Installationsmöglichkeiten OpenWB

Andi
Beiträge: 415
Registriert: So Jun 21, 2020 8:48 am
Been thanked: 1 time

Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von Andi »

Hallo zusammen,

bin neu hier im Forum, da ich gerade nach einer smarten Ladelösung für meine geplanten neuen E-Fahrzeuge suche (1x Hybrid Familienauto, 1x EV Kleinwagen). Jetzt bin ich hier über das sehr interessante OpenWB Projekt gestolpert.

meine Randbedingungen:
- smarthome mit KNX und Logikrechner vorhanden
- 9,85kWp PV Anlage mit 2 Wechselrichtern von Solaredge (1xHD4000wave und 1xHD5000wave) sind per Modbus TCP an Haussteuerung angebunden, kein Batterie-Hausspeicher installiert, ggf. kommt aber noch ein kleiner 3-4 kWh Speicher zukünftig für USV Funktion und Nachtversorgung des Hauses
- Discovergy Zweirichtungszähler installiert und per D0 Schnittstelle auch in Haussteuerung angebunden
- Umstieg auf AWATTAR geplant sobald erstes E-Fzg da (nachts laden falls Tag nicht ausreichend PV bietet)
- Überschussladen PV gewünscht tagsüber
- Technikraum mit noch komplett freiem 3x20TE Feld vorhanden (neben Hauszähler), LAN dort auch vorhanden
- von Technikraum zum Carport liegt heute ein 3x2,5mm² Verlegekabel fest im Estrich (kein Leerrohr) mit ca. 13-17m Länge
- Diese Leitung ist im Technikraum über den FI vom UG und einem 3xB16 LS für Drehstrom (CEE16 Dose) abgesichert
- Im Carport kein LAN Kabel vorhanden, WLAN auch nicht aufgrund Stahlbeton Wänden

Nun wäre die einfachste und naheliegendste Lösung: OpenWB an Wand in Carport und noch ein LAN Kabel dorthin verlegen.

Aber: mir würde eine Lösung die OpenWB Komponenten im Schaltschrank zu verbauen noch besser gefallen (keine Wallbox aussen, kein Aufputz LAN Kabel im Carport nötig, nur das Ladekabel draussen...)
Wäre es möglich über das 13-17m lange starre Verlegekabel zusätzlich noch ein 7-8m Langes flexibles Ladekabel zu verlängern und über die OpenWB Komponenten im Technikraum zu nutzen? Oder ist das gar nicht zulässig mit so langem "Ladekabel"?

Und da ich vmtl. 2 E-Fzge zukünftig haben werde: was benötigt man für einen zweiten Ladepunkt der dann aber auch nur über die vorhandene 5x2,5 Leitung versorgt werden könnte? gibt es Lösungen für automatisches, serielles Laden oder werden dann die beiden Fzge parallel mit jeweils weniger Leistung geladen?

Welche Lösung würdet ihr empfehlen? Bin auf Antworten gespannt. Danke schon im voraus!

Gruß
Andi
Jarry
Beiträge: 1555
Registriert: Sa Nov 10, 2018 6:59 am
Wohnort: Leverkusen
Has thanked: 3 times
Been thanked: 7 times

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von Jarry »

ganz ehrlich?
ICH würde da eine 5x10mm² (oder auch 5x16mm² je nach Länge) Zuleitung in den Carport legen, dort eine kleine UV setzen und dann die zwei Ladepunkte dranhängen. Dann haste gleich noch genug platz für andere Dinge die dir bestimmt in 10 Jahren einfallen :)
In diese UV dann die beiden Typ B FIs, zwei dreipolige B32 und noch ne Ersatzreihe mit Typ A FI und einpoligen B16 für die Zukunft. Oder auch ein paar FI/LS, Je nach Geschmack halt.
In den Zählerkasen käme dann nur ein Lasttrenner mit Neozed Sicherungen.
Wenn du eh ein Netzwerkkael legen willst, bietet sich das an.
Die WRs dann auch über Modbus TCP auslesen und fertig ist die Laube. Evtl noch ein EVU-Kit nach dem Discovergy Zähler setzen, aber ich meine gelesen zu haben, dass die Discovergy API recht flott ist, sodass die Regelung auch darüber funktionieren könnte. Da müsste aber jemand was zu sagen, der so ein Teil hat.

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
EM540 (am Cerbo)
28,6kWh DIY Speicher
Andi
Beiträge: 415
Registriert: So Jun 21, 2020 8:48 am
Been thanked: 1 time

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von Andi »

Hallo Jarry,

Danke für die Antwort. Würde ich so machen, wenn ich nochmal bauen würde. Vor 6 Jahren dachte ich noch eine CEE16 reicht... Ist mir aber jetzt viel zu viel Aufwand nochmal ein solch megakabel irgendwie optisch ansprechend verlegt zu bekommen.

