openWB Forum

Hallo zusammen,

ich benötige etwas Input um folgende Situation zu verstehen bzw wenn möglich sogar zu verbessern.

Ausgangssituation:
openWB 1.9.295
EVU: Victron (EM24)
Batterie: Victron
PV: Victron (NodeRed Integration von Sungrow Modbus und Shelly mit Tasmota über http/json)

Problem:
Extrem ungenaue Werte bei Einspeisung und Netzbezug.
Laut historischen Daten direkt aus dem Zähler des Messstellenbtreibers habe ich z.B. folgende Werte:

Linker Wert ist der Zähler des Netzbetreibers und rechts ist openWB

01.03.2023 Netzbezug: 0,8 kWh zu 2,81 kWh
01.03.2023 Einspeisung: 1,7 kWh zu 1,53 kWh

02.03.2023 Netzbezug: 2,3 kWh zu 0,929 kWh
02.03.2023 Einspeisung: 4,9 kWh zu 5,26 kWh

03.03.2023 Netzbezug: 52,5 kWh zu 50,39 kWh
03.03.2023 Einspeisung: 0,1 kWh zu 0,09 kWh

Die PV Werte zwischen Victron und openWB stimmen. Da habe ich keine bzw nur ganz kleine Abweichungen zwischen nativen Apps und openWB. Die Abweichungen bei Netzbezug und Einspeisung sind jedoch teilweise so hoch, dass Sie in meinen Augen umplausibel sind. Das sieht für mich nach Fehler aus. Der Victron ist mit Netzwerkkabel angeschlossen. Laut meinem Switch gab es seit Erstverbindung keine Alignment Errors, also wurden alle Pakete zugestellt. Verbindung ist also stabil. Das gleiche gilt für openWb. Die Verbindung zwischen EM24 und Victron sieht auch gut aus. Keine Fehlermeldungen und der Victron ist immer nahe 0 am ausregeln. Das die historischen Werte am Stromzähler jeweils die Tageswerte von 0 bis 0 Uhr sind würde ich nicht in Frage stellen, zumindest habe ich keine Gegenteile Info aus der entsprechenden Bedienungsanleitung gefunden.

Wie errechnet openWB die Werte bei meiner Konstellation? Durch aufsummieren oder anhand des Zählerstandes des EM24 (wenn dieser überhaupt von Victron übermittelt wird)?

Die wichtigsten Frage:
Ist das normal? Wenn nicht, was kann ich unternehmen um dem Problem auf den Grund zu gehen? Wenn ja, sind die Abweichungen für mich nicht zu akzeptieren und dann benötige ich eine andere Lösung zur Ermittlung am EVU Punkt.

1. Ich habe mal etwas bezüglich EM24 mit Ethernet und paralleler Abfrage von openWb und Victron gelesen. Dieser kann dann direkt als EVU in openWB konfiguriert werden = andere Zählweise = genauere Daten? Aber dann noch einmal 350€ in die Hand nehmen
2. Wenn ich einen IR Lesekopf an den Stromzähler hänge und via json mit openWB auslese, müssten die Werte dann ja 100% stimmen oder? Das würde nur rund 50€ kosten


Danke für eure Hilfe.


Grundsätzlich: openWb ist der Hammer und in meinen Augen ein wichtiger Baustein auf dem Weg in eine saubere Zukunft. Leider bin ich persönlich erst zu spät auf openWb aufmerksam geworden. Da waren bereits alle Komponenten insbesondere Wallbox beschafft. Im Freundes- und Bekanntenkreis ist es aber noch nicht zu spät - eine klare Empfehlung von mir wird ausgesprochen

Generell ist es so, dass die openWB einen simulierten Zähler mitlaufen lässt, wenn es vom Gerät aus keinen gibt. Das kann natürlich ungenau werden, wenn ab und an mal ein Messwert fehlt oder das Abfrageintervall zu groß ist bzw. darin starke Schwankungen auftreten. Das ist auch der Grund, warum der Volkszähler, der die rot blinkende LED an der „modernen“ Messeinrichtung zählt. Der Zählerwert ist übrigens nur für die Statistiken interessant, geregelt wird nach kW und wenn die stimmen, reicht es ja eigentlich.

Wie die Sache nun speziell bei Victron aussieht, müsste mal jemand mit Victron-Erfahrung sagen.

Gibt es denn irgendwie die Möglichkeit die Aktualisierungsrate anzupassen um das Ergebnis feiner aufzulösen?

