Auswahl Klimaanlage

Von der openWB aus Schalten, hier geht es um Shelly und co.
tiffman
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Auswahl Klimaanlage

Beitrag von tiffman »

Hallo zusammen,
ich möchte mir mittelfristig für drei Zimmer der obere Etage eine Klimaanlage anschaffen. Ich beginne erst jetzt, mich ins Thema einzulesen, habe also noch wenig ahnung oder konkrete Vorstellungen. Relativ sicher bin ich, dass es eine Split-Klimaanlage wird mit z. B. einem Außengerät und drei Innengeräten.
Ein Faktor bei der Entscheidung für ein Modell wird die integration mit openWB sein. Ich möchte die Klimaanlage nämlich vor allem mit PV-Strom betreiben und sie daher in die Priorisierung mit WB und WP einbetten. Vorstellen könnte ich mir z. B., dass sie nur bei PV Überschuss die Zimmer auf eine voreingestellte Temperatur bringt und nur bei konkreter Anforderung auch ohne Überschuss läuft.
Meine Frage: Gibt es bestimmte Modelle, die sich besonders gut/schlecht mit openWB integrieren lassen bzw. auf welche Eigenschaften hinsichtlich der Integration sollte ich achten?
Danke im voraus!
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Gero
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von Gero »

Das smarthome der openWB kann drei Dinge:

a) SG-Ready (oder ein anderes Steuersignal) bei genügend Überschuss ein- oder ausschalten. (Schalt-Hardware ist ein Shelly 1, der potentialfreie) Das ist die simpelste Lösung aber auch die, die am wenigsten kann.
b) per MQTT oder http-Gerät den zu verbratenden Überschuss an eine irgendwie geartete Middleware weitergeben, die dann das dann geeignet an das Klimasplitgerät überträgt. Das ist die Lösung für die, die Dinge mit Software erledigen.
c) den überschuss statt wie in b) analog als 0-10V Steuersignal ausgeben. Angesteuerte Hardware ist ein bisschen bastelig und eher etwas für diejenigen, die vor Hardware keine Angst haben. Es gibt mehrere Lösungen, einfach mal hier im Forum danach suchen.
d) diesen Überschuss aus b) und c) direkt per modbus/tcp an das Klimasplitgerät übertragen. Aktuell sind wohl nur Klimaanlagen implementiert, ein paar andere Register anzusprechen sollte aber kein allzugroßes Problem darstellen. Das wäre die für den Anwender einfachste Lösung, setzt aber voraus, dass jemand (@okaegi :) ) die Implementierung erledigt.
e) die ganz rabiate: Strom aus / an per Shelly. Da weiss ich aber nicht, ob Klimasplitgeräte das mögen.

Daraus ergeben sich für die WP unterschiedliche Anforderungen an die externe Steuerbarkeit: So gut wie alle WP-Hersteller unterstützen SG-ready aus a). Die Frage ist halt, was der jeweilige Hersteller aus dem "Strom ist reichlich da"-Signal dann macht. Wesentlich weniger können mit b) oder d) angesteuert werden. Die Lösung b) ergibt sich daraus, dass die 0-10V eine durchaus übliche Ansteuerung in der Haustechnik sind.

Das ist die Theorie. Welche Geräte nun explizit in Frage kommen könntest Du mal mit dem oder den Haustechniker(n) besprechen, was die so im Angebot haben. Ein Außengerät und mehrere Innengeräte können ja nun auch nicht alle. Und wenn das nun noch schön ansteuerbar (also jenseits a oder e) sein soll, wird sich schnell die Spreu vom Weizen trennen.
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tiffman
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von tiffman »

