Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

ChristophR
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von ChristophR »

aiole hat geschrieben: So Feb 09, 2025 11:51 am Das ist richtig, weshalb man in DE den überproportional hohen Aufwand mit BSI-Zertifizierung etc. treiben muss, (der erhöhte Zählergebühren nach sich zieht).

Die Frage stand schon - erfolgt bei "digitaler Schnittstelle" eine physische Direktkopplung ins heimische LAN unter Umgehung des Routers/Firewall?
Davon gehe ich aus, da das IMSys auf WAN Seite eine Mobilfunkverbindung vom MSB bekommt und die digitale Schnittstelle bestimmt der HAN Ethernet Anschluss ins heimische LAN sein wird.
Daher ja auch der Aufwand mit der BSI-Zertifizierung, damit diese "Backdoor" entsprechend abgesichert wird.
Bidirektional ist die Schnittstelle m.E. nur, um die Rückmeldung, ob das Signal verarbeitet wurde auch zu quittieren.
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ID4U
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von ID4U »

Mir ist gerade noch etwas eingefallen was man als Anlagenbetreiber beachten sollte:

Bei Verwendung der digitalen Schnittstelle reicht dem MSB ein kleiner RJ45-Verbinder im anlagenseitigen Anschlussraum (AAR). Bei Verwendung der Relaiskontakte bestehen viele MSB hingegen auf den Einbau von zusätzlichen Koppelrelais. Dies könnte bei älteren oder vollen Zäherschränken ein Problem sein. Denn die Koppelrelais dürfen wohl nicht in den AAR sondern müssen in den RfZ. Wenn es diesen nicht gibt muss ein solcher geschaffen werden. Meist in der unteren Reihe des Kundenverteilerfelds. In dem Fall ist also ein gewisser Mehraufwand für Umbau/Anpassung des Zählerschranks einzuplanen.

Und das D&C-Kit muss ja auch noch irgendwo hin. Dies kann man aber natürlich ausserhalb des Zählerschranks anbringen. Den RfZ allerdings nicht. Dieser muß sich im Zählerschrank befinden.

Mein MSB fordert zum Glück keine Koppelrelais. Er ist mit einer Reihenklemme im AAR zufrieden welche dann direkt mit der iMSys-Steuerbox verbunden wird. Habe ich auch genauso vorbereitet. Für später mal habe ich zusätzlich auch noch einen RJ45-Verbinder eingebaut. Das ist meine "Allzweckwaffe" ;)
ID4U
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von ID4U »

Berichtigung: Wenn es keinen RfZ für die Koppelrelais gibt muß ein zRfZ (zusätzlicher Raum für Zusatzanwendungen) geschaffen werden. Dieser kommt meist in die untere Reihe des Kundenverteilerfeldes.
kaindl
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von kaindl »

aiole hat geschrieben: So Feb 09, 2025 2:24 am Zum Dimmen per §14a reicht "Standalone + addon-Platine" im Zählerschrank. Vom addon wird ein GPIO als §14a-Input-Kontakt genutzt. Der ist per sw2 konfigurierbar, faktisch wie jetzt schon die Komplettabschaltung.
Ergänzend wird noch die gedimmte Gesamtwirkleistung des HEMS eingetragen.
Da brauch ich ja noch nicht Mal eine addon-platine. Da kann ich entweder direkt oder mit einem simplen Break out Aufsatz direkt die GPIOs auf ein Relais verdrahten ;)
Nur aktuell machen beide Kontakte halt Komplettabschaltung.
Die Frage war nur, ob die Anpassungen in 2.1.8, die Dimmen anstelle von Komplettabschaltung ermöglichen, auch die GPIOs berücksichtigen, oder nur das Dimm-Kit.
ChristophR hat geschrieben: So Feb 09, 2025 7:30 am Wenn die WP mit am Hauszähler hängt, hast Du Ruhe, bis sie verreckt (Wie bei mir gerade, die neue muss dann gesteuert werden).
Hängt am Hauszähler und gehört ja auch dem Vermieter ;)
aiole
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von aiole »

Es ist nur der passende GPIO auszuwählen. Ohne addon kann man sich das auch makermäßig DIY zusammenfrickeln.

