Hallo Chris11, hallo liebe Leser,
vorab: Zuviel Text? Lies nur das
Fazit unten
Was meines Erachtens grundsätzlich für Sungrow spricht sind der Funktionsumfang (z.B. Schieflast-Notstrom) und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Außerdem ist das deutschsprachige Produktmanagement sogar hier im Forum aktiv und hilft Kunden, das finde ich persönlich echt toll, da könnte sich manch anderer Hersteller ein Beispiel nehmen.
Meine Ausstattung:
- Wallbox: OpfenWB Series 2 plus (stable Version 1.9.244)
- PV-Anlage seit 2016 auf der Garage mit dem Wechselrichter SMA Tripower 7000TL (liest OpenWB mit Modul Modul "SMA Modbus TCP" aus)
- Smart Meter: EVU-Kit von Open WB mit dem Zähler Eastron SDM630 und LAN-Anschluss (liest OpenWB mit Modul "openWB EVU Kit" aus)
-> Funktioniert alles hervorragend.
Habe seit 01.07.2022 zusätzlich den Sungrow Wechselrichter SH10RT im Testbetrieb, dazu die Sungrow Batterie SBR096. Der WR ist über WLan im Netz (via mitgeliefertem "WiNet"-Stick). Die PV-Module stehen noch in der Garage und sind noch nicht an den WR angeschlossen, da ich erst warten muss, bis der Zimmermann Zeit hat, das Ost-West-Dach des Hauses zu isolieren und neu einzudecken. Den Sungrow Hybridwechselrichter mit Batterie habe ich dennoch jetzt schon angeschlossen, weil der SH10RT auch als reiner Batteriewechselrichter fungieren kann: Sobald er mit Hilfe des Sungrow-"Smart"-Meters Stromexport am Hausanschluss feststellt, lädt er damit die Batterie, sobald er Stromimport feststellt, entlädt er die Batterie. Bisher läuft das alles prima. Das einzige LAN-Kabel vor Ort ist das vom EVU-Kit, habe hier kein zweites LAN-Kabel für den Sungrow-WR verlegt, da dafür durch Wände gebohrt werden müsste und WLan gut funktioniert.
Nun zu Deiner Frage: Beim Sungrow Hybrid lag ein Strommesser bei, der "Chint DTSU666". Habe diesen Strommesser mit dem Smart-Meter des EVU-Kit in Reihe geschaltet. Den Sungrow Strommesser kann ich leider nicht direkt mit OpenWB auslesen, da er kein LAN-Anschluss hat. Auslesen könnte die OpenWB jedoch, soweit ich weiß, indirekt über den Sungrow-Wechselrichter, sobald dieser eine IP im lokalen Netz hat und am LAN-Kabel hängt, nicht jedoch über WLAN. Das liegt wohl daran, dass die Zählerwerte (und übrigens auch die Batteriewerte) bisher nur über LAN ausgegeben werden (bitte korrigiere mich jemand, wenn ich hier falsch liege). Hier meine persönlichen Einschätzungen:
Pluspunkte Chint-Messgerät:
- harmoniert gut mit dem Sungrow WR und der App
- war gratis dabei
Minuspunkte Chint-Messgerät:
- er hat keinen LAN-Anschluss, nur Modbus. Lässt sich meines Wissens nicht direkt von der OpenWB auslesen, nur indirekt über den Sungrow Wechselrichter
- das Display ist 24 Stunden am Tag beleuchtet, braucht also Tag und Nacht unnötig Strom, das ist kleinlich von mir, aber sorry, eine solche Verschwendung finde ich persönlich für ein Bauteil, welches man praktisch nie direkt abliest, aus Prinzip völlig unnötig und womöglich ist das Ding zigtausendfach im Einsatz, das summiert sich (falls jemand weiß, wie man die Beleuchtung deaktiviert, bitte Info an mich)
Funktionieren würden bei Dir wohl alle möglichen Varianten mit einem oder zwei Smart-Metern, solange Du mindestens ein LAN-Kabel vor Ort hast (zwischen Sungrow-Stromzähler und dem Sungrow-WR musst Du immer ein 2adriges Bus-Kabel verlegen, das wurde bei mir ebenfalls mitgeliefert). Aber: Mit den OpenWB-eigenen Komponenten gehst Du sicher, dass alles reibungslos funktioniert. Und Geräte ansteuern kann die OpenWB ja mannigfaltig über die SmartHome Funktionalitäten. Der Sungrow dagegen hat meines Wissens nur ein Relais für kleine Lasten und einen Port, mit dem er z.B. ein Signal an eine Wärmepumpe senden kann, ist hier also scheinbar nicht besonders üppig ausgestattet. Auch habe ich grob in Erinnerung, dass die Schnittstelle "SG-Ready-Kontakt" heißt, das klingt nach "Sungrow-Ready" und nicht gerade nach internationaler Kompatibilität bezüglich beliebiger Hersteller von Wärmepumpen, aber ich könnte das auch überinterpretieren. An die zugehörigen Einstellungen kam ich in der Sungrow-App "iSolarCloud" nur dran, wenn ich mich zuvor - relativ aufwändig - direkt lokal mit dem "WiNet"-Stick des Wechselrichters verbinde. Über die cloud gibt es hierfür scheinbar keinerlei Einstellmöglichkeiten, was wahrscheinlich der Sicherheit dient und insofern sinnvoll ist, da die Sungrow App nach meiner Vermutung immer über die Cloud geht, wenn möglich.
Fazit: Ich persönlich würde den OpbenWB EVU-Kit nehmen, damit funktioniert alles, auch SmartHome. Der OpenWB-Smart-Meter ist auch direkt im LAN verfügbar und könnte damit zukünftig auch von weiteren Geräten (z.B. von einer Smart-Wärmepumpe) abgefragt werden. Weiter wärst Du z.B. auch unabhängig von der maximalen Länge des Verbindungskabels zwischen Sungrow-Wechselrichter und Chint-Smart-Meter.
Übrigens: Auch Zähler verbrauchen Energie, warum also zwei Zähler, wenn einer genügt? Mein Wunsch wäre, dass der Sungrow Wechselrichter lernt, den Smart-Meter des EVU-Kits (Eastron SDM630 mit Protoss-PE11) über die IP auszulesen, dann bräuchte ich nur einen Smart-Meter betreiben und würde Platz und Strom sparen. Falls jemand eine Lösung findet, das Chint-Messgerät ins LAN einzubinden und mit der OpenWB auszulesen, wäre das auch ok, bitte dann Nachricht an mich. Das anzustrebende Optimum wäre natürlich, wenn die geeichten Stromzähler am Hausanschluss, für die wir alle Zählermiete bezahlen, direkt von jedweden Smart-Home-Komponenten ausgelesen werden könnten ...