Danke für deine ausführliche Antwort. Zwischendurch bist du glaube ich im Thema etwas umgeschwenkt (so als suchte ich auch eine WP; für eine solche habe ich mich aber schon entschieden: die Lambda wird gerade montiert). Es geht mir wirklich nur um die Auswahl einer Klimaanlage zum Kühlen im Sommer. Da verstehe ich diesen Satz noch nicht ganz:
Gero hat geschrieben: Di Jul 23, 2024 1:08 pm
d) diesen Überschuss aus b) und c) direkt per modbus/tcp an das Klimasplitgerät übertragen. Aktuell sind wohl nur Klimaanlagen implementiert, ein paar andere Register anzusprechen sollte aber kein allzugroßes Problem darstellen.
Was sind denn für dich Klimaanlagen (im Gegensatz zu Klimasplitgeräten)?
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Gero
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von Gero »

tiffman hat geschrieben: Di Jul 23, 2024 1:30 pm Was sind denn für dich Klimaanlagen (im Gegensatz zu Klimasplitgeräten)?
Eigentlich tun beide ja das gleiche, da hast Du vollkommen Recht. Mit dem einen kleinen Unterschied Luft-Wasser oder Luft-Luft, der aber für die Ansteuerung keinen Unterschied machen sollte. Bislang sind hier alle implementierten smarthome-Geräte als "Wärmepumpe" bezeichnet worden und es sind wohl auch alles Luft-Wasser-Geräte. (ohne Gewähr, ich kenne die alle nicht)

Im Sinne der Ansteuerung könnte ein Klima-Splitgerät vielleicht noch die einzelnen Innengeräte ansteuern. Bei einer Wärmepumpe im Sinne von Luft-Wasser gibt's ja immer nur eins. ;)

Ich heize übrigens in der Übergangszeit mit Überschuss-betriebenen Heizlüftern. Die werden bestimmt eines Tages auch mal durch Klima-Splitgeräte ersetzt. Ob dafür eine den Pufferspeicher beheizende Luft-Wasser-Wärmepumpe die intelligentere Wahl wäre, habe ich noch nicht herausgefunden. Von daher bin ich sehr an anderer Leute Erfahrung interessiert.
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aiole
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von aiole »

zunächst allgemein:
Was ich so über die Recherchezeit mitbekommen habe, sind Multi-Splitgeräte nicht sonderlich effizient. SIngle-Split (1x IG + 1x AG) ist von der Effizienz her am besten.

zur Anbindung:
Ich habe mir diese Variante für Mitsubishi-Electric-Klimas (nicht zu verwechseln mit Mitsubishi-Heavy) mit CN105-Stecker mal näher angesehen. Zunächst geht es um die LOKALE Einbindung ins heimische WLAN OHNE Cloud-Firlefanz:
https://chrdavis.github.io/hacking-a-mi ... mp-Part-1/
https://chrdavis.github.io/hacking-a-mi ... mp-Part-2/
https://github.com/SwiCago/HeatPump
https://github.com/gysmo38/mitsubishi2MQTT
https://github.com/echavet/MitsubishiCN105ESPHome

Damit wäre die prinzipielle, lokale Ansteuerung per WLAN möglich.
Als Nächstes müssten wir sehen, wie wir das mit dem openWB-Smarthome-Bereich verbinden können. Es gibt scheinbar keine "Power-Übergabe", die man für PV-Überschuss nutzen könnte. Ev. geht etwas über den Mode und die Temperaturen. Das bedingt sicher erst etwas brainstorming zusammen mit okaegi.

weitere Infos zu anderen Anbindungen:
https://www.akkudoktor.net/forum/heizun ... mpfehlung/
https://www.akkudoktor.net/forum/heizun ... /paged/16/
https://community.simon42.com/t/klimaan ... rn/4994/13
tiffman
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von tiffman »

Da ich die Klima ja nur zum Kühlen anschaffe und in der relevanten Zeit auch genügend solarer Überschuss über den Tag verteilt vorhanden sein sollte, dürfte bei mir eine simple An/Aus-Logik reichen. Wenn ich es richtig verstehe, muss ich also eine Klima kaufen, die SG-Ready kann und dann hänge ich einen Shelli davor, der per WLAN von der openWB gesagt bekommt, wann die Klima an und aus sein soll.
Oder denkt ihr, das Takten wäre für die Klima schädlich sodass eine genaue Steuerung der Leistung die nachhaltigere Lösung wäre?
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von Gero »

So richtig stufenlos genau steuern nach Überschuss wie bei einem Haizstab geht ja bei solchen Geräten prinzipbedingt nicht: die Lüfter ziehen drehzahlabhängig mehr oder weniger konstant Strom und der große Batzen wird vom Kompreasor kommen. Der taktet ja wahrscheinlich genauso wie ein Kühlschrank, könnte ich mir vorstellen. Bei mehr Überschuss läuft er mehr als bei weniger. Genaus dürfte die Zieltemperatur eine Auswirkung auf die Taktfrequenz und -dauer haben. Aber wie genau der Hersteller das nun macht, ist sicherlich auch ein bisschen sein Know-How.

