Inselanlage Überschussladung

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Basti_H
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Inselanlage Überschussladung

Beitrag von Basti_H »

Hallo zusammen,

Ich bin neu Im Forum und bin grade meine PV Anlage am aufbauen und bin auf ein Problem gestoßen und hoffe es kann einer helfen.

Ich habe vor einiger Zeit eine openwb Series 2 bestellt und möchte mein zukünftiges E-Auto mit PV Überschuss Laden.

Zur Anlage:

126 QCell 350wp Module (insgesamt 44,1kwp)
6 SMA Sunny Boy 5.0 Wechselrichter (2stk pro Phase)
3 SMA Sunny Island 8.0H Batteriewechselrichter (zum Aufbau eines Drehstromnetzes)
3 BYD LVS 16kwh Batterien

Ich werde die Anlage als reine Inselanlage aufbauen.
Da keine Verbinung und somit auch keine Einspeisung statt findet, ist die überschüssige Leistung unbekannt und somit kann keine steuerung der Ladeleistung stattfinden.

Meine Überlegung ist es direkt hinter den Sunny Islands ein Energymeter zu installieren.
Nach möglichkeit soll die openwb die Ladeleistung so hoch regeln, dass z.B. eine Leistung von 100W aus dem Batteriespeicher entnommen wird.
Die Restliche Energie kommt somit direkt von den Wechselrichtern der PV Module.

Gibt es eine Möglichkeit dies so zu regeln?
Alternativ eine andere Lösung :-)

Man könnte zwar mit einem Verbraucher die Einspeisung ins öffentliche Netz Simulieren aber das ist in meinen Augen keine sinnvolle Lösung.

Viele Grüße Basti
Mustang Mach ERWD ER, Iconic Silber Metallic
Nissan Leaf N- Connecta 40kwh, Dark Metallic Grey

Futterproduktion: 126x QCells 350Wp /49x QCells 390Wp
Futteraufbereitung: 3x Kostal Plenticore 10/ 1x Kostal Piko ci 50
Futtersilo: 1x BYD 10,2kW
Bastelfrosch
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Re: Inselanlage Überschussladung

Beitrag von Bastelfrosch »

Gibt es einen Grund für die Inselanlage statt netzgeführter Anlage mit 0% Einspeisung?
Basti_H
Beiträge: 7
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Re: Inselanlage Überschussladung

Beitrag von Basti_H »

Wenn ich die Anlage an das öffentliche Netz anschließe, muss ich diese melden.

Das wäre noch das kleinste Übel.
Aber ich müsste bei der Anlagengröße den eigen genutzten Strom versteuern und EEG Umlage zahlen.
Des weiteren wird man zum gewerbetreibenden.

Die Anlage befindet sich auf einem Nachbargebäude was ich vermiete.
Da das Gebäude für die Anlage notwendig ist, wird es zum Gewerbeobjekt.
Das Resultat ist, dass es keine private Vermietung mehr ist und für die Mieteinnahme Gewerbesteuer und Rentenkassenbeiträge fällig werden und das Gebäude automatisch ins Betriebsvermögen über geht.
Wenn man es irgendwann veräußert, muss Einkommensteuer, Gewerbesteuer, anteilig Krankenkasse und Rentenkasse auf Grundlage der Verkaufssumme gezahlt werden.

Aus diesen Gründen ist es aus finanzieller Sicht nur möglich eine Inselanlage aufzubauen.
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philipp123
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Re: Inselanlage Überschussladung

Beitrag von philipp123 »

Dass das Gebäude dann zwingend zum Gewerbe gehört finde ich komisch. Ein Wohnhaus ist ja auch weiter privat, obwohl ich die Anlage drauf montiert habe. Wirst du ja aber bestimmt mit einem Steuerberater besprochen haben. Rein aus Neugier: was ist denn bei dir das Kriterium, warum das Gebäude dann in den Betrieb mit rein muss?
LP1: openWB series2 custom mit Phasenumschaltung
LP2: go-e V2
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e-up BJ 2021, SOC mit OVMS
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EVU mit Tasmato-Lesekopf auf SmartMeter
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Basti_H
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Re: Inselanlage Überschussladung

Beitrag von Basti_H »

Die Gesetzeslage ist in dieser Angelegenheut recht albern.
Wenn ich das Gebäude selbst nutzen würde wäre es alles kein Problem.
Aber sobald man vermietet wird es automatisch zum Gewerbeobjekt sobald eine PV Anlage montiert wird nie Netzgebunden ist.

