Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Schattenheld
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Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von Schattenheld »

Hi zusammen,

ich plane die Anschaffung einer Klimaanlage (Mitsubishi/Daikin), die vorrangig bei PV-Überschuss laufen soll.

Ich hoffe, mir kann jemand mit ein paar Verständnisfragen zum Aufbau der Schaltlogik helfen:

1. openWB kann externe Geräte steuern. Daikin bietet IFTTT-Kompatibilität, Mitsubishi die MEL-cloudlösung. Welche Schnittstelle sollte die Klima haben, um mit openWB zu kommunizieren?

2. Falls die Schnittstellen unter (1) nicht kompatibel sind, würde die openWB ein ext. Relais ansprechen. Gibts hierzu Empfehlungen?

3. Wenn mittelfristig ein EV angeschafft wird, soll das natürlich auch vorrangig Dachstrom tanken.
Der Haushaltsverbrauch bestimmt den PV-Überschuss (Herd an/aus), PV-geführtes Laden würde den Überschuss (komplett?) ins EV geben, die Klima dann leer ausgehen. Idealerweise kann ich die Prioritäten nach Bedarf wechseln oder gleichmäßig dynamisch verteilen.

Danke für eure Mühe und sorry, falls die Fragen zu naiv sind.



PV: 16kWp, SolarEdge 15k, kein Speicher
Messung: Discovergy SM
Anschaffung EV + openWB in Planung, Zuleitungen und LAN sind vorbereitet
aiole
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von aiole »

Moin,
wenn die Klima stinknormal angeschlossen wäre, zählt sie zum Haushalt und hätte damit Vorrang.

Geht sie über oWB-"smarthome", kannst Du Ein-/Ausschaltschwellen und Einschaltdauer entsprechend vorh. Überschuss am EVU-Punkt definieren. Lädt dann gerade ein EV, wird die Klima ggf. nicht starten.

Priorisierung geht m.E. nur durch die Wahl der Einstellungen von EV und "smarthome".

Ich persönlich würde eine Klima oWB-unabhängig, max. temp.- u. ggf. zeitgesteuert direkt an den Haushalt andocken.
Bei Hitze nimmt sie sich immer ihren Strom und das EV den Rest. Im Winter geht sie gar nicht erst an und das EV bekommt alles. Warum kompliziert, wenn's die Physik auch einfach erlaubt?

VG aiole
Schattenheld
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von Schattenheld »

Danke für deine Einschätzung. Mir ist die Überschuss-Steuerung schon wichtig im Sinne der Eigenverbrauchsoptimierung.
Die Prio EV/Klima lässt sich auch manuell vornehmen oder ggf. mit einer Logik versehen (keine Klima bei EV-Ladung).

Hättest du eine Idee zu den Fragen 1/2?
openWB
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von openWB »

Die neuen SmartHome Features können externe Steckdosen / Unterputzdosen ansteuern in Abhängigkeit des Überschusses.
Zumindest bei Mitsubishi gibt es eine Option nach "Stromausfall" den letzten Status wieder zu aktivieren.
Der Verbrauch wird dann auch gleich mitgeloggt ;)

Über MELCloud geht auch, muss nur mal jemand die Anbindung programmieren.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
E-lmo
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von E-lmo »

Hallo Schattenheld,

Bedenke, dass der Kühlbedarf je nach Dämmung des Hauses etwas zeitversetzt der Sonneneinstrahlung nachfolgt und damit der Leistungsbedarf der Klimaanlage und das PV-Angebot nicht ideal zusammenpassen.

Daher solltest Du Dir Gedanken machen, was Dir wichtiger ist: eine angenehme Raumtemperatur, oder größtmögliche PV-Nutzung.

Wenn die Klimaanlage sich nach der PV-Leistung richten soll, wird die Raumtemperatur mittags eher zu kühl und nachmittags/abends eher zu warm werden.
aiole
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von aiole »

Yeap - das sehe ich wie E-Imo.
Eigenverbrauch in Ehren, aber da muss jeder seine eigenen Grenzen definieren. Nur musst Du das mit den Einstellungen der "smart home"-features von openWB vereinbaren.
VG aiole
Schattenheld
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von Schattenheld »

E-lmo hat geschrieben: Di Mai 12, 2020 7:17 am Hallo Schattenheld,

Bedenke, dass der Kühlbedarf je nach Dämmung des Hauses etwas zeitversetzt der Sonneneinstrahlung nachfolgt und damit der Leistungsbedarf der Klimaanlage und das PV-Angebot nicht ideal zusammenpassen.

Daher solltest Du Dir Gedanken machen, was Dir wichtiger ist: eine angenehme Raumtemperatur, oder größtmögliche PV-Nutzung.

