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Onboard 3 Phasen Lader Verständnis Frage

Verfasst: Di Nov 17, 2020 9:53 am
von JB_Sullivan
Moin zusammen - klingt vielleicht blöd, aber ich möchte mal eine Grundsätzliche Frage zur Funktionsweise des E-Auto laden stellen.

Auch wenn ich derzeit noch kein e-Auto habe, werde ich mir aufgrund der Förderung auf jeden Fall eine OpenWB Wallbox in die Garage schrauben.

Jetzt bin ich auf der Suche nach einem passenden e-Auto und lese hin und wieder 3-Phasen Onboard Lader integriert. Heißt das ich brauche dann gar keine Wallbox mehr?

Was macht eigentlich eine Wallbox genau? Kommen da immer 400V Drehstrom raus und werden diese immer, durch ein Fahrzeug eigens Ladegerät, in eine Batterie verträgliche Spannung umgewandelt? Wenn ja, warum weisen dann die Fahrzeug Hersteller so explizit auf einen 3-Phasen Lader hin?

Die Wallboxen regeln ja auch irgend etwas wenn ich das richtig verstanden habe. Nur was regeln die? Wie erfolgt denn da die Datenkommunikation mit der Wallbox? Es gibt ja kein separates Datenkabel was man als Verbindung von der WB zum Fahrzeug stecken muss. Wird da ein Datenstream auf das Stromkabel auf moduliert?

Also irgendwie erschließt sich mir diese ganze Wallbox <-> Auto Ladung aus technischer Sicht noch nicht so richtig. Wäre toll wenn jemand ein bisschen Licht ins dunkle bringen könnte.

VIELEN DANK

Re: Onboard 3 Phasen Lader Verständnis Frage

Verfasst: Di Nov 17, 2020 10:13 am
von humschti
Die Wallbox sagt dem Auto, wann und wie stark es laden darf. Und deshalb brauchst du immer eine Wallbox oder ein Gerät, welches dieselbe Funktion hat.

Wikipedia hat übrigens auch einen Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Wandladestation

Re: Onboard 3 Phasen Lader Verständnis Frage

Verfasst: Di Nov 17, 2020 10:25 am
von zimberg44
Eine Wallbox ist eine mehr oder weniger "intelligente" Wechselstrom-Steckdose (AC-Laden). Meist wird die Wallbox durch ein Typ-2-Kabel mit dem Ladegerät im Fahrzeug verbunden. Ein solches Kabel hat 5 Litzen (3 Phasen, Neutralleiter und Erde) für den eigentlichen Strom sowie 2 Litzen für Signale.

Durch dieses Typ-2-Kabel kann ein-, zwei, oder dreiphasig geladen werden. Ist die Wallbox nur einphasig angeschlossen (bspw. Campingstecker), kann sie dem Ladegerät auch nur einphasigen Strom zur Verfügung stellen. An einer 22kW-Wallbox kann also dreiphasig mit maximal 3x32A (1kW = 1A * 230V) geladen werden, wobei das Ladegerät im Fahrzeug bestimmt, wieviel Strom tatsächlich bezogen wird (nie mehr als das Max, welches durch die Wallbox bestimmt wird).

An einer Ladesäule gehen aber auch bis 3x63A durch das Kabel, wenn das Ladegerät im Fahrzeug diese Leistung unterstützt (bspw. alte Zoe).

Die Kommunikation zwischen Ladegerät im Auto und Wallbox ist nicht sehr "intelligent" und kann (heute) kaum mehr, als die max. Ladeleistung signalisieren; von "Datenstream" kann also nicht die Rede sein. Das Auto ist aber meist über GSM-Technologien mit dem Hersteller verbunden und der Autobesitzer kann (teils aktuelle) Information zu seinem Auto (mit einer App) auf einem Server des EV-Herstellers abrufen. Die Steuerung der Wallbox bei openWB kann also (genauso wie die App) via EV-Hersteller Informationen abrufen (bspw. SOC) und den zur Verfügung gestellten Strom entsprechend einstellen. Nicht alle EV-Hersteller bieten dies an.

Die Norm zum DC-Laden sieht da schon sehr viel mehr direkte Kommunikation zwischen Ladegerät im Auto und der Wallbox vor. Die DC-Ladung erfolgt dann auch über ein anderes Kabel mit anderem Stecker. DC-Lader gibt es heute meist nur an Ladesäulen und kaum je zuhause.

Es gibt "Ladeziegel", welche das (sehr langsame) Laden an einer normalen Haushaltsteckdose erlauben. Aus dieser Steckdose kommt genauso wie aus einer AC-Wallbox Wechselstrom, welcher im Ladegerät des Autos in Gleichstrom umgewandelt wird, um diesen in der Batterie zu speichern.

Der Hinweis auf einen 3-Phasen Lader hat also mit der Ladegeschwindigkeit zu tun und mit dem meist mitgelieferten Typ-2-Kabel.