So etwas ist aber nichts für den professionellen Bereich. Ob es vom VNB akzeptiert wird, musst du sehen, denn du verwendest dann keine openWB-Original-Hardware.
ID4U
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von ID4U »

aiole hat geschrieben: So Feb 09, 2025 10:30 pm Ob es vom VNB akzeptiert wird, musst du sehen, denn du verwendest dann keine openWB-Original-Hardware.
Die technische Umsetzung der Dimmung geht den VNB überhaupt nichts an. Denn für den ordnungsgemäßen Betrieb ist ausschließlich der Anlagenbetreiber verantwortlich. Der darf sein EMS auch selbstbauen/selbstprogrammieren, auf dem Steckbrett aufbauen und das Ganze in einen Schuhkarton werfen. Auf dem muß auch nirgendwo „openWB“ draufstehen ;)
aiole
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von aiole »

Ja das ist korrekt, aber bitte nicht immer den best case beachten. Im Streitfall haben Anlageneigentümer:innen Nachweise zu erbringen. Ohne Herstellerhardware hat man da schlechte Karten. Alternativ - Strafe akzeptieren.
ID4U
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von ID4U »

aiole hat geschrieben: Mo Feb 10, 2025 9:57 am Im Streitfall haben Anlageneigentümer:innen Nachweise zu erbringen. Ohne Herstellerhardware hat man da schlechte Karten. Alternativ - Strafe akzeptieren.
Dies ist völlig unabhängig davon ob man "Herstellerhardware" verwendet oder nicht. Denn dafür gibt es die Dokumentation des Steuerbefehls. Damit sollte der Anlagenbetreiber bei berechtigten Zweifeln nachweisen können das der Steuerbefehl korrekt umgesetzt wurde.

Meines Wissens wird die Dokumentation gemäß VDE FNN Empfehlung aktuell auch nicht von der "Herstellerhardware" vorgenommen, oder? Falls nicht hat man in Zweifelsfall also auch damit schlechte Karten ;)

Infos zur den Mindestanforderungen der Dokumentation: https://www.vde.com/resource/blob/23526 ... n-data.pdf
aiole
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von aiole »

Es braucht keine VDE-FNN dafür, weil es logisch ist, dass man bei DIY-Bestandteilen seines Dimm-Systems dafür selbst gerade steht.

Die "Endkontrolle" aus VNB-Sicht ist nicht nur der Steuerbefehl, sondern vor allem die eingehaltene, gedimmte Leistung. Alles in der dafür nötigen Kette hat Verantwortlichkeiten - bei DIY-HW und Verkabelung eben auch dort der Betreiber/Maker (zusätzlich zur SW-Konfiguration).

Ich denke, jede(r) Maker:in weiß das. Es ist auch eher die Ausnahme.
openWB liefert vielmehr Lösungen, die von professionellen Partnern bei "normaler" Kundschaft verbaut werden. Deshalb gibt es die §14a-Fertiglösungen, um solide Funktionalität abzusichern.
ID4U
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Re: Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14 EnWG

Beitrag von ID4U »

aiole hat geschrieben: Mo Feb 10, 2025 11:58 am openWB liefert vielmehr Lösungen, die von professionellen Partnern bei "normaler" Kundschaft verbaut werden. Deshalb gibt es die §14a-Fertiglösungen, um solide Funktionalität abzusichern.
Enthält diese Lösung denn die von der VDE FNN empfohlene und bei der BNetzA eingereichte "Mindestanforderung an die technische Umsetzung und die Dokumentation eines Befehls im Rahmen der Direktansteuerung oder der Steuerung mittels EMS“?

Diese Anforderungen gelten nämlich immer - unabhängig ob DIY oder "Herstellerhardware". Denn verantworlich ist in allen Fällen zunächst immer der Anlagenbetreiber.

Lediglich bei Verwendung der digitalen Schnittstelle kann wohl auf die Dokumentation verzichtet werden da eine Rückmeldung (ACK) ausreicht. Bei Verwendung der Relaiskontakte ist dies aber nicht möglich.
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