Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Jarry
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Jarry »

Ja du stellst dir das zu einfach vor.
Das Limit ist 30mA und nicht "ein wenig mehr als 30mA"
Das Kabel n der Erde gehört tief genug Vergraben UND korrekt markiert. Dann kann auch in 30 Jahren jemand dort Buddeln und alles ist gut. Alles andere ist NICHT fachgerecht.

Leute, so sind nunmal die Regeln! Ob sie einem Gefallen oder nicht.
VDE0100-722.411.3.3
Jeder AC-Anschlusspunkt muss mit einer separaten Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom <=30mA geschützt sein
VDE0100-722.533.101
tippe ich jetzt nicht komplett ab :) Da geht's darum, dass auch jeder LP einen eigenen Überstromschutz benötigt

Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp

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3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
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openWB
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von openWB »

Und das Kabel im Garten ist korrekt verlegt vollkommen unproblematisch.
Bedenkt das die Hauszuführung auch durch den (Vor-) Garten geht und über keinen Fi verfügt.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
aiole
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von aiole »

Ich bin immer wieder überrascht, wie "kostenreduzierte" Verlegung (Stichwort 30cm tief, Spatentiefe) durch Fi-Schutz abgefangen werden soll. Es gibt klare Regeln, für Innen- und Außenverlegungen. Das Sicherheitsniveau wird durch deren Einhaltung bestimmt.
Freddi69
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Freddi69 »

Ich möchte mich doch nochmal bedanken für die Hinweise hier im Thread.

Bei mir ist im Hausverteiler ein Schalter für das 5x10mm2 Außenkabel zum Carport, davor sitzen nur die 50A SLS (Haus Hauptsicherungen).
Im Carport ist eine Unterverteilung, derzeit mit FI Typ A, dahinter dann je eine Sicherung für Licht / Schukodosen und eine dreipolige Sicherung 16A für CEE16 Dose inkl. MID Zähler. An der CEE16 hängt derzeit ein "mobiler" Go-e 11kw.
Nun möchte ich auf openWB umsteigen. Der go e soll eigtl nicht mehr zum Einsatz kommen, zumal ich beim Netzbetreiber nur 11kW angemeldet habe.

Da ein FI Typ A EV teurer als der bei der OpenWB mitgelieferte FI Typ B ist, werde ich die OpenWB inkl. Verbauten FI Typ B in der UV wohl direkt vor den FI Typ A anklemmen und alles andere in der UV so lassen. Ist das sinnvoll oder habt ihr bessere Ideen? So könnte ich im Notfall ja sogar den go e weiter betreiben (zb mit lastmanagement der oWB)?

Im Hauptverteiler im Haus war noch geplant eine Sicherung für das Außenkabel statt dem Schalter zu verbauen. Jetzt habe ich hier von selektiv und neozid gelesen. Was bedeutet das /welchen Hintergrund hat das?
Jarry
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Jarry »

Freddi69 hat geschrieben: Mo Mär 01, 2021 11:27 pm Ich möchte mich doch nochmal bedanken für die Hinweise hier im Thread.

Bei mir ist im Hausverteiler ein Schalter für das 5x10mm2 Außenkabel zum Carport, davor sitzen nur die 50A SLS (Haus Hauptsicherungen).
Im Carport ist eine Unterverteilung, derzeit mit FI Typ A, dahinter dann je eine Sicherung für Licht / Schukodosen und eine dreipolige Sicherung 16A für CEE16 Dose inkl. MID Zähler. An der CEE16 hängt derzeit ein "mobiler" Go-e 11kw.
Nun möchte ich auf openWB umsteigen. Der go e soll eigtl nicht mehr zum Einsatz kommen, zumal ich beim Netzbetreiber nur 11kW angemeldet habe.

Da ein FI Typ A EV teurer als der bei der OpenWB mitgelieferte FI Typ B ist, werde ich die OpenWB inkl. Verbauten FI Typ B in der UV wohl direkt vor den FI Typ A anklemmen und alles andere in der UV so lassen. Ist das sinnvoll oder habt ihr bessere Ideen? So könnte ich im Notfall ja sogar den go e weiter betreiben (zb mit lastmanagement der oWB)?

