Server statt RasPI? Speicher Integration

tmb
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Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von tmb »

Hallo,

da ich seit einiger Zeit eine geeignet Wallbox zur Integration in meine Solaredge PV Anlage mit Varta-Speicher mit steuerbarer Überschussladefunktion suche, war ich natürlich sofort elektrisiert als ich von diesem Projekt gelesen habe. Ich muss mich noch etwas tiefer in den Aufbau einlesen (eingerosteter Informatiker).

Mein Solaredge Wechselrichter (8KW) hängt an 9.5kWp installierter PV Modulleistung), hat eine offene, dokumentierte API (zumindest für die Monitoring Plattform) und es können weitere Modbus Zähler angeschlossen werden.

Der Vartaspeicher (6KWh Kapazität und 2KW Leistung) kann ein Rutenbeck-Relais (z.B. zum Einschalten eines Verbrauchers wie eine WB) entsprechend des Ladestands des Speichers steuern. Damit lässt sich aber keine echte Überschussladefunktion samt Regelung der WB-Leistung realisieren. Besser wäre es auf das Relais zu verzichten und OpenWB zu verwenden, da der Speicher ja wie ein Verbraucher (AC gekoppelt) im Hausnetz agiert. Also Wallbox soll PV Ertrag - Speicher Ladung - Hausverbrauch ans Auto schicken.

Nach meinen Recherchen ist je nach Fahrzeug eine Mindestleistung nötig (pro Phase!). Ich gehe mal davon aus, dass man einen Schwellwert definieren kann bevor die WB von OpenWB geöffnet wird. Wie verhält sich OpenWB, wenn der Überschuß genau um diesen Wert schwankt (an einem wolkigen Tag)? Geht dann die WB ständig an und aus? Mit dem Speicher könnte ich das ja etwas glätten.
Ich bräuchte also eine Funktion, welche die WB erst dann öffnet wenn z.B. bereits 1 KWh Überschuss am Tag eingespeist wurde (dann dürfte der Speicher bereits eine Grundladung haben) und mindestens 6A anliegen. Die WB soll erst dann wieder abschalten, wenn der Überschuss z.B. 10min unter dem Schwellwert liegt. Geht das?

Da bei mir bereits ein Server im Netzwerk läuft, frage ich mich, ob der RasPi zwingend notwendig ist? Oder kann - vermutlich mit den noch zu entwickelnden Modulen - auf diesen verzichtet werden und alles über Ethernet mit einem externen LAN-Modbuskonverter kombiniert werden?

Gruß
Thomas
openWB
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von openWB »

tmb hat geschrieben: So Okt 28, 2018 11:17 am Hallo,

da ich seit einiger Zeit eine geeignet Wallbox zur Integration in meine Solaredge PV Anlage mit Varta-Speicher mit steuerbarer Überschussladefunktion suche, war ich natürlich sofort elektrisiert als ich von diesem Projekt gelesen habe. Ich muss mich noch etwas tiefer in den Aufbau einlesen (eingerosteter Informatiker).

Mein Solaredge Wechselrichter (8KW) hängt an 9.5kWp installierter PV Modulleistung), hat eine offene, dokumentierte API (zumindest für die Monitoring Plattform) und es können weitere Modbus Zähler angeschlossen werden.
Das ist schonmal gut. Json API?

