem TypB darf, bzw. hinter einem Typ A sein muss, dann heißt das, dass ich dieser Junge hier nicht als zweiten nehmen könnte ohne noch ein Typ A hinter dem Typ B zu setzen?: https://www.cfos.de/de/cfos-wallbox/cfos-wallbox.htm
aiole
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von aiole »

Bugi hat geschrieben: Mo Nov 30, 2020 1:05 pm Ich las vorhin, dass jeder Ladepunkt ein eigener Typ B haben müsse. Ist das so? Und wenn ja, frage ich mich warum? Im Prinzip würde doch eins auf der Leitung reichen, oder?
ja - ist so
wegen Summierungsmöglichkeit der DC-Fehlerströme
z.B. einer hat +35mA, der andere -15mA = Summe +20mA < 30mA => Dein einzelner FiB löst nicht aus.
Zugegeben - sehr unwahrscheinlich, aber möglich. Die VDE verlangt nach aktuellem Standard, jeden LP einzeln FiB-mäßig abzusichern.
Bugi hat geschrieben: Mo Nov 30, 2020 1:05 pm Ansonsten, wenn ein DC Fehlersensor nicht hinter einem TypB darf, bzw. hinter einem Typ A sein muss, dann heißt das, dass ich dieser Junge hier nicht als zweiten nehmen könnte ohne noch ein Typ A hinter dem Typ B zu setzen?: https://www.cfos.de/de/cfos-wallbox/cfos-wallbox.htm
Du solltest mit Deiner Leitung ohne FiB bis zur UV kommen und von dort dann mit FiB bzw. FiA+DC 6mA "verästeln". Das bedingt natürlich die sichere Verlegung der Erdkabel im Garten.
VG
DasMoritz
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von DasMoritz »

Hallo @Bugi,

blättere mal ein paar Seiten nach vorne, da habe ich versucht das ganze mit Zeichnungen deutlich zu machen, Jarry hat es entsprechend kommentiert.

Wenn ich meine Variante 8 richtig deute / lese, dann muss nicht jeder Ladepunkt einen FI Typ B haben sondern es reicht auch eine DC-Fehlerstromerkennung und ein FI Typ A oder ein FI Typ A-EV.
aiole
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von aiole »

So hatte ich das auch gemeint. Wenn man von einer zentralen UV alle Abgänge parallel betrachtet, dann sind diese jeweils mit
* FiB oder
* FiA + DC 6mA oder
* FiA-EV
Fi-mäßig absicherbar. Schutz vor Überlast (LS) kommt natürlich je Abgang noch hinzu.
Jarry
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Jarry »

Bugi hat geschrieben: Mo Nov 30, 2020 1:05 pm Ich hake mich mal ein in diesem Thread, denn ich bin genau mit sowas auch beschäftigt gerade.
Bei mir habe ich vor, den Typ B aus dem openWB genau an der Stelle zu platzieren, wo mein 5x10mm² durch die Kellerwand geht. Im Zählerkasten wird auf 3x32A LS aufgeklemmt (kein FI mehr dazwischen an der Stelle). Die Leitung geht dann im Garten und verteilt sich dann auf zwei Stück openWB (einmal den standard+ und ein abgespeckter als 'slave' an einem Abzweig mit 2x4mm² oder 2x6mm²). Die boxen sind direkt nebeneinander.
Ich las vorhin, dass jeder Ladepunkt ein eigener Typ B haben müsse. Ist das so? Und wenn ja, frage ich mich warum? Im Prinzip würde doch eins auf der Leitung reichen, oder?

Ansonsten, wenn ein DC Fehlersensor nicht hinter einem TypB darf, bzw. hinter einem Typ A sein muss, dann heißt das, dass ich dieser Junge hier nicht als zweiten nehmen könnte ohne noch ein Typ A hinter dem Typ B zu setzen?: https://www.cfos.de/de/cfos-wallbox/cfos-wallbox.htm
ein 6mA RCM darf natürlich hinter einen Typ B FI, aber nicht hinter den gleichen Typ B der für eine andere Wallbox gedacht ist.
Was du machen kannst ist:
Deine Zuleitung zur UV ohne FI (Sofern Netzform und Brandschutz das zulassen). In der UV dann Pro Ladepunkt einen Typ B ODER Typ A +6mA RCM ODER Typ A EV.
Wenn du (aus welchen Gründen auch immer) vor der Zuleitung zur UV einen FI willst oder brauchst, MUSS dies ein Selektiver Typ B Oder Typ A-EV (Gibt's A-EV überhaupt selektiv? Aber niemals ein normaler Typ A) sein. Egal was genau dahinter verbaut ist. Selektive Typ B habe ich aber noch nicht für <500€ gefunden. Habe aber auch ehrlich gesagt noch nicht sooo intensiv danach gesucht.

