openWB Forum

Ich bereite gerade alles für den Anschluss der WB an der 12 m entfernten Garage vor. Da ich erstmal mit einer WB anfange, aber für eine zweite nicht mehr erneut graben möchte, würde ich ein Leerrohr verlegen und darin 2x Starkstrom 22kWh und 2x Netzwerkkabel verlegen. Das Leerrohr müsste am besten biegbar sein da ich nicht querfeldein kann, sondern die 12 m zumindest einen Weg und ein Blumenbeet verschonen sollte.

Was ich bisher im Forum aufgeschnappt habe:

• Leerrohr: Kanalrohre - die es aber erst am 10 cm gibt. Welchen Durchmesser brauche ich für die 4 Kabel überhaupt? Kanalrohre sind nicht gerade biegbar und 90 Grad Winkel sind auch ungeschickt. Andere Tipps?
• Starkstrom: Sind 5×10,0mm2 für 22kWh OK? Was bedeutet H07RN-F?
• Netzwerk: Z.B. von Draka? Cat 6 oder Cat 7. Was muss ich sonst beachten?

foobar123 hat geschrieben: ↑Fr Jul 17, 2020 8:25 pm Ich bereite gerade alles für den Anschluss der WB an der 12 m entfernten Garage vor. Da ich erstmal mit einer WB anfange, aber für eine zweite nicht mehr erneut graben möchte, würde ich ein Leerrohr verlegen und darin 2x Starkstrom 22kWh und 2x Netzwerkkabel verlegen.

Bei 22 kWh würde ich mich als Kabel weigern, da rein zu gehen . Du verbuddelst keine Energiemenge (kWh), sondern Kabel für Leistung (kW). Wenn Du das beachtest, wird's auch was.

foobar123 hat geschrieben: ↑Fr Jul 17, 2020 8:25 pm Das Leerrohr müsste am besten biegbar sein da ich nicht querfeldein kann, sondern die 12 m zumindest einen Weg und ein Blumenbeet verschonen sollte.

Was ich bisher im Forum aufgeschnappt habe:

• Leerrohr: Kanalrohre - die es aber erst am 10 cm gibt. Welchen Durchmesser brauche ich für die 4 Kabel überhaupt? Kanalrohre sind nicht gerade biegbar und 90 Grad Winkel sind auch ungeschickt. Andere Tipps?

KG-Rohr ist super für's spätere Einfädeln, da innen alles glatt ist. Die Ecken gibt es mit 15, 30, 45 Grad und sind frei kombinierbar. Gleitcreme für die Gummis nicht vergessen.

foobar123 hat geschrieben: ↑Fr Jul 17, 2020 8:25 pm [*]Starkstrom: Sind 5×10,0mm2 für 22kWh OK? Was bedeutet H07RN-F?

Für 12m sollten 5x10mm2 gut ausgelegt sein.
=> Google => H07RN-F oder https://de.m.wikipedia.org/w/index.php? ... uche&ns0=1
* Netzwerk - keine Ahnung. Das LAN-Kabel sollte wennn möglich nicht direkt neben den 5x10mm2 laufen. Ggf. LAN vorher in eine "Gänsegurgel" einziehen. Ansonsten frage einen Elekltriker. Die wissen das schon.

VG aiole

Nun, wie immer kommts auf die Details an, ein Elektriker kann hier helfen.
10mm² ist für 22kW sicherlich ausreichend, je nach Beschaffenheit können auch 6m² reichen. Brauchst du wirklich 2*22kW nutzbare Kapazität (welche Autos möchtest Du denn laden, gibt ja nur wenige welche die heute >11kW AC verarbeiten können) oder geht es eher um einen zweiten Ladepunkt? Mag durchaus Sinn einmal Strom in die Garage legen und dort per Unterverteilung zu verzweigen. Dann ist mal halt auf 22kW in Summe begrenzt, was aber vermutlich für die meisten Szenarien mehr als ausreichen ist.

H07RN-F ist eine flexible Gummischlauchleitung, nicht für die dauerhafte Verlegung direkt im Erdreich geeignet, insbesondere UV und dauerhafte Wassereinwirkung gilt es unbedingt zu verhindern. Sonst ist das Kabel irgendwann 'durch'. Lässt sich aber *deutlich* besser verlegen als ein echtes Erdkabel (NYY-J). Wenn die Trasse passt kann man das durchaus in einem Kanal/Rohr verlegen welche den entsprechenden Schutz sicherstellt -> Muss der Elektriker entscheiden.

Die Norm schreibt m.w. einen Abstand von 5cm zwischen Strom und Datenleitungen vor. Tatsächlich gibt es hier auch einige Berichte wo die direkt nebeneinander im gleichen Kanal/Rohr liegen und das wunderbar funktioniert. Ich persönlich würde hier Cat.7 Verlegekabel nehmen, vorn' und hinten eine Dose draufsetzen.