Der Vartaspeicher (6KWh Kapazität und 2KW Leistung) kann ein Rutenbeck-Relais (z.B. zum Einschalten eines Verbrauchers wie eine WB) entsprechend des Ladestands des Speichers steuern. Damit lässt sich aber keine echte Überschussladefunktion samt Regelung der WB-Leistung realisieren.
Richtig, sehr suboptimal
Besser wäre es auf das Relais zu verzichten und OpenWB zu verwenden, da der Speicher ja wie ein Verbraucher (AC gekoppelt) im Hausnetz agiert. Also Wallbox soll PV Ertrag - Speicher Ladung - Hausverbrauch ans Auto schicken.
Genau, das ist der Wert der am EVU Zähler vorhanden ist.
Diesen kannst du nun durch einen Zähler realisieren oder wenn du alle anderen Werte hast selber berechnen und openWB übergeben (http modul)
Nach meinen Recherchen ist je nach Fahrzeug eine Mindestleistung nötig (pro Phase!).
Richtig. Standard ist 6A. Zoe 8-9A.
Ich gehe mal davon aus, dass man einen Schwellwert definieren kann bevor die WB von OpenWB geöffnet wird.
Ja kann man einstellen
Wie verhält sich OpenWB, wenn der Überschuß genau um diesen Wert schwankt (an einem wolkigen Tag)? Geht dann die WB ständig an und aus? Mit dem Speicher könnte ich das ja etwas glätten.
Das kann man einstellen.
Im NurPV modus kann man festlegen wie lange, obwohl nicht mehr genug vom Dach kommt, noch vom Netz geladen werden soll. Dies geht in 10Sekunden Schritten und ist frei wählbar. So können Wolken überbrückt werden. (Heißt abschaltverzögerung)
Ich bräuchte also eine Funktion, welche die WB erst dann öffnet wenn z.B. bereits 1 KWh Überschuss am Tag eingespeist wurde (dann dürfte der Speicher bereits eine Grundladung haben) und mindestens 6A anliegen. Die WB soll erst dann wieder abschalten, wenn der Überschuss z.B. 10min unter dem Schwellwert liegt. Geht das?
Fast. Der Start ist einstellbar, heißt z.B. sobald 2000W in das Netz eingespeist werden. Nicht aber nach kWh. 10min mit Schwellwert geht.
Zunächst geht ja sowieso die Speicher Ladung vor. Erst wenn dieser mit 2kW lädt und dann noch 2kW eingespeist werden startet OpenWB.
Erfahrungsgemäß braucht man nicht extra schauen das der Speicher zuerst etwas abbekommt.
Hingegen solltest du ein kleines Script auf dem Server laufen lassen das überprüft ob der Speicher einspeist. Wenn ja, openWB per API stoppen.
Sonst würde dein Speicher das Auto laden da der Speicher ja auf 0 ausregelt obwohl keine Sonne mehr vorhanden.

Da bei mir bereits ein Server im Netzwerk läuft, frage ich mich, ob der RasPi zwingend notwendig ist? Oder kann - vermutlich mit den noch zu entwickelnden Modulen - auf diesen verzichtet werden und alles über Ethernet mit einem externen LAN-Modbuskonverter kombiniert werden?

Gruß
Thomas
Grundsätzlich läuft das auf jedem Ubuntu Linux, getestet immer auf ARM ubuntu, es spricht aber nichts gegen x86.

Keine extra module nötig - das geht schon.
Modbus / Lan Konverter (usr-tcp232-410) brauchst du dann, dazu eine EVSE DIN, Ladeleistungszähler, Schütz und Stecker/Kabel bzw. Buchse

Grüße
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von tmb »

Vielen Dank SnapTec. Man merkt das hat jemand entwickelt, der es selber nutzt.
Die Antworten helfen mir weiter.

Der Ansatz mit der 2KW Einspeisung als "Einschaltverzögerung" ist nachvollziehbar der elegantere Weg.

Mit den nächsten Fragen oute ich mich sicher als vollkommener Laie in Sachen Strom - also bitte Nachsicht. Keine Sorge ich werde das mit meinem Elektriker / Solateur installieren.
Wenn ich es richtig verstehe, dann wird die Summe des Überschusses vor dem EVU-Zähler genommen. Dies wäre dann der Schwellenwert für das Einschalten. Was passiert dann an der einphasigen WB, bei wird ja wohl kaum der Überschuss genau an der Phase anliegen and der sie angeschlossen ist.
Wenn ich die dreiphasige WB nehme, muss dann an jeder Phase 6A anliegen? Das ist womöglich eine Frage an den Wechselrichters im jeweiligen Auto.
Es ist zwar zu bezweifeln, dass ich in meiner Anlage jemals größer 7,2KW an Überschuss habe. Ich interessiere mich für die 3ph WB, da in NRW aktuell Wallboxen ab 11KW gefördert werden und ich könnte ja mal in die Not kommen schneller Laden zu müssen (eher die Ausnahme, da ich kein Pendler bin und gemütlich tagsüber laden kann). Westnetz hat mir bis 22KW zugesagt.