Kann mir jemand sagen ob die openWB Integration im Zählerschrank prinzipiell ginge und das "lange Ladekabel" funktionieren würde?

Gruss Andi
Benutzeravatar
mrinas
Beiträge: 2154
Registriert: Mi Jan 29, 2020 10:12 pm
Has thanked: 9 times
Been thanked: 8 times

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von mrinas »

Ich fürchte dass Du ums verlegen von Leitungen nicht herumkommen wirst, selbst wenn Du die openWB in den Schaltschrank packst musst Du von dort mit dem Ladekabel (m.w. auch 5*6mm² + 0.5mm² Steuerleitung) von der Box zum Carport, die Vorhandene Leitung würde da nicht ausreichen.

Wie immer ist das den individuellen Rahmenparametern abhängig, ich persönlich denke dass man mit 5x6mm² für die Unterverteilung gut bedient ist. Je nach Verlegeart hat man da eine Strombelastbarkeit von 36-41A, das ist selbst für 22kW Ladeleistung irgendwann in der Zukunft ausreichend. Auch der Spannungsverlust bei den theoretischen 22kW über die Länge sollte kein echtes Problem darstellen (32A, 20m, Kupfer, 6mm² -> 0,8%).
15,2kWp SMA (SB4000TL-21, SB3.0, STP6.0-SE + BYD HVS, EnergyMeter), openWB Standard+, openWB Pro, Smart #1 (ersetzt den e2008), Tesla Model Y LR.
Andi
Beiträge: 415
Registriert: So Jun 21, 2020 8:48 am
Been thanked: 1 time

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von Andi »

mrinas hat geschrieben: So Jun 21, 2020 2:57 pm selbst wenn Du die openWB in den Schaltschrank packst musst Du von dort mit dem Ladekabel (m.w. auch 5*6mm² + 0.5mm² Steuerleitung) von der Box zum Carport, die Vorhandene Leitung würde da nicht ausreichen.
Ok, das ist dann wohl das KO Kriterium für OpenWB im Schaltschrank wenn die 5 Adern nicht reichen... Danke
ftd
Beiträge: 69
Registriert: Mo Feb 10, 2020 11:30 am

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von ftd »

BTW: esl-emobility.com bietet 15 und 20m Typ2 Ladekabel an. OpenWB im Schaltschrank verbauen... Ladekabel nach außen führen.
Speedlimit
Beiträge: 99
Registriert: So Mai 31, 2020 11:17 am

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von Speedlimit »

Hi.

Meine Open WB ist auch im Keller. Die Evse in der Wallbox.

Auch wenns wahrscheinlich noch niemand gemacht hast, kannst du wahrscheinlich alles in den Keller packen. Mit dem 3x2,5 mm2 kannst du einphasig 16A laden. Du brauchst aber mindestens noch eine Leitung für CP. Irgend ein 1 mm2 reicht.
Im Carport dann ne kleine Verteilerdose und ab da mit nem richtigen Wallbox Kabel und Typ 2 Stecker weiter.

Ungewöhnlich wär's. Machbar auch.
Zukunftssicher ist halt was anderes. Aber wenn's soweit ist kann man immer noch ein 5x6 mm2 legen.
Berichtigt mich wenn ich falsch liege

Grüße Speedlimit
2xBMW i3/s + 22KWp Solar. Sole WP + ne OpenWB. Jetzt ne 14,4KW Victron/Pylontech Kombi dazu
openWB
Site Admin
Beiträge: 8542
Registriert: So Okt 07, 2018 1:50 pm
Has thanked: 2 times
Been thanked: 32 times

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von openWB »

Das vorhaben scheitert tatsächlich an der CP Leitung die benötigt wird.
Und da ich vmtl. 2 E-Fzge zukünftig haben werde: was benötigt man für einen zweiten Ladepunkt der dann aber auch nur über die vorhandene 5x2,5 Leitung versorgt werden könnte?
Für das zweite EV ist auch ein zweites Kabel nötig.
gibt es Lösungen für automatisches, serielles Laden oder werden dann die beiden Fzge parallel mit jeweils weniger Leistung geladen?
Das geht nicht. Jedes Fahrzeug benötigt sein eigenes CP Signal.
Die WRs dann auch über Modbus TCP auslesen und fertig ist die Laube. Evtl noch ein EVU-Kit nach dem Discovergy Zähler setzen, aber ich meine gelesen zu haben, dass die Discovergy API recht flott ist, sodass die Regelung auch darüber funktionieren könnte. Da müsste aber jemand was zu sagen, der so ein Teil hat.
Davon ab, Discovergy ist als EVU Modul gut geeignet.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
Andi
Beiträge: 415
Registriert: So Jun 21, 2020 8:48 am
Been thanked: 1 time

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von Andi »

So, es wird nun konkreter. Der neue Volvo Hybrid ist bestellt und von Netze BW habe ich eine Bestätigung daß ich eine 11kW Wallbox installieren darf.