Ich hab' bei mir ein kleines DN40 HT Rohr im Garten verbuddelt, mit 36mm Innendurchmesser ist da ist reichlich Platz für alle möglichen Kabel drinnen. Wichtiger ist aber bereits beim verlegen des Rohrs ein Zugdraht/Seil 'einzubauen'. Solange das Rohr noch nicht verbuddelt ist geht das relativ gut, ohne Zugdraht bekommt man die Kabel und Leitungen hinterher nur schwer ins Rohr. Ein 90° Knick sollte mit Zugdraht zu machen sein, Zugdraht muss nur dick genug sein, nicht dass der dann beim ziehen abreisst. Sonst gilt: je geradliniger das Rohr verlegt ist, desto leichter tut man sich hinterher mit dem einziehen. Achja, und man kann i.d.R. nur einmal Kabel einziehen, später bekommt man (oder zumindest ich) da nix mehr rein, die bereits eingezogenen Kabel schaffen es zuverlässig jegliche Versuche nachträglich weitere 'Nachbarn' einziehen zu lassen zu verhindern. Gut überlegen was man will, alle Kabel auf einmal reinziehen.

Das HT Rohr bietet guten mechanischen Schutz (Stichwort H07RN-F), ist dadurch aber überhaupt nicht flexibel. Andere Optionen sind beliebige Schläuche, diese bieten aber keinen so hohen Schutz, da muss dann ein Erdkabel her. Die sind starr und umständlich zu verlegen. Ist besonders dann ein Thema wenn man irgendwo ins Haus will und irgendwo um die Ecke muss, Erdkabel haben einen großen Biegeradius.

Ja, ist leider nicht ganz so einfach, aber wo wäre dann der Spass?

Danke für das Feedback. Die 22 kW würde ich nicht ausnutzen wollen, aber wenn in der Zukunft doch, dann nicht nochmal die verlegten Kabel austauschen wollen. Und 2 Zuleitungen, weil ich ggf. einen zweiten Ladepunkt für das 2. Auto etablieren möchte ohne nochmals graben zu wollen, schaue aber erst mal wie ich mit dem einen und 2 EVs zurechtkomme. Heute habe ich mal genau gemessen und aus den geschätzten 12 m wurden 20 m netto plus Anschluss im Haus und an der Garagenwand. Ein H07RN-F 5x10mm2 hat ca 22 mm Durchmesser, da scheint ein DN70 Rohr mit 63 mm Innendurchmesser angemessen? Der finale Solateur samt Elektriker entscheidet sich erst nächste Woche, aber dieses Wochenende habe ich Zeit zum Buddeln

Ich würde auch 1 Kabel verlegen und in der Garage eine kleine Unterverteilung setzten, bei 5*10mm² sollte auch genug Reserve für später vorhanden sein. Aber wie meine Vorgänger schon geschrieben haben, da hilft Dir Dein Elektriker sicher weiter.

foobar123 hat geschrieben: ↑Sa Jul 18, 2020 7:33 am Danke für das Feedback. Die 22 kW würde ich nicht ausnutzen wollen, aber wenn in der Zukunft doch, dann nicht nochmal die verlegten Kabel austauschen wollen. Und 2 Zuleitungen, weil ich ggf. einen zweiten Ladepunkt für das 2. Auto etablieren möchte ohne nochmals graben zu wollen, schaue aber erst mal wie ich mit dem einen und 2 EVs zurechtkomme. Heute habe ich mal genau gemessen und aus den geschätzten 12 m wurden 20 m netto plus Anschluss im Haus und an der Garagenwand. Ein H07RN-F 5x10mm2 hat ca 22 mm Durchmesser, da scheint ein DN70 Rohr mit 63 mm Innendurchmesser angemessen? Der finale Solateur samt Elektriker entscheidet sich erst nächste Woche, aber dieses Wochenende habe ich Zeit zum Buddeln

ein H07RN-F durch ein innen glattes Rohr um Ecken zu ziehen ist fast die Höchststrafe für einen Elektriker. Selbst mit viiiiiel Gleitmittel ist das nicht schön, und Anlauf gibt's da nicht. Wird dann nur noch getoppt, von zwei Kabeln im Rohr Auch bei nem DN70....
Wenn du es direkt einfädelst geht es etwas besser, aber dann ist das ganze Konstrukt störrig beim verlegen.

Also ich würde (ich bin fauler Elektriker) ein NYY 5x16qmm (ist weniger nervig als 10qmm weil Mehrdrähtig, außerdem darfst du ein 10qmm, bei Verlegung im Rohr, nur mit 40A absichern) verlegen, 2x CAT7 mit dazu und in der Garage eine Unterverteilung setzen. Dort dann die einzelnen B32 Automaten und Typ-B RCDs für die beiden Ladepunkte und man kann von dort dann auch mal noch ne Steckdose oder was man noch gebrauchen kann herholen.
Im Sicherungskasten kommt dann ein Linocur Schalter mit Neozed Einsätzen direkt hinter den Zähler.
5x 16qmm aus dem Grund, weil du bei angenommener Maximallast von 44kW (ich weiß, wird seltenst bis nie vorkommen) bei 20m schon 5V Spannungsabfall herauskommen (Das wären dann >300W Verlustleistung auf dem Kabel). Ja ich weiß, ein wenig überdimensioniert. Aber du bist jetzt einmal dran, und der Aufpreis für das Kabel ist eher marginal. Das ganze dann in ein HT Rohr oder auch so in die Erde (Natürlich nicht das Netzwerkkabel, aber das lässt sich gut nachträglich in ein kleineres Rohr einziehen und du hättest ein klein wenig mehr Trennung zwischen beiden Kabeln.
Ja vermutlich wirst du diese Leistungen niemals brauchen, aber es kostet jetzt nicht sooo viel mehr, und wer weiß was die Zukunft bringt... (50kW DC vielleicht )