Ich habe noch ein Mehrfamilienhaus mit sieben Mieteinheiten (ebenfalls Privatvermietung).
Ich wollte der Umwelt und den Mieterne etwas Gutes tun und dort auch eine PV Anlage errichten.
Die Mieterwürden Stromkosten sparen und sind auch alle damit einverstanden.
Aber auch da besteht das selbe Problem! Das Gebäude geht ins Gewerbe über.

Unterm strich verdient nur der Staat einige 10k Euros dadurch.

Ich habe Stunden lang mit meinem Steuerberater hin und her überlegt aber es gibt keine Lösung.
Bei mir ist nur eine Inselanlage möglich und auf dem Mehrfamilien Haus kann ich garnichts installieren.

Meine Anlage wir ca. 43Mwh pro Jahr erzeugen.
Ich selbst haben einen Verbrauch mit Autos laden von ca 19Mwh

Ich errichte jetzt eine öffentlich zugängliche Wallbox und biete kostenloses Laden bei Überschuss an.
Ich finde es einfach wahnsinn, aber wenn es keiner in Anspruch nimmt werden 24Mwh pro Jahr weg geschmissen....

Alle befürworten immer die Regenerativen Energien und wollen einen Ausbau der dezentralen Energieerzeugung und Speicherung.
Eine sinnvolle Umsetzung ist jedoch nicht machbar.

Man darf die Anlagengröße nicht vernachlässigen.
Wäre es eine Anlage unter 10kwp wäre es bedeutend einfacher aber mein Ziel ist es zu 100% Autark zu sein.
Das ist nur mit eine Anlage in der Dimension möglich wenn auch 2 Elektroautos versorgt werden müssen.
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LutzB
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Re: Inselanlage Überschussladung

Beitrag von LutzB »

Die 10kWp-Grenze ist Anfang diesen Jahres gefallen! Die neue Grenze kenne ich nicht genau, habe aber 30 im Hinterkopf.
openWB
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Re: Inselanlage Überschussladung

Beitrag von openWB »

EVU Modul auf nicht vorhanden, pv Modul konfigurieren. Virtueller Hausverbrauch auf ein paar 100Watt. Dazu min+pv nutzen mit ggf aktiven SoC Speichergrenzen.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
Bastelfrosch
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Re: Inselanlage Überschussladung

Beitrag von Bastelfrosch »

Hallo zusammen,

keine Steuerberatung, nur eine Überlegung zu meinem Objekt :

m.E. ist das Mietobjekt kein benötigtes Betriebsvermögen.
Ich selbst habe ein Gewerbeobjekt, welches ich vermiete (private V+V) und eine PV-Anlage auf dem Dach, welche als Gewerbebetrieb geführt wird.
Dies ist absolut unproblematisch. Auf die Mieterträge des Objektes ist keine Gewerbesteuer zu bezahlen.
Auf die Erlöse der PV-Anlage schon, allerdings gibt es hier eine Freigrenze von 25TE und die gezahlte Gewerbesteuer wird anteilig (abhängig von Hebesatz) bei der Einkommenssteuer gegen gerechnet.


Bei einem Verkauf meines Mietobjektes nach Ablauf von 10 Jahren (Spekulationsfrist) ist der Buchgewinn steuerfrei.
Wenn die PV-Anlage mit verkauft wird, ist hierauf der Gewinn zu versteuern.

Habe ich trotzdem Angst, dass das FA das anders sehen könnte, so würde ich überlegen, ob ich das Dach für z.B. 10% der Einspeiseerlöse an meine Frau verpachte (keine Gewerbesteuer) und diese die Anlage als Gewerbebetrieb betreibt.


Die möglichen Abschreibungen (Ansparabschreibung wg. Corona, Investitionsabzug und degressive Afa) sind aktuell sehr spannend und heben eine zu zahlenden EEG-Umlage mehr als auf.

Möchte ich diese noch umgehen, so würde ich eine 29,9kW-P Anlage installieren und später eine zusätzliche Anlage von 15kWp bauen.
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