Wenn die Klimaanlage sich nach der PV-Leistung richten soll, wird die Raumtemperatur mittags eher zu kühl und nachmittags/abends eher zu warm werden.
Die Klimaanlage soll per Schwellwert eingeschaltet werden (z.B. min 4000W Überschuss) und bei Unterschreitung einer bestimmten Schwelle ausgeschaltet werden. Falls möglich, auch mit konfigurierbarem Nachlauf von X Minuten, um einen kurzen Einbruch des Überschusses zu überbrücken und nicht bei jeder vorbeiziehenden Wolke die Klimaanlage auszuschalten. Insofern halte ich die steuerbare Steckdose für das Mittel der Wahl, um mein Vorhaben umzusetzen. Es ist noch zu prüfen, ob die 16A ausreichen.

Ich möchte nicht die Temperaturregelung der Klima vom Überschuss abhängig machen, das entspricht m.E. nicht der Kernaufgabe der WB :-) Es geht mir auch nicht um die exakte Temperaturführung, eher um Komfortverbesserung an den heißen Tagen und in Grenzen auch die Heizfunktion zur Unterstützung in den Wintermonaten.
E-lmo
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von E-lmo »

Ich hatte auch vor, mit einer Klimaanlage den solaren Eigenverbrauch zu erhöhen.
Nach einigen Wochen Betrieb ist mir klar geworden, dass eine komfortable Nutzung der Klimaanlage dem Zweck zuwiderläuft und lediglich die schon vorhandene Verbrauchsspitze am Abend erhöht.

Ich habe gerade mal nachgesehen:
am letzten Sonnigen Tag, den 10. Mai hatte ich das Temperaturmaximum zwischen 18 und 19 Uhr. Gerade hier beim höchsten Leistungsbedarf für die Klimaanlage hatte ich keinen Überschuss mehr. Die Klimaanlage (wäre diese gelaufen) wäre dann aus.

Ich habe meine Klimaanlage nur im Schlafzimmer und die läuft dann meist mit ca. 300W Leistungsbedarf bis zum Einschlafen.
Dafür nutze ich die integrierte Zeitsteuerung.
Nach dem Auschhalten steigt die Raumtemperatur wieder durch die in der Gebäudemasse gespeicherte Wärme.
Das kann bei Dir natürlich je nach Dämmung anders aussehen.
Wann war bei Dir in den letzten sonnigen Tagen die Netzeinspeisung beendet?

Investiere nicht zu viel Zeit und Geld in die Steuerung der Klimaanlage.
Steuere sie erst einmal manuell nach Bedarf und beobachte die Raumtemperatur, Energiebedarf und den solaren Überschuss.
Schattenheld
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von Schattenheld »

Die PV-Anlage habe ich erst seit 10 Wochen in Betrieb, die Erfahrungsbasis ist also noch recht klein, der Überschuss aber dafür groß :-) Bislang wurde bereits das Doppelte des letzten Jahresverbrauchs eingespeist.
Durch die O/W-Ausrichtung und einer geringen Grundlast ohne nennenswerte Lastspitzen (Großgeräte werden manuell eingeschaltet, EV-Ladung ist aktuell noch nicht angesagt) ist an einem komplett wolkenfreien Tag (zuletzt am 09. Mai) von 06:00-20:30Uhr vollständige Eigenversorgung möglich (Autarkiegrad 65-75%, an regnerischen Tagen ca. 50%), Eigenverbrauch zw. 3-10%. Vor diesem Hintergrund wäre die Anlage mit 16kWp völlig überdimensioniert, aber EV-Ladung ist ja absehbar und ein bisschen Einspeisevergütung gibt's ja auch noch.

Am 09. Mai standen um 20:00 Uhr noch 1700W Überschuss zur Verfügung. An einem heißen Sommertag könnte demnach tagsüber die Klima OG und EG versorgen und gegen Abend die Temperatur im OG nochmal absenken, um zur Schlafenszeit moderate Verhältnisse zu haben und der Erwärmung durch das Gebäude (keine besondere Dämmung oder KfW-Haus) vorzueilen. Wenn sie auch mal nachts durchläuft, ist mir das lieber als eine schlaflose Nacht bei 28°C. Welche max. Leistungsaufnahme hat deine Anlage?

Danke schonmal für deine Einschätzung. Die Nutzung des Sonoff-Schalters erscheint mir verhältnismäßiger Aufwand zu sein. Die Ein- und Ausschaltschwellen passe ich nach einiger Erfahrungszeit an.
aiole
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Re: Verständnisfragen zur Einbindung einer Klimaanlage

Beitrag von aiole »

Wenn es richtig heiß wird, haben die Module einen merklich schlechteren Wirkungsgrad. Aktuell (Eisheilige) ist die Topzeit der PV-Ernte (sonnig + kalt).
Ich denke nicht, dass die aktuelle Messung auf Hochsommer adaptierbar ist.

Ich frage mich, was das Problem ist, die Klima fest anzuschließen. Man kann sie ja trotzdem eigenverbrauchsoptimiert verwenden, auch wenn das nicht zu 100% gelingt. Dafür gewinnt man erheblich an Flexibilität und Komfort.
Wenn man nicht schlafen kann, weil's zu warm ist, würde ich auch mal EVU-Strom verwenden.

VG aiole
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