Hallo zusammen,

als Elektriker würde ich hier ein NYY5*16mm² direkt in die Erde verlegen und einen Verteiler in die Garage setzten. Diesen kannst ja eventuell noch für andere Sachen auch gebrauchen.
Ein NYY5*16 ist übrigens nicht mehrdrätig sondern noch starr als Vollkupferdraht. Das NYM5*16 ist schon mehrdrätig, das darfst du hier aber nicht verlegen.
Ein NYY5*25mm² wäre mehrdrätig, ist hier aber vollkommen überdimensioniert.
Das Kabel in ein Rohr einziehen macht für mich keinen Sinn. Die Leitungen des Stromversorgers sind auch in keinerlei Rohre verlegt und halten mehrere Jahrzehnte als Erddirektverlegung. Du solltest nur auf ein kleines Sandbett achten in dem das Kabel verlegt wird.
Für die Netzwerkleitungen empfiehlt sich ein flexibles Panzerrohr FFKuS in der Größe DN32. In diese kannst Du dann die Netzwerkleitungen einziehen.
Achte aber bitte darauf, dass du ein Netzwerkkabel für Erdverlegung verwendest!
Auch würde ich ein Leerrohr vom gleichen Typ wie das für die Netzwerkleitungen mitverlegen und an den Enden bitte sauber verschliessen, dass keine Ameisen oder etc. ein Netz darin bauen, sonst ist das ganze für die Katz gewesen.
Der Übergang ins Haus ist auch je nach Grundwasser- oder Regenproblematik abgedichtet herzustellen, z.B. mit einer Doyma Dichtmanschette oder ähnlichem.

Ciao und schöne Grüße aus Bayern
Christian

mempfh hat geschrieben: ↑Sa Jul 18, 2020 9:48 am Hallo zusammen,

als Elektriker würde ich hier ein NYY5*16mm² direkt in die Erde verlegen und einen Verteiler in die Garage setzten. Diesen kannst ja eventuell noch für andere Sachen auch gebrauchen.
Ein NYY5*16 ist übrigens nicht mehrdrätig sondern noch starr als Vollkupferdraht. Das NYM5*16 ist schon mehrdrätig, das darfst du hier aber nicht verlegen.
Ein NYY5*25mm² wäre mehrdrätig, ist hier aber vollkommen überdimensioniert.
Das Kabel in ein Rohr einziehen macht für mich keinen Sinn. Die Leitungen des Stromversorgers sind auch in keinerlei Rohre verlegt und halten mehrere Jahrzehnte als Erddirektverlegung. Du solltest nur auf ein kleines Sandbett achten in dem das Kabel verlegt wird.
Für die Netzwerkleitungen empfiehlt sich ein flexibles Panzerrohr FFKuS in der Größe DN32. In diese kannst Du dann die Netzwerkleitungen einziehen.
Achte aber bitte darauf, dass du ein Netzwerkkabel für Erdverlegung verwendest!
Auch würde ich ein Leerrohr vom gleichen Typ wie das für die Netzwerkleitungen mitverlegen und an den Enden bitte sauber verschliessen, dass keine Ameisen oder etc. ein Netz darin bauen, sonst ist das ganze für die Katz gewesen.
Der Übergang ins Haus ist auch je nach Grundwasser- oder Regenproblematik abgedichtet herzustellen, z.B. mit einer Doyma Dichtmanschette oder ähnlichem.

Ciao und schöne Grüße aus Bayern
Christian

hmmmm, NYY 5x16 ist doch noch starr? na Gut, ist lange bei mir her
Aber ansonsten sind wir uns ja einig was die generelle Empfehlung angeht

Hey zusammen - der Vorschlag von mempfh ist wirklich gut.

Das hält Jahrzente .

[ADMIN]
Erster Beitrag und dann gleich mit Werbelink?

Auch wenn es bestimmt klar ist: Das Netzwerkkabel sollte auch als Erdkabel ausgelegt sein (kein einfaches Patchkabel!)

HT Rohr wäre mir zu schwierig beim verlegen. Ich habe Panzerwellrohr genommen. Kabel habe ich mit einer Schnur vor(!) dem vergraben eingezogen. So war die Verlegung einfach und der Untergrund musste nicht perfekt sein. Netzwerkkabel hab ich in zweitem Rohr parallel verlegt.