Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

openWB
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von openWB »

Google mal saldierende Messung.
Einphasig ausgleichen reicht.
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Jarry
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Jarry »

ein einphasiger Speicher regelt den Hausanschlusspunkt (Dort benötigt er natürlich einen Smartmeter (nicht einen vom EVU sondern einen eigenen der mit ihm kompatibel ist) um dort auf Null auzuregeln)
Dein offizieller EVU Zähler saldiert seine Werte. D.h. wenn der Speicher z.B. auf L1 angeschlossen ist und ein Verbraucher auf L2 Strom verbraucht, speist der Speicher diesen Verbrauch auf L1 ein (im Rahmen seiner Möglichkeiten (Enladeleistung, SoC des Speichers...) natürlich. Für den EVU Zähler ist das dann "0".
Umgekehrt ist es genauso. Produziert deine PV Anlage Überschuss, versucht der Speicher dann so viel wie es ihm Möglich ist (Einphasige Speicher sind auf 4,2kW limitiert. Mehr dürfen sie in Deutschland nicht) in den Speicher zu laden. Wie gesagt auch hier nur auf L1 natürlich während deine PV vielleicht 3kW aufgeteilt auf die 3 Phasen erzeugt.
Bei ~20kWp würde ich aber, zumindest Perspektivisch, ein Victron System dreiphasig auslegen. Ist aber sehr individuell.
Die Speichergröße würde ich dann entsprechend deines durchscnittlichen Nachtverbrauchs (18-8 Uhr) auslegen. Je nach Größe, kann auch das dann ein Grund für ein dreiphasiges System sein.
z.B. ein Multiplus II 5000 kann den SPeicher mit max 70A Laden (das sind bei einem 16S Akku rund 3,6kW LAdeleistung (Entladung geht bis 100A)

Größere Multiplus II gibt es zwar auch (6,5kW, 8kVA, 10kVA) diese dürfen in Deutschland aber nur als dreiphasiges System aufgebaut werden.

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Gero
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Gero »

Jarry hat geschrieben: So Nov 02, 2025 6:34 am (Einphasige Speicher sind auf 4,2kW limitiert. Mehr dürfen sie in Deutschland nicht)
Ich frag’ mal neugierig: Ist der Hintergrund da die Schieflast oder irgendwas mit SteuVE nach 14a?
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von openWB »

Einphasige Verbraucher dürfen erstmal nicht mehr.
Sicherlich kannst du einen Antrag stellen und dir kann auch mehr genehmigt werden.
Z.B. wenn du einen einphasigen 50A bzw. 10kW Hausanschluss hast.
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Jarry
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Jarry »

Gero hat geschrieben: So Nov 02, 2025 7:23 am Ich frag’ mal neugierig: Ist der Hintergrund da die Schieflast oder irgendwas mit SteuVE nach 14a?
Einphasige Verbraucher (und Erzeuger) >4,2kW müssen in Deutschland dreiphasig ans Netz angeschlossen werden. Daher die Begrenzung.

openWB hat geschrieben: So Nov 02, 2025 7:27 am Einphasige Verbraucher dürfen erstmal nicht mehr.
Sicherlich kannst du einen Antrag stellen und dir kann auch mehr genehmigt werden.
Z.B. wenn du einen einphasigen 50A bzw. 10kW Hausanschluss hast.
Ja, aber das ist eigentlich nur eine theoretische Möglichkeit. Die Anzahl der einphasigen Hausanschlüsse, sind in Deutschland (zumindest in unserer Region hier wo wir unterwegs sind) eher selten geworden.

Aber wenn der eigene persönliche Lastgang nur selten über Spitzenlasten >4kW enthält, reicht meist ja ein einphasiger Speicher zur Optimierung des Eigenverbrauchs.
Allerdings sind 20kWp PV ja schon ne Nummer die durchaus, und wenn nur in zweiter Ausbaustufe, ein dreiphasiges System verdient :)

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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Ma.Ju »

Jarry hat geschrieben: So Nov 02, 2025 6:34 am ein einphasiger Speicher regelt den Hausanschlusspunkt (Dort benötigt er natürlich einen Smartmeter (nicht einen vom EVU sondern einen eigenen der mit ihm kompatibel ist) um dort auf Null auzuregeln) ...
Danke für die ausführliche Erklärung!

Fazit: Bei einer PV-Anlage mit 20kWp, ist es nicht sinnvoll sich auf einen 1-phasigen Speicher zu beschränken, da die max. Leistung in beide Richtigungen - unabhängig von der Batterieart und -größe - sich auf 4.2kW beschränken würde.
Nicht nur das Verbraucher über 4.2kW die übersteigende Leistung nicht aus der Batterie nutzen könnten, auch die Einspeisung des PV-Überschusses wäre auf 4.2kW begrenzt.
Somit wäre klar, dass für eine 20kWp PV-Anlage aus technischer Sicht nur eine 3-phasige Kopplung in Frage kommt.
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Jarry »

Ma.Ju hat geschrieben: So Nov 02, 2025 9:22 am
Jarry hat geschrieben: So Nov 02, 2025 6:34 am ein einphasiger Speicher regelt den Hausanschlusspunkt (Dort benötigt er natürlich einen Smartmeter (nicht einen vom EVU sondern einen eigenen der mit ihm kompatibel ist) um dort auf Null auzuregeln) ...
Danke für die ausführliche Erklärung!

