openWB Forum

Seid gegrüßt,

noch bin ich totaler Laie beim Thema Wallbox und E-Auto, aber ich versuche das bald möglichst zu ändern und habe auch prompt einen E-Golf bestellt. Nächstes Jahr kommt dann noch ein Plugin-Hybrid hinzu (ich fahre täglich 30-40 km zu mehreren Kunden und Tesla hat miese Leasingkonditionen und beim Q5 bekomme ich die Ausstattung die ich brauche. Das Model 3 kommt dann vielleicht in 3 Jahren).

Das Konzept von OpenWB klingt für mich bisher am besten, weil zukunftsfähig und flexibel. Das Laden mit Überschuss ist natürlich mein Ziel, da ich gegen 14-15 Uhr von meiner Tour Heim komme und dann das Auto laden könnte.

15 kwp PV-Anlage von 2012, Danfoss-Wechselrichter und Solarlog 200 PM+ sind vorhanden.

Benötigt wird eine Wallbox an den Außenparkplätzen und eine Wallbox in meiner Halle, wo die Fahrzeuge dann Nachts parken. Tendenziell reicht zum Start auch die Wallbox im Außenbereich.

Könnte Ihr mir so schon zu einer Konfiguration raten oder braucht ihr noch mehr Infos von mir?

Mit vielen Fachbegriffen kenne ich mich noch nicht aus, ich bitte um Nachsicht

Grüßle
Jan

Moin Jan,

das was Du beschreibst, klingt jetzt nach ziemlichem Standard. Mit eGolf wirst Du erstmal glücklich werden und auch ein PlugIn-Hybrid (PHEV) kann sinnvoll sein, jedenfalls wenn man ihn möglichst oft elektrisch fährt und nicht nur aus steuerlichen Gründen anschafft.

Was die Wallbox(en)angeht: Mit openWB bist Du auf jeden Fall gut aufgestellt. Du brauchst halt noch das EVU-Kit (oder ein anderes Messgerät für den Hausverbrauch bzw. die Einspeisung). Wobei das mit SolarLog auch klappen könnte, falls der das ohnehin schon überwacht.

Bei 15kWp hast du auf jeden Fall genug Leistung, um ab etwa Mai bis September noch Überschussstrom ins Auto zu bekommen.

Zusätzlich kannst Du auch über einen Heizstab im Warmwasserspeicher nachdenken, damit kannst Du auch ne Menge Energie speichern. Je nach Höhe der Einspeisevergütung kann das Sinn machen. Vermutlich bekommst du aber noch 20ct, da lohnt das eher weniger.

Zuletzt kann ich noch empfehlen, mal über aWATTar nachzudenken. Das passt gut zum Elektroauto, wenn mal keine Sonne scheint

Hoffe, dich nicht komplett verwirrt zu haben...

Gruß Martin

Hi Fritzmaddin,

danke für deine ausführliche und schnelle Antwort. Bei mir war etwas mehr los diese Woche, so dass ich erst jetzt zum Schreiben komme. Aber bei mir ist es ja nicht eilig.

Ja den PHEV würde ich zu 80% elektrisch fahren (viele Kurzstrecken zu meinen Kunden). Aber evtl. wird es doch noch ein Model 3 (dann im Kauf). Der Kopf sagt PHEV, doch der Bauch neigt zum Model 3. Deswegen finde ich das OpenWB Projekt so interessant, es ist offen und vielseitig.

Ein EVU-Kit würde ich gerne durch den Solarlog einsparen, ist ja mit den Messklemmen auch nicht billig. Meine Hoffnung war, dass bereits vor mir jemand mittels Solarlog die Überschusssteuerung realisiert hat (Solarlog wurde/wird ja recht häufig verbaut). Bisher kann man im Solarlog-Menü nur eine Keba-Ladestation auswählen. Der Wechselrichter verfügt über eine RS485/422-B Schnittstelle über welche der Solarlog mit dem Wechselrichter kommuniziert.

Über einen Heizstab für Warmwasser habe ich auch schon nachgedacht, aber solange ich noch eine Einspeisevergütung von ca. 24 Cent erhalte und auf dem Dach Solar für Warmwasser habe, warte ich damit noch. aWATTAr war auch interessant, aber eins nach dem anderen. Bin jetzt schon etwas überfordert mit den ganzen Begrifflichkeiten.