Da der Volvo eh nur 1phasig laden kann bin ich nun am grübeln. Da ich ein 5x2,5mm² Unterputz habe reicht das dicke für die max. 3,6kW einphasig vom Volvo. Ich bekomme von Volvo einen Schuko Adapter für max. 2,3kW Ladeleistung.

Daher nun 2 Möglichkeiten
1) könnte ich nun auch im allerersten Schritt einfach über meinen vorhandenen KNX Aktor die eine Phase bei entsprechender PV-Leistung oder günstigen AWATTAR Preisen schalten und dann halt permanent mit 2,3kW über Schuko Steckdose Laden. Der Aktor kann nach Spec bis zu 16A Schalten, sollte also funktionieren selbst wenn mal ein Ladevorgang unterbrochen werden würde durch Aktorausschalten. Einzige Frage wäre ob da nicht der Volvo oder die Schukoladekabelelektronik was gegen eine 230V Unterbrechung während eines Ladevorgangs haben? Hat da jemand Erfahrung ob das funktioniert?

2) Alternativ könnte ich auch gleich den Schritt mit OpenWB Einzelteilen wagen und um erstmal keinen zus. Verlegeaufwand habe würde ich nun folgendes gerne machen, spätere Erweiterbarkeit wäre dann ja immer noch gegeben durch neues stärker dimensioniertes Ladekabel und AddOn Platine,etc. soweit ich das hier im Forum gelesen habe:
OpenWB Komponenten in den vorhandenen Schaltschrank verbauen (kein zus. Gehäuse, LAN ist dort auch verfügbar). Das 5x2,5mm² könnte man dann als einphasiges Ladekabel nutzen, sprich 3x2,5mm² für 230V und eine weitere Leitung als CP nutzen. Die fünfte Leitung am Ladekabel und L2/L3 am Typ 2 Stecker dann unbelegt.
Ich habe einen RasPi3 und ein 5V Netzteil unbenutzt im Schrank liegen, openWB image Installation aus Git traue ich mir zu. Einzig die Frage ob ich noch den RS485 Adapter brauche oder ob ich direkt über die GPIO Schnittstelle (welche GPIO Pins dann genau?) gehen kann ist mir noch unklar.
Der Discovergy Zähler ist auch über EVU Modul auslesbar, Solaredge WR ebenfalls über PV-Modul auslesbar, daher brauche ich aus meiner Sicht nur
- simple EVSE Modul mit DIN Gehäuse (84€)
- Schütz 4 3TE(32€)
- FI TypB (233€) da bisher nur Standard TypA im Schaltschrank für die geplante aber nie umgesetzte CEE16 Dose gesetzt wurde
- Typ2 Stecker (87€) plus passende Codierwiderstände für Ladekabel (muss man die separat bestellen?)
In Summe dann ca.436€, Korrekt? Auf den Ladeleistungszähler kann man m.E. verzichten, das wäre nur "Auswertungskomfort/Visualisierung" ohne weitere Funktion, oder?

Habe ich sonst noch was vergessen/übersehen?
aiole
Beiträge: 7780
Registriert: Mo Okt 08, 2018 4:51 pm
Has thanked: 24 times
Been thanked: 36 times

Re: Installationsmöglichkeiten OpenWB

Beitrag von aiole »

Das ist eine "EVSE-DIN". Lass mal besser das simple weg - führt nur zu Verwirrung, weil es früher mal eine "simple EVSE" gab, die aber untauglich ist.

Die EVSE-DIN wird per RS485 angesteuert. Deshalb muss das auch von der RPi-Seite kommen.
GPIO-direkt hatten wir früher mal mit einem DAC über I2C. Rein digital mit RS485 ist aber besser, so dass die alte Lösung ausstirbt.

Gibt's die addon-Platine einzeln? Wenn ja, ist da je nach HW-Version ev. der RS485 mit drauf. => support fragen

LL-Zähler ist wichtig, um die Ist-Ladeleistung zu kennen. Die kann von der Soll-LL abweichen.
Spar mal nicht zu viel ;).

VG aiole
Antworten