Fazit: Bei einer PV-Anlage mit 20kWp, ist es nicht sinnvoll sich auf einen 1-phasigen Speicher zu beschränken, da die max. Leistung in beide Richtigungen - unabhängig von der Batterieart und -größe - sich auf 4.2kW beschränken würde.
Nicht nur das Verbraucher über 4.2kW die übersteigende Leistung nicht aus der Batterie nutzen könnten, auch die Einspeisung des PV-Überschusses wäre auf 4.2kW begrenzt.
Somit wäre klar, dass für eine 20kWp PV-Anlage aus technischer Sicht nur eine 3-phasige Kopplung in Frage kommt.
Naja, kommt auf deine Anforderungen wie z.B. Lastgang, täglicher Verbrauch, ERstazstrom ja/nein, Schwarzstartfähigkeit ja/nein an.

Nehmen wir mal an du willst einmal das Volle Programm inkl. weiterbetrieb der vorhandenen PV Anlage und Schwarzstartfähigkeit. Da brauchst du dann min.
3x MP II 8000
64kWh LFP Speicher
den ganzen anderen Kram der dazugehört
und deine vorhandenen PV-WR müssen die Leistung anhand der Netzfrequenz regulieren können (nicht einfach nur abschalten)
dazu würde ich dann noch einen kleinen Teil der PV Anlage per MPPT Laderegler direkt auf die 48V Schiene legen (Für die Schwarzstartfähigkeit fall dann doch mal der Akku leer läuft. Dann jedoch merkst du keinen Stromausfall mehr.
Wenn du diese Anforderungen nicht hast, und du nur deinen Eigenverbrauch optimieren willst, kann ein MP II 5000 (Für viele sogar ein 3000) durchaus ausreichen.

Das ist halt sehr individuell.

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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Ma.Ju »

Mein PV-Installateur hat anno dazumal
1x Symo 12.5.3-M
1x Symo 5.0.3-M
1x Symo 3.0.3-S
verbaut.

Die Frage wäre, ob diese Fronius die Anforderungen erfüllen, die eingespeiste (Batterie)-Leistung anhand der Netzfrequenz zu regulieren?
Die 64kWh setzt Du voraus weil aktuelle Batterien erst ab dieser Größe eine Dauerleistung ähnlich der PV-Peakleistung liefern können?
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Gero »

„Volles Programm“ ist Notstrom mit Schwarzstart. Damit das sinnvoll ist, sollte man mehr als eine Nacht Batterie haben. Denn man hält insbesondere im Winter dann gerne 30-50% SoC als Reserve vor. Ob man das will, hängt auch davon ab, wie häufig der Strom mal ausfällt.
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Re: Batterie ohne „batteriefähigen“ Wechselrichter betreiben?

Beitrag von Jarry »

Ma.Ju hat geschrieben: So Nov 02, 2025 9:44 am Mein PV-Installateur hat anno dazumal
1x Symo 12.5.3-M
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1x Symo 3.0.3-S
verbaut.

Die Frage wäre, ob diese Fronius die Anforderungen erfüllen, die eingespeiste (Batterie)-Leistung anhand der Netzfrequenz zu regulieren?
Die 64kWh setzt Du voraus weil aktuelle Batterien erst ab dieser Größe eine Dauerleistung ähnlich der PV-Peakleistung liefern können?
Fronius ist meist Supportet was das angeht. kommt aber bestimmt auch auf die Firmware Versionen an.
Müsste man genauer recherchieren.

die 64kWh stammen aus der Victron Faktor 1 Regel.
Ob die Sinnvoll ist sei mal dahingestellt. Wir würde diese aber nicht umgehgen (da sind wir wieder bei Gewährleistung)
Hintergrund:
Wenn dir an einem kühlen Junitag, gegen Mittag wenn dein Speicher gerade 100% voll ist deine PV Anlage gerade ihre Maximale Leistung liefert und dir jetzt das Grid Wegfällt, muss der Victron (und deine Batterie) kurzzeitig die gesamt Energie "fressen" ohne dicke Backen zu machen. Wir reden hier nur von wenigen Sekunden bis die angeschlossenen PV Wechselrichter auf die nun angehobene Frequenz reagieren können.

Es ist halt die Frage ob man sowas WIRKLICH benötigt. Oder ob man nur den Eigenverbrauch etwas optimieren will und im "notfall" halt ein paar ausgewählte Verbraucher weiter versorgen möchte

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