openWB Forum

Vor dem gelben Pfeil geht der Hausverbrauch sprunhaft runter, OpenWB regelt automatisch das Auto hoch. Nach dem gelben Pfeil geht der Hausverbrauch wieder hoch und OpenWB regelt das Auto wieder runter. Da fängt es zum ersten mal zu schwingen an und beruhigt sich nach ein paar minuten. Bei der nächsten Lastschankung beginnt dei Regelung und das Schwingen beginnt von vorne.
Wird es besser wenn Du auf "sehr langsam" stellst?
Für die Regelung selbst, sollte das kein Problme sein. Ärgerlich ist nur, dass dann auch die Reaktion auf Änderungen entsprechend Träge wird.
Bei mir läuft es auch nur mit "sehr langsam" stabil.
Das ganze kann zwei Ursachen haben:
- Wie und wie schnell reagiert das Auto auf die Änderung der Ladestromvorgabe
- Wie lange dauert es, bis eine Veränderung des Stromverbrauchs vom EVU Messpunkt (S0) über den Stromzähler an OpenWB gelangt.
Sobald da ein zeiticher Verzug drin ist, hat man ein schwingungsfähiges System. Das einzige was hilft ist Bedämpfen.

Bei 3p Laden ist 1Ax3px230V=690W. Feiner regelt die ooenWB nicht. Dein Hausverbrauch schwankt meiner Meinung nach auch nicht vernachlässigbar. Wenn es dann noch Latenz un der Messung gibt, können solche Überschwinger schon entstehen. Ich seh auch nur, die Regelgeschwindigkeit runter zu setzen.
Hier wäre eine feinere Abstufung der Ladeleistung sicher eine Verbesserung, aber das gibt die openWB aktuell nicht her.
Alternative, Latenz der Messung verbessern.

VG
Det

Hi,

die S0 Daten werden über die Fronius APi geliefert. Also der Weg ist S0 Zähler -> Fronius -> Fronius API -> OpenWB
Bei jedem beteiligten entstehen Verzögerungen (Latenzen). Die relevanten sind wohl nur Fronius API & vorallem S0 Zähler.
Die Fronius API wird auch die Daten bei einem Smartmeter nicht schneller bereitstellen, daher ist nur noch der S0 Zähler relevant.

Wenn ich S0 Zähler richtig verstanden habe, dann hängt die Latenz von der Impulsrate ( Impulse / 1kwh) und dem aktuellen Verbrauch ab.
Ich verstehe das so:
Niedrige Impulsrate = hohe Latenz.
Hohe impulsrate = niedrige Latenz.
Bitte korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege.


Ich habe mir mal den vom PV Bauer verbauten S0 Zähler genauer angeschaut.
Modell Tip Sinus 85 S0 . Dieser besitzt eine einstellbare Impulsrate von (1-20000)

Der PV Bauer hat "nur" 500 Impulse eingestellt.
Bedeutet also nur 1 Impuls pro 7,2 Sekunden (3600sek / 500 Impulse) bei 1kw/1h. Oder bei 3kw/1h alle 2,4 Sekunden ein Impuls.

Fronius empfiehlt bei 5,5 -10kwp max. 10000 - 5000 Impulse.
Mein Anlage hat 8,91kwp. Also scheinen die 500 Impulse zu niedrig eingestellt zu sein.

Ich würde jetzt annehmen, dass ich bei 5000 Impulsen eine stabielere Ladekurve erhalten werde.
Was meint ihr?
Welche Impulsrate bei wieviel KWp ist den bei euch eingestellt?

Hast Du "sehr langsam" mal probiert?
Das würde eventuell helfen, den Fehler einzukreisen.
Eine Latenz kann auch von der internen Verarbeitung in den Einzelnen Stufen kommen und muss mit höherer Impulsrate nicht unbedingt besser werden. Oder anders gesagt, wenn der S0 Zähler den Wert nicht häufiger ermittelt, nützt es nichts wenn er das unveränderte Ergebnis öfter überträgt.
Ich hab mit einem OptoKopf am Stromzähler das gleiche Problem und konnte es nur durch "sehr langsam" in den Griff bekommen.

Flitzer42 hat geschrieben: ↑Sa Jul 10, 2021 3:06 pm Hast Du "sehr langsam" mal probiert?