Da mein Server mit HyperV läuft, ist eine Ubuntu VM leicht eingerichtet. Bedingung ist nur, dass ich keine per USB angeschlossene Komponente brauche, denn USB kann ich nicht durchreichen. Ich würde auch mal den Versuch unternehmen, ob es in meiner Centos 7 VM laufen kann. Docker oder Linux Container wäre auch denkbar.
openWB
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von openWB »

tmb hat geschrieben: So Okt 28, 2018 2:47 pm Vielen Dank SnapTec. Man merkt das hat jemand entwickelt, der es selber nutzt.
Die Antworten helfen mir weiter.
Danke für die Blumen :)
Der Ansatz mit der 2KW Einspeisung als "Einschaltverzögerung" ist nachvollziehbar der elegantere Weg.

Mit den nächsten Fragen oute ich mich sicher als vollkommener Laie in Sachen Strom - also bitte Nachsicht. Keine Sorge ich werde das mit meinem Elektriker / Solateur installieren.
Wenn ich es richtig verstehe, dann wird die Summe des Überschusses vor dem EVU-Zähler genommen. Dies wäre dann der Schwellenwert für das Einschalten. Was passiert dann an der einphasigen WB, bei wird ja wohl kaum der Überschuss genau an der Phase anliegen and der sie angeschlossen ist.
Richtig. 3 phasige Zähler arbeiten grundsätzlich saldierend.
Beispiel:
Deine PV erzeugt gerade 3kW (3-phasig).
Heißt das auf jeder phase -1000W über die Leitung gehen.
Auf Phase 1 schaltest du nun Herd & Trockner ein mit insgesamt 1500W.

Das Ergibt dann auf Phase 1 -500 Watt Bezug, Phase 2 1000W Einspeisung und Phase 3 1000 Watt Einspeisung.
Der Zähler liest dann -500+1000+1000 = 1500 Watt Einspeisung.

Es grundsätzlich egal was auf welcher Phase ist. Der Zähler deines EVU nimmt immer nur die Gesamtheit.
Wenn ich die dreiphasige WB nehme, muss dann an jeder Phase 6A anliegen? Das ist womöglich eine Frage an den Wechselrichters im jeweiligen Auto.
Wenn dein Auto 3-phasig lädt beginnt die Ladung bei 3x 6A, also 3x 6A * 230 V = 4140 Watt. Bei einem 1-phasigen Auto beginnt die Ladung bei etwa 1380 Watt.
Welches Auto hast du?
Es ist zwar zu bezweifeln, dass ich in meiner Anlage jemals größer 7,2KW an Überschuss habe. Ich interessiere mich für die 3ph WB, da in NRW aktuell Wallboxen ab 11KW gefördert werden und ich könnte ja mal in die Not kommen schneller Laden zu müssen (eher die Ausnahme, da ich kein Pendler bin und gemütlich tagsüber laden kann). Westnetz hat mir bis 22KW zugesagt.

Da mein Server mit HyperV läuft, ist eine Ubuntu VM leicht eingerichtet. Bedingung ist nur, dass ich keine per USB angeschlossene Komponente brauche, denn USB kann ich nicht durchreichen. Ich würde auch mal den Versuch unternehmen, ob es in meiner Centos 7 VM laufen kann. Docker oder Linux Container wäre auch denkbar.
USB wird nicht benötigt. Nur die Komponenten aus vorherigem Post.
Solange Python Version passt und die Locales hinhauen sollte es laufen. OpenWB ist grundsätzlich Bash Scripting & Python für die Regelung und Auslesung sowie PHP/JS mit Apache2 Webserver für das Interface.
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von tmb »

Von saldierenden Zählern habe ich gehört. Ich denke ich hab es jetzt verstanden.

Meine laienhafte Vermutung mit der Mindestleistung pro Phase hat sich also bestätigt.
Somit ist für mich die 3ph-WB nicht unbedingt geeignet,da ich gerade im Herbst/Winter auch zwischen 1,5 und 4 KW laden möchte (außer ich kann die dreiphasige auch als einphasige betreiben), denn E-Auto macht für uns derzeit öklogisch nur Sinn, wenn man fast außschließlich solaren Überschuß nutzen kann.

