WEG 6 Wohneinheiten - 63A Absicherung - Wieviele Boxen möglich?

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Ranttanplan
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WEG 6 Wohneinheiten - 63A Absicherung - Wieviele Boxen möglich?

Beitrag von Ranttanplan »

Wir haben eine WEG mit 6 Wohneinheiten.

3 Wohnungen sind von den Eigentümern bewohnt und 3 sind vermietet.

Die Parkplätze der Eigentümer sind direkt an der Hauswand.
Die der Mietwohnungen sind freie Stellplätze mit etwa 30 bis 50 Meter Entfernung zum Haus.

2 Fragen habe ich jetzt.

1. Wenn es nur 3 Wallboxen gäbe in dem Haus (Die der Eigentümer), würde dann die Absicherung vom Haus reichen?
Mit 63 Ampere ist der Hausanschluss abgesichert.
Jede Wohnung hat im Schnitt 100 m².
Die einzelnen Wohnungen selber sind dann jeweils mit 25A abgesichert.

2. Welchen Anspruch haben die Mieter?
Kenn sich wer mit dem WEG recht aus?
Kann ein Mieter verlangen, dass an seinem Stellplatz eine Wallbox montiert wird?
Falls ja, wer muss das bezahlen? Ginge das dann wieder auf Kosten der Allgemeinheit?
Der Aufwand für die Mieter wäre relativ hoch, da Erdarbeiten gemacht werden müssen.

Im Ort bei uns gibt es aber z.B. auch eine Schnellladestation.
Dort könnte man das Auto auch laden, wenn es an der Wohnung nicht geht.
Würde ich z.B. so machen, wenn mein Parkplatz so weit weg wäre und ich die Installation selber zahlen müsste.
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mrinas
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Re: WEG 6 Wohneinheiten - 63A Absicherung - Wieviele Boxen möglich?

Beitrag von mrinas »

Ohne Lastmanagement bekommt man an die 63A bei 6 Wohnungen wohl keine Wallbox mit dran.

Mit Lastmanagement könnte das besser aussehen, kommt aber sicher auch auf die weiteren Details an. Gibt es in den Wohnungen elektrische Großverbraucher wie z.b. Durchlauferhitzer? Kommt mir insgesamt aber auch alles her knapp vor.
Hast Du schon mal mit einem Elektriker hierzu gesprochen? Vielleicht sieht Jarry diesen Thread ja und kann seine Einschätzung teilen.

Ich meine dass sowohl Mieter als auch Eigentümer (bei einer WEG) das Recht haben eine Wallbox zu installieren. Es ein Mitspracherecht des Vermieters bzw. der WEG um z.b. eine skalierbare Lösung installieren zu lassen falls später weitere Mieter/Eigentümer auch eine Wallbox wollen. Zudem müssen die Mieter/Eigentümer die Kosten tragen.
15,2kWp SMA (SB4000TL-21, SB3.0, STP6.0-SE + BYD HVS, EnergyMeter), openWB Standard+, openWB Pro, Smart #1 (ersetzt den e2008), Tesla Model Y LR.
Jarry
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Re: WEG 6 Wohneinheiten - 63A Absicherung - Wieviele Boxen möglich?

Beitrag von Jarry »

Ja er hat den Thread gesehen :)

Ja also ohne Lastmanagement sehe ich da definitiv schwarz (auch ohne Großverbraucher. Die ich bei 25A Absicherung pro Wohnung aber auch nicht erwarte)
Aber für die drei Stellplätze direkt am Haus könnte es sich mit entsprechendem Lastmanagement ausgehen.. klar, es wird nicht jeder gleichzeitig mit Volldampf (11kW) laden können (bzw. nur recht selten)
Bei den abgesetzten Stellplätzen sieht es da schon schlechter aus. Aber dort könnte man einen eigenen Anschluss hinbauen lassen. Die Kosten müssten dann sowieso diejenigen Mieter tragen die es haben wollen (Wenn ich mich recht erinnere, aber WEG Recht ist nun wirklich nicht mein Steckenpferd). Von daher würde ich diese drei Stellplätze erstmal gar nicht so genau betrachten, und bei Bedarf mal beim Netzbetreiber anfragen wegen eines Anschlusses dort.