Selbst wenn das in der oWB gehen würde, was dann andererseits mehr CPU Last mit sich bringt, ist es auch fraglich ob die entsprechenden Stromzähler überhaupt diese häufigeren Information liefern. Ein Zähler mit Modbus Schnittstelle löst z.B. i.d.R. deutlich feiner auf wir ein S0-Zähler. Hängt also nicht nur von der oWB ab sondern auch der kundenseitigen Hardware.

Die openWB liest m.M. nach alle 10s den „Zähler“ (ich mach‘s jetzt mal in Anführungszeichen, da der EM24 ja wohl nicht zählt, sondern nur misst). Man kann es langsamer stellen aber nicht schneller.

Wenn der EM24 nun wirklich nur misst und nicht zählt, ist der Wert in der Victron-Welt aber auch nur eine Schätz-Zählung. Andererseits könnte genau das hohe Poll-Intervall am EM24 auch der Grund für die Hakeligkeiten mit dem zusätzlichen pollen der openWB sein. Wenn Victron selbst mit max. pollt, bleibt für die openWB kein Slot mehr frei.

Aber ich bin immer noch kein Victron-Kundiger.

Danke, dass du mir auch geholfen hast. Ich bin froh, dass ich deinen Beitrag gefunden habe. Ich habe eigentlich nach dieser Website https://vernunftigewahl.de/buegelbrett-test/ gesucht, weil ich ein neues Bügelbrett für meinen Freund kaufen möchte, und während ich in der Google-Suche nach diesem Website-Link gesucht habe, habe ich auch Ihren Post-Link gefunden.

Hallo,
ich hätte ähnliche Probleme.
Seit dem 01.12.2022 bin ich bei Tibber und habe den Pulse zum Auslesen meines EVU-Zählers.
Sofort viel mir auf, dass der EVU-Zähler, der nach Öffnung der Schnittstelle auch die Momentanleistung anzeigt, manchmal vollkommen unerklärliche Leistungssprünge macht. Victron EM24 und mein Solaredge-Zähler waren exakt gleich und der EVU-Zähler hatte 7% mehr.
Ich hatte dann einen Zählertausch beauftragt und nun laufen alle 3 gleich.
Der EVU-Zähler hatte eine Macke und ich habe vielleicht schon 3 Jahre zu viel bezahlt.....

suggarman hat geschrieben: ↑Mi Mär 08, 2023 12:24 pm Hallo,
ich hätte ähnliche Probleme.
Seit dem 01.12.2022 bin ich bei Tibber und habe den Pulse zum Auslesen meines EVU-Zählers.
Sofort viel mir auf, dass der EVU-Zähler, der nach Öffnung der Schnittstelle auch die Momentanleistung anzeigt, manchmal vollkommen unerklärliche Leistungssprünge macht. Victron EM24 und mein Solaredge-Zähler waren exakt gleich und der EVU-Zähler hatte 7% mehr.
Ich hatte dann einen Zählertausch beauftragt und nun laufen alle 3 gleich.
Der EVU-Zähler hatte eine Macke und ich habe vielleicht schon 3 Jahre zu viel bezahlt.....

Interessant…

Ich bin bei E.ON und nächste Woche wird da auch ein Lesekopf am Zähler angebracht. Mal schauen…

Hallo zusammen,

ich habe ein Update bezüglich meinem Problem. Seit einer Woche habe ich von meinem Energieversorger EON einen Infrarotlesekopf im Einsatz. Ich habe nun die historischen Werte mit der EON App und openWB verglichen. Zu meinem Erstaunen waren die Abweichungen bei unter 1%! Die Genauigkeit der Werte für Einspeisung und Bezug lag jeden Tag in dieser Woche bei über 99%.

Ich versuche nun zu klären warum es zu den Abweichungen der historischen Werte zwischen openWB/EON zu dem Zähler selber kommt.

In jedem Fall würde ich aber sagen, dass die Werte des EM24 in openWB passen

Danke

2. Update

Die Ursache der Abweichungen hängt mit dem Installationszeitpunkt des Netzzählers zusammen. Die historischen Werte (1d, 7d, 30d, 365d) sind nicht an die astronomische Uhr gekoppelt, sondern hängen von der Betriebszeit ab. Wurde der Zähler 15 Uhr installiert, zählt er die letzten 24h ab diesem Zeitpunkt. Der historische Wert seit letzter Nullstellung kann, ähnlich wie ein Tageskilometerzähler am PKW, jederzeit zurückgesetzt werden. Somit ist der Messzeitraum frei wählbar. Einfach 0 Uhr vor dem Zähler sitzen und den Zähler zurücksetzen

Problem gelöst