Nein noch nicht. Ist für mich erlich gesagt auch der falsche Ansatz. Die komplette Regelung der openWB deutlich zu verlangsamen weil nur 1 Parameter verzögert ist.

Flitzer42 hat geschrieben: ↑Sa Jul 10, 2021 3:06 pm Eine Latenz kann auch von der internen Verarbeitung in den Einzelnen Stufen kommen und muss mit höherer Impulsrate nicht unbedingt besser werden. ...

Ich habe mich mit dem Hersteller in Verbindung gesetzt. Bei einer höheren Impulsrate wird auch genauer/ schneller gemessen.
Beim Einstellen der Impulsrate sind noch einige Punkte zu beachten. Vorallem bei hohen Lasten (Wallbox+ Herd + X = 22kw+) darf es nicht zu einer Kollision der Signale kommen.

Daher habe nun erstmal auf 1000 Impulsrate erhöht.
Leider kann ich nun mangels Regenwetter die PV Ladung nicht testen. Aber die Hausverbrauchskurve ist nun deutlich granularer geworden. Sprich ich sehe tatsächlich schneller eine Veränderung des Verbrauchs.

Mir ging es nicht darum, Dir eine Lösung aufschwatzen zu wollen, sondern Dir bei der Ursachenforschung zu helfen.
Dachte eben für einen Test ist die OpenWB schneller umgestellt, als die Diskusison mit den Herstellern.
Aber gut, Du hast eine Lösung für Dich gefunden, die auch eine schnellere Regelung zulässt.
Ich hatte bei mir die Freiheitsgrade nicht uns muss eben mit der serh langsamen Regelung leben.

Hi,
ich weiß noch nicht sicher, ob damit die Schwankungen behoben sind, mangels ausreichend hoher PV Produktion.

Prinzipiell habe ich immernoch das Gefühl, dass sich solch ein Verhalten mit einer optimierten OpenWB Regelung beheben lassen müßten.

Ja, indem man die Regelgeschwindigkeit herunter setzt.

Ja, natürlich müsste die Geschwindikeit der Laderegelung entsprechend dem langsamsten Parameter (hier S0 Zähler) angepasst werden.

Mir erschließt sich aber nicht, wieso alle Parameter, welche die OpenWb ausliest, langsamer ermittelt und angezeigt werden müssen, nur weil einer der Parameter verzögert reagiert.

Optimierungsidee:

S0 Zähler werden umso genauer/schneller je mehr Leistung sie messen, da sich die Impulsanzahl im gleichen Zeitraum erhöht. Das Regelintervall der OpenWB könnte also dynamisch angepasst werden, jenachdem wie hoch der Gesamtverbrauch (Haus +Wallbox) ist.

Nur mal so zum schwingenden Ladeverhalten… Habe hier eine Open Series 2, aber die fest auf 3P eingestellt (1P gesperrt wegen Twingo/ZOE…)

Daher laden wir den den Twingo hauptsächlich am zweiten Ladepunkt, einem Fronius Wattpiloten…
Da konnte ich auch mal ein extremes Schwingen (An/Abschalten) in der Startphase beobachten, bzw. im Leistungslevel/Grenze zwischen 1/3P Umschaltung.Gefixt hatte ich das dann letztendlich, indem ich dem Wattpiloten folgendes beibringen konnte:

1P: Minimal Strom (Mindeststrom in der App unter „Auto“: 6A (läuft stabil und 1a)
3P: (3 Phasenleistungspegel in der App): Von 4,2kW auf 5,85kW) hochgesetzt.

Der 3 Phasen Leistungslevel gibt an, welche Leistung mindestens zur Verfügung stehen muss, damit eine Umschaltung von 1P auf 3P erfolgt.
Bei 5850W/400V Drehstrom sind das dann wenn ich richtig gerechnet habe 3P: 8,47A/Phase…

Der Twingo braucht offensichtlich mind. 8A bei 3P/Phase um stabil zu Laden - ansonsten Pingpong-Verhalten zwischen Wallbox und dem internen Twingo Chamäleon Lader, wobei bei 1P 6A sauber funktionieren.

Vielleicht ist so ein Verhalten ja auch in Bezug auf eine OpenWB und anderen Fahrzeugen möglich.
Würde daher vielleicht bei nicht identifizierbaren Schwingungen erstmal die minimum Ampere für 1/3 P hochsetzen und testen um das EV als Fehlerquelle auszuschliessen.