Wenn natürlich PV-Überschuss (mit)geladen werden soll, muss man wohl doch in den sauren Apfel beißen und buddeln.

Rein vom Spannungsfall müsste man min 5x4qmm für 11kW bei den 50m Vorsehen, da würde ich aber dann auch mindestens 6qmm nehmen. Oder auch eine UV in der nähe setzen und die Leistung dort aufteilen.
Bedenke bitte, das in den meisten Fällen sogar Ladepunkte mit 3,6kW ausreichen würden.
Für mehr "geplane" müsste man aber die genauen örtlichen Begebenheiten wirklich kennen.

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
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Re: WEG 6 Wohneinheiten - 63A Absicherung - Wieviele Boxen möglich?

Beitrag von Gero »

Das was Jarry da angesprochen hat, nur einphasig laden, ist gar keine sooo doofe Idee. Ich habe auch ein knappes Jahr einphasig geladen und bin damit auch klar gekommen. Gerade wenn auch ein Schnelllader im Ort ist, sollte der für die unerwarteten Fernreisen eigentlich reichen.

Schöner ist natürlich eine richtige Wallbox, aber in einer WEG wird‘s auch mit dem Aufteilen des PV-Überschusses nicht unbedingt einfach.

De jure würde es mich überraschen, wenn ein Mieter einen Anspruch auf eine Lademöglichkeit hätte. Allenfalls auf eigene Kosten, aber das werden die wenigsten Mieter machen.
openWB-series2, openWB-Buchse, E3/DC S10pro+19.5kWh, 30kWp Ost-Süd, Model 3 und Ion
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mrinas
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Re: WEG 6 Wohneinheiten - 63A Absicherung - Wieviele Boxen möglich?

Beitrag von mrinas »

Es gibt wohl einen generellen Anspruch dass die Installation einer Wallbox genehmigt wird, Kosten für die Maßnahmen sind vom Antragsteller zu tragen. Ledigilich die Gestaltung kann mitbestimmt werden.

Hört sich erstmal gut an, aber gerade in Mietsituationen kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Wallbox und Installation ist man ja im Grunde automatisch im vierstelligen Bereich.
https://www.ra-kotz.de/e-ladestation-wa ... ollten.htm
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Re: WEG 6 Wohneinheiten - 63A Absicherung - Wieviele Boxen möglich?

Beitrag von jpn »

Jeder, ob Mieter oder Eigentümer, hat inzwischen immer das Recht, auf eigene Kosten eine Wallboox zu installieren. Der Eigentümer verlangt dazu vorher einen entsprechenden Beschluss in der WEG-Versammlung. Analog dazu verlangt der mieter die Erlaubnis vom Vermieter. ist der Vermieter in einer WEG so zwingt die Anfrage des Mieters ihn dazu den Beschluss in der WEG zu erwirken. In jedem Fall kann die Installation der Wallbox nicht verwehrt werden, lediglich Rahmenbedingungen (wie etwa Lastmanagement) können als Vorgaben festgelegt werden.

Ich empfehle, nicht zu vergessen, dass die Art der Zählung ein wichitger Faktor ist. Wenn Ihr alle Wallboxen an einen Zähler hängt, der über einen eigenen Anschluss abgerechnet wird, braucht Ihr einen externen Dienstleister, der das dann alles auseinandderklamüsert und euch dann entsprechend Rechnungen stellt. Alternativ hängt jede Box am Zähler des jeweiligen Eigentümers/Mieters, dann muss aber auch jeder ein eigenes Kabel zu seinem Stellplatz ziehen. Ich empfehle das Ganze vorab mit den Miteigentümern abzuklärten und dann einen konkreten Vorschlag für die Regelung innerhalb der WEG in die Eigentümerversammlung einzubringen.

Bei uns haben sich übrigens damals fast alle dazu entschieden den Stellplatz vorsichtshalber schon mal zu verkabeln wenn der Elektriker schon mal da ist, weil ein späterer Alleingang sicher immer teurer ist.

Beim Thema PV noch ein Hinweis zur vorsicht: Sobald jemand, der keine Anteile an der PV-Analage hat (Mieter oder Miteigentümer), von der PV Anlage versorgt wird, werden die anderen automatisch zu einem Energieversorger, mit Abgaben und allem drum dran.
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