Ich denke, dass wenn du mit der Anforderung „steuerbar nach PV-Überschuss“ losläufst, sich das Teilnehmerfeld deutlich lichten wird. Die mit SG-ready (wenn es sowas bei nir kühlenden Klimasplits überhaupt gibt) werden sicherlich günstiger sein, als die mit einer (wie auch immer gearteten) Schnittstelle für eine Leistungsvorgabe. (Gib‘s eigentlich die Förderung noch? Damit wird das Gerätefeld ja nochmal dünner.) Und eine die per potentialfreiem Kontakt schatbar ist, wird wahrscheinlich ein totaler Exot sein. Die Geräte haben heutzutage ja alle eine Fernbedienung. (Gut, die kann man vielleicht auch „umbauen“, das wäre aber nicht mein Lösungsweg)
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von tiffman »

Du meinst, da diese Klimageräte ohnehin viel takten, dürfte ein Takten durch schwankenden Überschuss nicht viel ausmachen? Klingt logisch.
Vor diesem Hintergrund erscheint es dann auch weniger sinnvoll, eine präzise Steuerung aufzusetzen. Für mich macht SG-Ready damit zunehmend Sinn.

Deine Frage zur Förderung ist interessant. Habe mal kurz recherchiert. Die BAFA hat ein Förderprogramm für Klimaanlagen, welches sich nur an Gewerbetreibende richtet. Allerdings stelle ich mir die Frage, ob man die Klimaanlage als Luft-Luft-WP fördern lassen kann. Nun werde ich bereits eine WP-Förderung erhalten. Ob ich zwei Maßnahmen fördern lassen kann, weiß ich nicht.
Hat sonst noch jemand Ideen zur Förderung?
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von Philip »

tiffman hat geschrieben: Di Jul 23, 2024 6:25 pm Da ich die Klima ja nur zum Kühlen anschaffe und in der relevanten Zeit auch genügend solarer Überschuss über den Tag verteilt vorhanden sein sollte, dürfte bei mir eine simple An/Aus-Logik reichen.
Ich weiß nicht, ob das hilft, aber mein erster Gedanke war: Brauchst Du die Steuerbarkeit wirklich und lohnen sich die Mehrkosten dafür?!?

Ich habe ein Splitgerät im Dachgeschoss (Comfee 3,2 kW), das hier die gesamten ca. 90 m² easy und schnell kühlt (Hauptraum + 4 Nebenräume). Bei 22 kWp auf dem Dach (und damit gleicher Größe wie bei Dir laut Signatur) ist dann, wenn ich die Klimaanlage brauche, immer so viel Überschuss vorhanden, dass ich die nie steuern müsste. An solchen Tagen verkaufe ich i.d.R. 60+ kWh Strom...

Für mich wäre die Steuerbarkeit in der Übergangszeit sinnvoll, wenn ich damit dann heizen könnte, um die Solarthermie/Gasheizung zu entlasten. Das wiederum ist aber dann ja nochmal komplexer...
tiffman
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Re: Auswahl Klimaanlage

Beitrag von tiffman »

Philip hat geschrieben: Mi Jul 24, 2024 6:50 am Brauchst Du die Steuerbarkeit wirklich und lohnen sich die Mehrkosten dafür?!?
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, weil ich die Klima natürlich vor allem dann brauche, wenn die Sonne scheint. Wie ist es bei dir denn an heißen Tagen mit wechselnder oder dauerhafter Bewölkung? Auch dann ist immer genug Überschuss da? Ich nehme an die Klima zieht maximal ca. 1 kW, korrekt? Dann dürftest du Recht haben und meine PV würde das bei normalem Tageslicht immer leisten.
Auf der anderen Seite steht die Frage der tatsächlichen Mehrkosten. Wenn gute Geräte die Steuerung ohnehin können, fallen ja quasi keine Mehrkosten an (außer vielleicht 13 EUR für einen Shelli).
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