Im Hauptverteiler im Haus war noch geplant eine Sicherung für das Außenkabel statt dem Schalter zu verbauen. Jetzt habe ich hier von selektiv und neozid gelesen. Was bedeutet das /welchen Hintergrund hat das?
Erster Teil: ja geht so.
Aber bitte! tausche den Hauptschalter gegen einen Leitungsschutz aus. Oder ergänze den.
Das mit dem Selektiv: Hintereinander geschaltetet Sicherungen "müssen" selektiv sein. Damit der Kurzschluss in einem angeschlossenen Gerät nicht immer die NH Sicherung im Hausanschlusskasten killt. Das wird üblicherweise über eine Abstufung (also z.B. 63A NH, dann 50A SLS, dann 40A Vorsicherung für die Verteilungen, danach dann die 16A für die einzelnen Stromkreise) abgebildet. Zusätzlich ist der SLS (selektiver Leitungsschutzschalter) dann noch zeitlich verzögert (bzw. hat eine zweistufige Abschaltung. Im Fehlerfall schaltet er ersteinmal einen Widerstand in den Strompfad und erlaubt dadurch, folgenden Sicherungen schneller auszulösen (Ausserdem haben normale Automaten kein soo großes Abschaltvernögen. Meist nur 6kA im privaten Umfeld). Erst wenn der Fehler weiterhin aktiv ist, schaltet er komplett ab.
Jetzt ist es so, dass eine selektivität oft gefordert wird, aber selten auch wirklich mit Abschaltverzögerten Bauteilen sichergestellt wird (vom SLS mal abgesehen).
ICH setze vor Unterverteilungen aber eigentlich IMMER einen Lasttrennschalter mit Neozed Sicherungen. Diese sind auch ein klein wenig langsamer als normale Automaten (wir reden über Millisekunden im Kurzschlussfall). Natürlich kann man auch dort echte Hutschienen-SLS einsetzen.
Die ganze Aktion soll verhindern, dass man plötzlich total im Dunkel steht wenn man die kaputte Bohrmaschine einsteckt und der LS in der Zuleitung der UV halt mal nen besseren Tag hatte als der LS vor der Steckdose.
Bei den RCDs wird dann erst recht nervig. Wenn ich da einen 30mA RCD vor der UV habe, darf ich danach eigentlich nur noch 10mA RCDs IN der UV verbauen. der 30mA muss dann auch noch verzögert sein. Weiterhin muss Sichergestellt sein, dass ein vorgeschaltetet nicht erblinden kann. also sind wir bei einem verzögerten 30mA Typ B (Weil ich ja dahinter auch Typ B oder auch diese 6mA DC RCM Module brauche). Ich wüsste jetzt aktuell nicht wo ich den in bezahlbar bekommen soll. Deshalb versuche ich solche Konstellationen zu vermeiden. Aber ich habe auch das Glück nur im TN Bereich unterwegs zu sein. Bei TT wird sowas dann nämlich wieder nötig :)

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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Amok83 »

Wenn vor der Zuleitung in den Carport kein FI sitzt und dieser erst in der Unterverteilung im Carport kommt, dann ist doch das der Platz für den Umbau.
Den FI A und alles dahinter lässt du wie es ist und baust den FI B + LS für die openWB parallel dazu.
Dann ist doch alles schick.

Außer dass die 10mm² Zuleitung eventuell noch vorgesichert gehört, weil die für 50A eventuell zu knapp ist.

So zumindest mein Laienverständnis davon.
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Freddi69 »

@Jarry und @Amok83 Vielen Dank für die Hinweise! Dann passt das mit dem parallelen Anschluss der OpenWB nebem der bestehenden Installation im Carport. Sollte also für den Elektriker nicht allzuviel Aufwand sein. Und ja, der Hauptschalter der Zuleitung wird auf jeden Fall gegen einen Leitungsschutz (hier also selektiv oder Neozed, wie ich nun gelernt habe) getauscht.
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Zorc »

Noch ein Argument für die Vorsicherung der Leitung zur UV:

Wenn Du eine PV Anlage haben solltest, könnte im Zweifel die Leistung von außen durch den SLS plus zusätzlich die Leistung der PV Anlage zu Deiner UV fließen.
Je nachdem wie groß die Anlage dann ist, sind das schnell mehr als 50A, was dann auf jeden Fall zu viel für das 5x10 ist.

Ich habe bei mir nur normale 3-polige LSS als Absicherung der Zuleitungen zu den UV gesetzt, aber nur weil aus Platzgründen etwas anderes nicht passte, hatte nur 12TE dafür frei und muss 4 UV im Haus absichern.
Lasttrennschalter (Bauen breiter als 3 TE) mit Neozeds sind wohl sicher die bessere Wahl. (Für den Fehlerfall dann aber auch direkt ein paar als Ersatz bereit legen).

Viele Grüße
Scusi83
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Scusi83 »

Amok83 hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 7:28 am Wenn vor der Zuleitung in den Carport kein FI sitzt und dieser erst in der Unterverteilung im Carport kommt, dann ist doch das der Platz für den Umbau.
Den FI A und alles dahinter lässt du wie es ist und baust den FI B + LS für die openWB parallel dazu.
Dann ist doch alles schick.

Außer dass die 10mm² Zuleitung eventuell noch vorgesichert gehört, weil die für 50A eventuell zu knapp ist.

So zumindest mein Laienverständnis davon.
Ein Typ B FI darf nicht nach einem Typ A FI eingebaut werden, weil der DC Fehlerschutz erst auslöst wenn der A FI schon festklebt. Genau deswegen hat Döpke den EV Fi auf den Markt gebracht.
Jarry
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Re: Wallbox Vorbereitung, Auswahl der FI-Typen

Beitrag von Jarry »

Scusi83 hat geschrieben: Di Mär 02, 2021 11:30 am

Ein Typ B FI darf nicht nach einem Typ A FI eingebaut werden, weil der DC Fehlerschutz erst auslöst wenn der A FI schon festklebt. Genau deswegen hat Döpke den EV Fi auf den Markt gebracht.
Deswegen ja den Typ B parallel dazu.

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