eine Anmerkung noch zum Leitungsschutz der Zuleitung zur UV. Wenn du dort keine selektiven LSe (SLS) einbauen willst, sollte man dort über Lasttrennschalter mit Neozed nachdenken. Die sind einfach ein wenig Träger im Fehlerfall, das sind dann Millisekunden die dir das Laufen zum Zählerschrank ersparen. Alternativ locker mal einige Stufen höher absichern als die Abgänge in der UV. Aber natürlich nur wenn die Zuleitung es zulässt (Leitungslänge, Querschnitt, Verlegeart)
Außerdem sparen dir die Lasttrennschalter den Hauptschalter zur/in der UV ein. LS-Schalter sind dazu nämlich nicht wirklich geeignet.

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
EM540 (am Cerbo)
28,6kWh DIY Speicher
unsignedvoid
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von unsignedvoid »

Jarry hat geschrieben: Mo Nov 30, 2020 3:39 pm Außerdem sparen dir die Lasttrennschalter den Hauptschalter zur/in der UV ein. LS-Schalter sind dazu nämlich nicht wirklich geeignet.
Ist jetzt Neugier: Warum ist ein LS-Schalter dafür nicht wirklich geeignet?
Jarry
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Jarry »

Weil das Sicherungsorgane sind und keine Schalter.
wenn man das 2 mal im Jahr darüber schaltet, gehen die nicht gleich kaputt, aber ich kenne Leute die schrotten die recht oft weil die damit regelmäßig das Licht ein und aus schalten in einer Halle.

ABER vor (oder in) eine UV gehört ein Hauptschalter (also nicht als LS ausgeführt) oder halt ein Lasttrennschalter mit Neozed-Einsätzen oder ein SHS (Selektiver Hauptleitungsschalter).

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
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Bugi
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Bugi »

Verstanden, vielen Dank für die ausführlichen Antworte. Mir ging es tatsächlich darum, dass ich den zweiten FiB einsparen wollte.
Bedeutet, dass ich meine Unterverteilung eben als kleinen Verteilkasten mit FI draußen machen muss; ein Abzweig geht dann direkt in den openWB (mit dem FiB innen drin), der Andere geht dann über einen FiA zum cfos WB.
Alternativ müsste ich mit 2 Stück 5x6mm² durch den Garten, so dass der kleine Sicherungskasten dann drinnen bleiben könnte. Fänd ich aber nicht wirklich eine schöne Lösung. Zukünftig wird dort eh ein Carport kommen, dann kann ich den Kasten irgendwo sicher unterbringen und ggf. noch erweitern um andere Sachen.
Das Erdkabel hatte ich eh vor nochmal zusätzlich in einem Leerrohr (Kabuflex) zu packen zum Schutz; wäre nicht das erste Mal, dass ein Kabel unter einem Schüppen leidet obwohl die Lage bekannt ist und die Verlegetiefe >30 cm :oops:
Was die Sicherung im Kasten angeht, ein SLS ist vorhanden. Es wurden aber nachträglich noch drei Vorsicherungen montiert weil das angeblich eine Norm verlangt - der Elektriker (und neulich auch ein anderer) meinte aber, das wäre doppelt gemoppelt. Ich wollte diese 3 LS (B32) dann gleich nehmen und umfunktionieren. Wenn man so eine Sicherung gelegentlich (gefühlt einmal im Jahr) mal aus macht weil im Garten was gefummelt wird oder so, dann sollte das sowas ja aushalten. Ist ja nicht so, dass man die Wallboxen permanent an und aus macht im Sicherungskasten.... Aber ich rede nochmal mit dem Elektriker, wie er das normgerecht anschließen würde. Ist ein guter Hinweis.
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