Edit: Gerade folgendes gefunden und am Durchlesen:
viewtopic.php?t=147

Edit2: JSON Api wird beim PM200+ unterstützt. Also müsste ich alles haben, was man für OpenWB braucht? Dann könnte ich die Ladestation so konfigurieren, dass z.B. bei 2000 W PV-Leistung mit dem Laden begonnen wird (dann nehme ich einfach Überschuss an) und dann je nach dem Anstieg der Leistung der Ladestrom erhöht wird. Falls der Fahrzeugakku dadurch nicht voll wird, wird zwischen 0 Uhr und 7 Uhr, der Akku zu 80% voll geladen. Geht dies alles so?

Bis auf das "bis 80% laden" ja. Ich vermute das SoC Modul für den etron wird nicht beim Q5 funktionieren. Das müsste man aber testen.

Heute war mein Elektriker da, um sich die Lage vor Ort mal anzuschauen. Soweit so gut.

Um den Überschuss zu ermitteln benötige ich entweder das EVU-Kit mit 250 A Kabelklemmen oder ein passendes Smartmeter.

Meine Frage: Gibt es ein Smartmeter, welches von z.B. Netze-BW zertifiziert ist und auch für OpenWB geeignet ist?

So könnte ich mir den EVU-Kit sparen und gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erledigen.

Servus Jan,

wenn man das EVU-eigene Smartmeter ohne extra EVU-Kit nutzen möchte (Der SM-Typ wird einem dort normalerweise vom EVU vorgegeben), dann kann man versuchen, mittels "volkszaehler.org"-Hardware an die Daten zu kommen. Das ist aber eher was für Freaks.
https://wiki.volkszaehler.org/hardware

Beim EVU-Kit gibt es neuerdings auch >63A-Messsensoren, welche nicht mehr direkt an die Hauptleitung angeschlossen werden (nur Ring über Kabel). Ein Vorteil ist noch, dass mit eigenem SM auch die Daten bei Dir bleiben und das erforderliche Abfrageintervall von 10s sichergestellt ist.

VG aiole

Danke für die schnelle Antwort aiole

mit "eigenem SM" meinst du das EVU-Kit?

und mit " >63A-Messsensoren" meinst du eines der Kits für 250A oder 500A? Da im Shop beim EVU-Kit für 189 € die Rede von 80 A ist.

Woran erkenne ich wie viel Ampere das EVU-Kit messen soll? Ich muss mal am Hausanschluss schauen, ob da irgendwo was steht. Habe ne kleine Prüfstelle unter meiner Wohnung, es kann also sein, dass der Anschluss etwas dicker als bei einem normalen Häusle ist.

Ja.
SM = Smartmeter
>63A => separate Messensoren

250A ist schon eine Ansage und wird mit den CT's (current transformer) berührungsfrei über Induktion gemessen.

Im EFH-Bereich sind dagegen nur 35...63A je Phase üblich, die noch direkt durch das kleine Smartmeter geschleift werden können (sehr kompakt mit 4 TE + 1 TE für's 5V-Netzteil zur Versorgung des RS485/ LAN-Wandlers).

VG aiole

Ahoi,

Habe inzwischen (nach 7 Wochen) eine Rückmeldung von meinen Netzbetreiber. Der möchte meinen Hausanschluss auf 100 A erhöhen und dafür 1.200 Euro (Beteiligung am Netzbau) haben. Dazu kommt laut meinem Elektriker noch ein neuer Zähler für ca. 1.800 euro (ohne Montage).
Da meine Frau und ich im Schnitt 50 km jeweils am Tag fahren und es so oder so kaum Autos mit Lademöglichkeit >11kW gibt, reicht mir auch eine auf 11kW limitierte Wallbox. Trotzdem schade.

Wie stark die aktuellen Sicherungen sind, wollte mir der Netzbetreiber bisher nicht verraten. Der Anschluss ist ja leider verplompt

Wie lief das bei euch? Haben die meisten 22 kW?

Wir haben hier 3x35A Sicherungen drin (=> 24kW / EFH Bj 2006). Dank openWB würde ich nicht mal bei 2 EV diese Gesamtanschlussleistung erhöhen.
Für 50km/Tag nuckeln die Fahrzeuge gemütlich vor sich hin und Dank Anschlussstrom und -leisungsüberwachung seitens oWB wird automatisch abgeregelt, falls der Haushalt doch mal viel Strom zieht.

M.E. wird das Thema "Ladeleistung @home" viel zu heiß gegessen. Es ist mit intelligentem Lastmanagment gar nicht nötig, zumal es mit CCS für Langstrecke ja auch ein Backup gibt. Deshalb war es gut, dass oWB wichtige EM-Funktionen bekam.
VG aiole