Dezeit haben wir durch einen glücklichen Zufall den Peugeot E.ON im kostenlosen Langzeittest bis zum Frühjahr. Der hat Typ 1 Kabel und ist auch sonst nicht weiter relevant für die Wallbox - der lädt mit dem Ziegelstein mit 1,5KW geht aber anscheinend gegen Ende bis auf 500Watt runter. Ich möchte die WB weder für den E.ON noch für ein bestimmtes Auto bauen. Wir sind einiges zur Probe gefahren. Müsste ich mich heute entscheiden, dann zwischen Leaf II (eigentlich viel zu groß aber tolles Auto) und I3. Evt auch der noch nicht erhältliche EGO. Zoe haben wir noch nicht gefahren und da soll ja 2019 was Neues kommen. VW will uns weder einen E.Golf noch einen GTE zum Probefahren geben. Wir sind noch nicht zum letzten Entschluss gekommen. Das liegt auch daran, dass es immer noch nicht Vehicle-To-Grid Lösungen und die Teilnahme an der Primärregelenergie (gerade im Winter) gibt. Wäre das schön, wenn man 15% eines Leaf II wieder zurück ans Haus geben könnte. Da käme ich ja auf > 90% Autarkie im Jahr.
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von openWB »

Grundsätzlich kann man Phase 2 und 3 per Sicherung trennen.
Wichtig ist dann nur dies nicht zu tun während man gerade lädt. Ansonsten kann man so zwischen 1- und 3-phasiger Ladung wechseln.

Dann schonmal viel Erfolg bei der Suche.
OpenWB bedient alle Autos, das ist kein Problem.
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von airmax »

snaptec hat geschrieben: So Okt 28, 2018 7:31 pm Grundsätzlich kann man Phase 2 und 3 per Sicherung trennen.
Wichtig ist dann nur dies nicht zu tun während man gerade lädt. Ansonsten kann man so zwischen 1- und 3-phasiger Ladung wechseln.
Erkennt OpenWB dann auch, dass es nur 1-phasig arbeitet? Für mich wäre diese Option auch spannend, da ich sonst auf Grund der kleineren PV Anlage nur den 1-phasigen OpenWB gekauft hätte.
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von openWB »

OpenWB prüft bei jedem Ladevorgang neu mit wievielen Phasen geladen wird.
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aiole
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von aiole »

Moin,

ich habe hier bis zu 3 Ladepunkte jeweils 3-phasig installiert, aber wegen beschränkter PV-Leistung werde ich die 3p-LS noch gegen 3x 1p-LS auswechseln.
Damit kann dann ein EV mit 3p-Lader auch mit nur 1p geladen werden (natürlich unbedingt an's Nichtumschalten während der Ladung denken).

Aktuell ist das EV noch mit 1p-Lader ausgestattet, so dass der kleine Umbau noch nicht erforderlich ist.
=> Für neue Installationen und bei wenig Winter-PV-Leistung => lieber 3x 1p-LS statt 1x 3p-LS

VG aiole
max_bayern
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Re: Server statt RasPI? Speicher Integration

Beitrag von max_bayern »

Guten Morgen,

ich holen den doch schon etwas älteren Thread nochmals hervor.

Das ist mein erster Beitrag, denn ich verwende openWB erst seit kurzem auf einem Raspi 3 mit Anbindung an IP-Symcon.

Erst einmal an den/die Entwickler von openWB einen großen Dank. Das ist eine klasse Software. Für alle, die mit Ihrer PV-Anlage / EV nicht nur laden möchten, sondern auch optimiert laden möchten.

Meine Konfiguration:
Solaredge WR und EVU
go-eCharger
VW eGolf (über car-net SoC)
noch kein Speicher

Die Installation auf dem Raspi habe ich gemäß Anleitung durchgeführt. Alles funktioniert -> klasse !

Nun hatte ich aber auch schon mehrfach an Produktiv-Raspi´s die Thematik der Speicherkarte. Das würde ich gerne über eine VM lösen und habe mir ein "älters" Debian (9.8.0 = Stretch) auf einem x64 System aufgesetzt. Die Software lässt sich installieren, die Version 1.6 ist konfigurierbar. Das Update auf 1.8 funktioniert auch. Leider kommt kein Graph und kein SoC.

Liegt es hier am x64, da weiter oben von x86-Test geschrieben wurde oder wie könnte ich den Workaroud weiter führen? Schon mal vielen Dank für Eure Unterstützung.

Viele Grüsse aus dem sonnigen Allgäu
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