openWB Forum

Hallo zusammen,

ich plane derzeit eine PV-Anlage und möchte die Verwendung meiner Sonnenenergie der PV Anlage durch eine optimale Priorisierung zu optimieren. Ich bin absoluter Laie (sowohl was Elektrik als auch was die Programmierung anbetrifft), daher wäre es nett, wenn ich von Euch Tipps zur Umsetzung bekommen könnte.

Bei der PV-Anlage habe folgendes vor:
- 29,96 kWp, davon 8,5 NW Ausrichtung und 20,5 SO Ausrichten (sind zwei Dächer, einmal Satteldach mit SO und ein mal Bürodach mit gegeneinander liegende Moduel NW/SO). Wechselrichter Fronius Symo 17.5-3-M (v3( und Fronius Symo GEN24 10.0 Plus (v3)

Ich plane folgende Optimierung des Direktverbrauchs mit folgender Priorisierung:

1. Büro- und Wohnhaus (Gesamtverbrauch 12.000 Kwh)

2. Batteriespeicher mit
a) BYD B-Box Premium HVS10.2
oder
b) BYD B-Box Premium HVM 22,1
- weiterhin plane ich noch eine Umschaltbox, um bei Stromausfall weiterhin Strom verfügbar zu haben und meine PV währende dem Stromausfall weiterläuft. Hier liegt mein Augenmerk im "Weiterarbeiten meines Betriebes mit 5 Mitarbeiter. Ich habe nicht vor "vollständig autark zu werden", was mir ohnehin nicht gelingen wird

3. Wallbox mit Überschussladen
• Ich habe bereits einen Antrag auf KfW Zuschuss für Unternehmen gestellt und für 4 Wallboxen genehmigt bekommen. Einen E-Pkw habe ich bereits, die weiteren Wallboxen sind für das in rund drei Jahren anzuschaffende Zweitfahrzeug sowie eine für Mitarbeiter (derzeit noch eine E-Pkw, was sich künftig aber wohl ändern wird) und eine für Kunden meines Büros (kostenlos so lange diese bei mir sind, sofern Sonnenstrom verfügbar) vorgesehen.

4. Wärmepumpe (Ratiotherm Max-Air F12 mit einer Leistungsaufnahme zwischen 0,8-3,4KW) : der verbleibende Überschuss soll der Wärmepumpe zur Verfügung gestellt werden. Die Wärmepumpe über die Steuerung „technische Alternative“ betrieben. Mit dem Programmierer der Steuerung habe ich bereits besprochen, dass er bei Verfügbarkeit von Sonnenstrom in der Steuerung hinterlegt, dass diese den 3.000 Schichtspeicher(Oskar-10/5,0/3000pv) komplett mit 55 Grad Wärme „durchschichtet“, so dass ich
a) In der Übergangszeit zwischen April – September komplett mit Sonnenstrom heizen kann
b) Warmwasser in dieser Zeit ebenso über Sonnenstrom machen kann
c) Im Sommer soll die Wärmepumpe zum kühlen verwendet werden. Auch hier möchte ich nur noch mit Sonnenstrom kühlen. Die Wärmepumpe sollte nur Sonnenstrom für das Kühlen verwenden

Daher meine Fragen an Euch:
Ich bin mir unsicher im Zusammenspiel von Speicher und Wallboxen: Ich tendiere zum großen Speicher HVM 22,1. Wie kann ich die Priorisierung immer optimal machen, damit der/die Pkw´s immer geladen werden können? Wenn der Speicher "zu groß ist", reicht dann der sonnenstrom oft nicht aus um die Pkw´s zu laden? Kann ich bei openWB einstellen, dass der Speicher nur bis bspw. 60% geladen werden soll und anschließend die Wallboxen Vorrang haben sollen?

Was empfehlt Ihr mir? Ich bin gespannt auf Eure Tipps!

Danke schon mal im voraus!

Gruß

Stefan



Danke für Eure Unterstützung!

Wenn Du dir allein die 22kWh der „großen“ Hausbatterie gegen die 70kWh-100kWh in einem einzigen EV anschaust, stellst du schnell fest, dass das nicht so recht reichen wird, egal wie intelligent du das steuerst.

Wegen Notstrom für‘s Büro fragst du am Besten noch einmal ganz explizit nach, ob das mit den drei üblichen Phasen hier in DE so funktionieren wird oder ob da der Notstrom nur auf einer Phase ist. Ich habe hier e3dc und da bekomme ich Stromausfälle nur über die verstellte Herduhr mit, denn zum Umschalten auf Inselbetrieb (vulgo Notstrom) ist der Strom mal kurz weg. Denke deshalb an USVs für die PCs und so. Noch ein Wort zum Inselbetrieb: da darf es nur eine AC-Quelle geben. e3dc schaltet da z.b. auch den externen Wechselrichter ab, weil der per AC angeschlossen ist. Prüfe, ob das mit Deiner Anlage auch so sein wird oder ob da alle Wechselrichter weiterhin laufen. Prüfe auch, ob die WR-Leistung so groß ist, dass es Dir für den Bürobeteiwb reicht. Auch muss das Ganze schwarzstartfähig sein. (E3dc ist das)

Nun noch zur openWB: die kann das alles, nur ist in der aktuellen Version 1.9 die Ladepriorisierung mit mehreren Ladepunkten nicht so dolle. Da muss man ab und an mit der Hand nachhelfen. Das ist aber bei e3dc z.B. nur das geringste Problem. Die haben schon schwierigkeiten mit dem zuverlässigen Ladestart, wenn die Sonne wieder rauskommt.

Es gibt einen Modus „nur PV“, der bei mir immer eingestellt ist. Ich stelle auf Netzladen nur, wenn es sein muss. Der Modus gilt aktuell auch leider für alle Ladepunkte gemeinsam, was sich aber in der nächsten Version ändern wird.

Dann noch eine kleine Anmerkung zur „Technischen Alternative“: die werkelt bei mir auch aber ich habe es noch nicht geschafft, Steuersignale von draußen per modbus reinzubekommen. Von draussen abfragen durch das CMI geht pro gerät nur einmal alle 60 Sekunden. Mit welcher Frequenz man da Werte von draußen reinbekommt, weiss ich nicht. Aber einmal pro Minute ist irgendwie nicht mehr zeitgemäß - vielleicht weiß Dein Programmierer da mehr. Mich würde es auf jeden Fall interessieren ob und wie das geht. Bei einer Wärmepumpe ist die Regelfrequenz aber vielleicht nicht so wichtig. Wichtig ist aber, dass die TA-Welt nicht auch noch einmal am Netzübergabepunkt den Überschuss misst und danach regelt. Dann hättest du zwei sich selbst regelnde Verbraucher, die sich um einen Überschuss balgen. Das wird nicht gut funktionieren.