In der Modbusbeschreibung heisst es doch:
Fall 1: Energie-Eintragsmessung
[...] Der Zähler wird dabei direkt vor dem Wechselrichter der PV Anlage installiert. Die Wärmepumpe versucht [...] den Energieertrag zu verbrauchen.
Fall 2: Negative Energieüberschussmessung:
Der Energiezähler misst die Energiemenge in der Netzzuleitung des Gebäudes. Die Wärmepumpe versucht die überschüssige Energie (PV Ertrag abzüglich aller elektrischen Verbraucher im Gebäude) [...] zu verbrauchen.
Fall 3: Positive Energieüberschussmessung:
Analog zu Fall 2.
D.h. wenn die PV-Anlage z.B. 1500 W liefert, die WP 1000 W braucht (und der Rest des Hauses nichts), dann würde ich gemäss dieser Beschreibung erwarten, dass:
- Fall 1: man meldet der WP 1500 W und sie versucht, auf einen Verbrauch von 1500 W zu regeln, also +500 W
- Fall 2: man meldet der WP 500 W und sie versucht, diese Leistung zusätzlich zu verbrauchen, also auf einen Verbrauch von 1500 W zu regeln
Ich gebe aber zu, dass das
zusätzlich in der Beschreibung von Lambda fehlt. Ohne dieses macht der restliche Text m.E. aber keinen Sinn.
Die WP müsste sich also verschieden verhalten, was man sehen sollte, wenn mal jemand mit einer Einstellung von Fall 2 oder 3 sich meldet und über ca. 15 Minuten den Verlauf des angezeigten Zählerwerts (Fall 1: direkt beim WR, Fall 2/3: EVU-Zähler) sowie von Psoll dokumentiert.
Ich konnte gestern das Verhalten für Fall 1 so verfolgen: die WP strebte ein Psoll an, was nur dem EVU-Überschuss entsprach und um ihren Eigenverbrauch zu tief war.
openWB liefert in allen Fällen den EVU-Überschuss, obwohl die WP bei Fall 1 davon ausgeht, dass es der Gesamtertrag ist, daher regelt sie im Fall 1 bei gemeldeten 500 W (openWB-Überschuss) auf einen WP-Verbrauch von nur 500 W anstatt der 1500 W. openWB muss stattdessen Überschuss + aktuellen Verbrauch der WP an diese schicken. Damit erhält die WP nicht den PV-Ertrag am WR (wenn es noch weitere Verbraucher hat), und so kann sie viel intelligenter den tatsächlichen Überschuss nutzen. Dies, da openWB die weiteren Verbraucher kennt und mit berücksichtigt.
Das zeigt auch, dass Fall 1 ohne eine intelligente Wallbox bzw. Steuerung nicht mit Fall 2/3 gleichwertig ist: bei Fall 2/3 kann die WP auf den tatsächlichen Überschuss regeln (denn sie kennt ja den EVU-Wert), bei Fall 1 kann sie das hingegen nicht, da sie nur den PV-Ertrag kennt, nicht aber den gesamten Hausverbrauch.
Gruss Bernd