E3DC: Vermeiden, dass der Speicher entladen wird?

[Gero]

OK, das mit dem Zellen stressen akzeptiere ich als Argument. Dem kommt man aber bei, indem man die max. Ladeleistung einstellt. Aber eigentlich bräuchte man die Limitierung ja nur, wenn noch Strom aus dem Hausakku kommen kann. Und das kann man doch bei Min+PV so einstellen. Nur wird dann das Auto halt nicht voll. Also bräuchte man, wie Du schreibst, bei Sofort-Laden noch eine Einstellung. Aber wären da vielleicht zwei Ladeleistungen sinnvoller: Einmal den generellen für Überschuss und Netzladen und einmal für "Ladestrom kommt aus Hausbatterie". Oder man macht einen neuen Lademodus "Hausspeicher", in dem man die Ladeleistung und Mindest-SoC der Hausbatterie einstellen kann. Das wäre wahrscheinlich angenehmer, weil man dann immer noch den Modus "Sofort" für die schnelle Ladung wenn's pressiert, zur Verfügung hat.

Das Argument mit den Wandlungsverlusten möchte ich nicht gelten lassen, denn diese treten ja immer auf, egal ob der Strom aus der Hausbatterie ins Auto oder in den E-Herd geht. Und ob ich nun den E-Herd mit Batteriestrom betreibe und Netzstrom ins Auto lade oder es genau anders herum mache, kommt unter dem Strich auf das selbe heraus. Der Wandlungsverlust ist da, sobald ich den Batteriestrom entnehme unabhängig davon, wo ich ihn verbrauche.

[HSC]

Ich will mal eine plumbe Lösung anbieten...
Wer unbedingt seinen Hausspeicher nicht nutzen möchte, könnte sich über SH 2.0 eine "Speicherabschaltung" selbst basteln. Über entspr. zeitliche oder leistungsabhängige Funktionen könnte ein shelly angesteuert werden, welcher ein Kleinschütz für die Batterie- An-/ Ausschaltung bedient. Dort kann auch die Funktion "bei EV- Ladung ausschalten" mit verwendet werden.
Für mich ergibt das zwar überhaupt keinen Sinn, aber vlt. möchte es ja jemand nutzen. Das System "Hausspeicher" wird dann allerdings hart, analog Sicherungsfall, abgeschaltet!
VG

[Mash]

Das gepostete PDF-Dokument nennt ja sogar Entladesperrzeiten. Ein Betrieb mit openWB und E3DC könnte also wie folgt aussehen:
- reines PV Laden
- Sofort Laden, falls zeitnah Reichweite notwendig ist. Hier wird die Hausbatterie belastet, allerdings bei hoher Leistung und somit guter Effizienz. Da dieser Fall vermutlich statistisch nicht allzu oft vorkommt, bleibt die Belastung der Zellen im Auslegungsfall.
- Nutzung des Nachtladens in openWB, wobei für diesen Zeitraum eine Sperrzeit im E3DC System hinterlegt ist.

[Gero]

...wobei die Entladesperrzeiten unabhängig von der Verbrauchsart greifen. Sprich auch der Hausverbrauch wird in den Entladesperrzeiten aus dem Netz genommen.

Da fällt mir gerade ein: e3dc bietet aber noch eine Programmierschnittstelle an. Es hat auch schon mal jemand eine bessere Batterieladestrategie dort implementiert: https://github.com/Eba-M/E3DC-Control
Wenn man da in die API kuckt, vielleicht findet sich ja eine brauchbare Funktion, mit der man die Batterieentladeleistung vorgeben kann.

[DietmarS]

Ich werde die Speicherentladung in den Autospeicher unterbinden per Entladesperrzeit in den E3DC Smart Funktionen.

Der E3DC Speicher soll seinen bisherigen Ablauf beibehalten, da ich die Notstromfunktion parat haben möchte.
Da wäre dann nix, wenn der E3DC Speicher in den Autospeicher entleert wird. V2G kann mein Polestar nicht.

[Gero]

Ich werde die Speicherentladung in den Autospeicher unterbinden per Entladesperrzeit in den E3DC Smart Funktionen.

Wie ich oben schon geschrieben habe - der Speicher kann nicht erkennen, ob der Strom ins Auto oder in den E-Herd geht. Wenn die Entladung gesperrt ist, dann wird der in dieser Zeit benötigte Strom aus dem Netz genommen statt aus dem Speicher. Egal, welcher Verbraucher da nun Strom will. (eine dumme Zeitspanne von-bis als "Smart Funktion" zu bezeichnen, ist an sich ja schon ein schlimmer Euphemismus)

Ich löse diese Problematik über permanenten PV-Modus in Verbindung mit Nacht- oder Morgensladen. Nachts oder Morgens ist der Speicher meist leer und dann wird das Auto aus dem Netz geladen. Allerdings nur auf einen "Mindestlevel" damit das Auto auf jeden Fall noch die kurzen täglichen Distanzen bewältigen kann. Scheint am nächsten Tag dann die Sonne, so geht dieser Strom dann ins Auto und in der nächsten Nacht wird dann nicht aus dem Netz nachgeladen.

Der E3DC Speicher soll seinen bisherigen Ablauf beibehalten, da ich die Notstromfunktion parat haben möchte.
Da wäre dann nix, wenn der E3DC Speicher in den Autospeicher entleert wird. V2G kann mein Polestar nicht.

Das mit dem Notstrom ist so eine Sache: Wenn Du auf einen unangekündigten Netzausfall vorbereitet sein möchtest, dann musst Du eine Notstromreserve (aktuell bis max. 33% des Hausakkus) einstellen. Diese wird im Normalbetrieb nie genutzt. De facto reduzierst Du damit Deine Speicherkapazität im Normalbetrieb. Das ist in den meisten Teilen Deutschlands sicherlich übertrieben.

Was vielleicht weniger übertrieben ist, ist das Einstellen einer möglichst hohen Notstromreserve, wenn Unwetter angekündigt sind. Falls denn da mal ein Baum auf eine Leitung kippt, hat man noch Strom. Da sind die 33% Reserve m.M. nach ein bissl zu wenig. 80% wären da besser. Nach dem Sturm stellt man die Reserve dann wieder auf 0.

[DietmarS]

Hallo Gero, danke für die Antwort.

ich habe jetzt auf Eberhards (eba) Empfehlung Einschalt SoC 90% und Ausschalt SoC 85% eingestellt.
Da ich Eberhards Software auf dem Raspberry verwende, gibt es eine gleichmäßige Beladung des E3DC-Speichers.
So wird SoC 90% erst um 15 Uhr und später erreicht (abhängig vom Kalender).
Dann sollte sich die openWB erst ab diesem Zeitpunkt "einmischen".

Auch für die Notstromreserve gibt es in dem Programm auch eine für mich passende Lösung.
Meine Reserve ist am 21.12. 40% SoC (im Winter gibt es nur wenig zu laden).
Dieser Wert sinkt bis zum 21.3.auf SoC 15% ab, danach auf null fallend und
am 21.9. wieder auf SoC 15% ansteigend und weiter auf SoC 40% am 21.12.
So habe ich während der Heizsaison immer eine Sockel-Reserve.

[chko]

Die Integration in openwb wäre super!

[Gero]

Kommt vielleicht irgendwann mal, wenn sich openWB generell dem Thema „Batterieladen und -entladen“ widmet. Würd‘ ich aber nicht drauf warten.