Ohmpilot und openWB klauen sich gegenseitig den PV-Überschuss

[Grafity]

Hallo Zusammen,

ich habe eine PV-Anlage mit 22 kWp und Fronius WR. Ich nutze für die Warmwasseraufbereitung den Fronius Ohmpilot, der mit der Überschussleistung der PV einen 6 kW Heizstab im Boiler antreibt.

Jetzt das Problem: Der Ohmpilot arbeitet recht simpel; Ist Mehr PV-Leistung da, als im Haus verbraucht wird, nimmt er die Differenz (stufenlos) und schießt diese in den Heizstab.

Seit Samstag ist nun meine openWB mit im Spiel und arbeitet ähnlich bzw. genauso; Im Modus PV -Laden nimmt sie den Überschussstrom und schießt ihn ins Auto.

Heute konnte ich das Spiel der beiden nun schön beobachten, je nachdem wer schneller ist, regelt hoch und der andere bekommt nichts mehr ab. Wenn die openWB schnell bei der Sache ist, lädt das Auto mit 11 kWh und das Wasser im Boiler bleibt kalt, weil der Ohmpilot "denkt" es wäre kein Überschussstrom da.

Die openWB müsste irgendwie den Ohmpiloten abfragen können und erst dann laden, wenn er mit dem Warmwasser fertig ist.

Konnte ich mein "Problem" verständlich beschreiben?

[derNeueDet]

Ja, das Priblen ist schon klar. Aber was soll die OpenWB da jetzt machen? Es gibt 2 unabhängige Regelungen. Eine Möglichkeit wäre, deinen Heizstab an die openWB in den Smarthome2.0 Bereich zu hängen, dann kannst du einstellen, wer Vorrang haben soll. Momentan gewinnt der schnellere.

VG
Det

[okaegi]

Ist tatsächlich das Problem, das zweifach geregelt wird. In openwb Smarthome 2.0 gibt es derweilen verschiedene Heizstäbe die angesteuert werden.
Fest über shelly und variable wie Elwa und Acthor.
Kannst du aufgrund deiner Solarleistung deinen Heizstab auf shelly umrüsten ?
Grusd Oluver

[Sonnentanker]

Da ein Heizstab ja nur eine Notlösung sein kann (ineffizient), würde ich der Wallbox immer den Vortritt lassen und das Warmwasser effizienter bereiten (z.B. WW-Wärmepumpe, die dann auch gerne wieder Vorrang vor der Wallbox haben darf).

[AlSi_8480]

Unabhängig davon das der Heizstab ineffizient ist, sollte das nicht mit den Einschalt-Schwellwerten steuerbar sein?

Primäre Frage: was hat Vorrang, Warmwasser oder Auto? Wenn es, wie ich meine verstanden zu haben, in deinem Fall das Warmwasser ist, dann setze die Einschaltschwelle der openWB einfach höher so das der Ohmpilot immer zuerst eingeschaltet wird.

Als langfristige Lösung solltest aber ernsthaft darüber nachdenken die WW-Erzeugung auf Wärmepumpe umzustellen. Das hat dann übrigens auch den Charme, das diese mit deutlich weniger Leistung arbeitet im Vergleich zum Heizstab und dann parallel zum Auto laufen kann.

[Grafity]

Unabhängig davon das der Heizstab ineffizient ist, sollte das nicht mit den Einschalt-Schwellwerten steuerbar sein?

Primäre Frage: was hat Vorrang, Warmwasser oder Auto? Wenn es, wie ich meine verstanden zu haben, in deinem Fall das Warmwasser ist, dann setze die Einschaltschwelle der openWB einfach höher so das der Ohmpilot immer zuerst eingeschaltet wird.

Das geht aus meiner Sicht nicht so genau zu steuern. Im Wechselrichter kann ich ja nur Werte als Lade-oder Entlade Max./Min. zu Uhrzeiten angeben, was nicht richtig taugt für diesen Fall, da seht statisch.

Aber in der openWb könnte ich in der Tat mit der Einschaltschwelle ein bisschen spielen. Das Problem wird nur sein, wenn es wechselnde Wetterbedingungen gibt. Wenn die openWB einmal angefangen hat zu laden und bspw. 2.000 Watt für den Ohmpilot übrig bleiben und dann mehr PV Leistung kommt, zieht diese sich entweder der Ohmpilot oder die openWB - je nachdem wer schneller ist.

Der Ohmpilot kennt ja seinen eigenen Verbrauch und regelt runter, wenn das Haus (also andere Verbraucher) mehr verbrauchen. Die openWB kennt aber nicht den Ohmpiloten und sieht nur, dass kein Überschuss vorhanden ist und beginnt die Ladung nicht bzw. nutzt nur das was übrig bleibt.
Der Ohmpilot müsste auslesbar sein...

Ich denke das Problem ist nicht nur die Einschaltschwelle, sondern wie mit der dynamischen Überschussleistung umgegangen wird, wenn sich halt Wetterbedingungen ändern etc.

Eine Wärmepumpe ist schön und ideal, für meinen Fall aber nicht geeignet (etwas komplex zu erklären unser Heizungssystem).

[derNeueDet]

Und der Vorschlag deinen Ohmpiloten still zu legen und den Tauchsieder an die openWB zu hängen?
Ich vermute, der ohmpilot schaltet auch keine 6kW direkt sondern das läuft über einen zusätzlichen Schütz. Der müsste dann z.B. über einen Shelly 1 angesteuert werden.

VG
Det

[AlSi_8480]

...
Ich vermute, der ohmpilot schaltet auch keine 6kW direkt sondern das läuft über einen zusätzlichen Schütz. ...

Der Ohmpilot steuert genau wie die openWB in Abhängigkeit vom Überschuss, also keine simple An/Aus Lösung über einen Schütz. Das ist auch der Grund warum das Teil so teuer ist.

[Gero]

Kuck mal in das smarthome2.0, da kannst Du das einstellen, was die Benutzeroberfläche des Ohmpiloten nicht hergibt: "Bei Autoladen ausschalten." oder eine Einschaltschwelle, falls Du noch eine Hausbatterie hast. (Da streiten sich dann drei Parteien um den Überschuss)

Wenn das einphasiger Ohmpilot ist, kaufst Du einfach einen Shelly, über den schaltest Du den Ohmpiloten einfach stromlos. (Shellys gibt es auch mit Zähler, damit kennt die openWB dann auch die Heizeistung - ist aber für die Steuerung uninteressant) Bei einem dreiphasigen kaufst Du noch einen Schütz, der vom Shelly geschaltet wird. Vorher würde ich aber ausprobieren oder jemanden wissenden fragen, ob der Ohmpilot es einem übelnimmt auf diese Art und Weise an- und ausgeschaltet zu werden. Zu kurz sollten die Ausschaltzeiten auch nicht sein, denn der wird ja immer ein bissl brauchen, bis er gebootet hat.

Alternative ist, das Protokoll zwischen WR und Ohmpiloten zu dechiffrieren und dem Ohmpiloten andere Werte als der WR liefern würde, unterzuschieben. Das ist sicherlich aufwendiger als ein bissl Hardware.

Oder Du ersetzt den Ohmpiloten durch einen von der openWB smarthome2.0 ansteuerbaren Heizstab.

Wichtig ist halt, dass es im Haus nur einen gibt, der den Überschuss verballert. Das Auto erst, wenn die Hausbatterie voll ist und der Heizstab erst, wenn das Auto nicht mehr lädt. Da der Ohmpilot direkt mir dem Wechselrichter kommuniziert, der ja auch die Einspeisung kennt, muss diese Verbindung gekappt werden.


Edit: Ach eins noch zum Thema Wärmepumpe vs. Heizstab. Ja, eine WP ist effizienter. Macht aber nicht so heiß wie ein Heizstab und hat mechanischen Verschleiß. So ein Kompressor hält auch nicht ewig.

[Flocki]

Alternative ist, das Protokoll zwischen WR und Ohmpiloten zu dechiffrieren und dem Ohmpiloten andere Werte als der WR liefern würde, unterzuschieben. Das ist sicherlich aufwendiger als ein bissl Hardware.

Soweit ich weiß unterstützt der Ohmpilot Modbus TCP und RTU. Fronius hat üblicherweise auch gute Dokumentation, wahrscheinlich gibt es auf der Homepage eine Liste mit den nötigen Adressen und Registern