openWB Forum

Hallo zusammen,

in den kommenden Monaten erhalten ich mein eAuto, möchte aber jetzt bereits eine Wallbox am Haus verbauen. Dazu hatte ich bereits Kontakt zu Herrn Wieland, konnte aber nicht sämtliche Fragen klären, weshalb ich mich an die Community wenden möchte:

1) Thema: Welche OpenWB -> die Entscheidung, ob OpenWB Series 1 oder 2, würde ich wie folgt treffen wollen:
Series 2 sieht optisch deutlich besser aus und würde meiner Frau besser gefallen, kostet in der Anschaffung jedoch deutlich mehr. Da das eAuto direkt vor dem Haus an der Wand ohne Sonnen- und Regenschutz stände, halte ich die Außenmontage der Series 2 in der prallen Sonne wegen der Erhitzung des verbauten Raspberry Pi 3 für zu gefährlich. Die Series 1 ist für außen einfach in unseren Augen zu häßlich, sodass diese innen im Keller verbaut werden müsste. Dann wiederum müsste man das Ladekabel nach außen durch die Mauer führen. Da man aber ständig am Kabel zerrt, kann dies nicht positiv für die Mauerdurchführung sein. Kellereinbau bewirkt deutlich kühlere Umgebung, Optik wäre zweitrangig und RFID wäre sowieso nicht unterstützt. Vielleicht ja ja jemand zum Thema Series 2 und Hitze oder Series 1 und Mauerdurchführung eine Idee.

2) Thema Absicherung -> Hier verstehe ich es so, dass ich entweder einen AC- und DC-Fehlerstromschutz mit dem FI Typ B verbauen kann. Oder ich kaufe einen günstigeren Typ A FI und nehme das AddOn, das wiederum einen Gleichstrom Fehlerschutz bietet. Die DC-FI-Funktion des AddOn-Moduls scheint aber nicht freigeschaltet zu sein bisher.

3) Thema Strommessung und PV: Die OpenWB scheint einen MPM-Modbus integriert zu haben, der den Ladestrom der openWB misst. Nun habe ich als Besonderheit eine Mini-PV-Anlage, die 600 Watt-Peak einspeist. Die Einspeisung erfolgt nicht direkt, sondern in eine Wieland-Dose, auf dessen Weg zur Sicherung 1-3 Verbraucher sitzen. Misst man also unten im Strom-Schaltschrank, so wäre der Wert verfälscht (Einspeisung abzgl. Verbrauch der weiteren 1-2 Verbraucher). Vor der Einspeisung sitzt aber ein Sonoff Pow R2 (Tasmota), der die Einspeisung misst und von OpenWB unterstützt wird. Die Einspeisung ist gering, es wäre aber schön, wenn OpenWB diese Einspeisung dauernd loggt und grafisch darstellt. Bleibt nun beim Haus-Standby-Verbrauch von 300 Watt und Einspeisung 600 Watt tatsächlich 300 Watt übrig, würde ich dessen Einspeisung ins eAuto gerne optisch in OpenWB sehen können. Überhaupt sollen Verbrauch des Hauses und Einspeisung PV geloggt werden. Hierzu benötigt es dann scheinbar das openWB EVU Kit, das den Hausverbrauch misst. Dieses Kit weiss dann den Gesamtverbrauch einschließlich Einspeisung und den Wert der reinen Einspeisung durch den Sonoff. Ist dieses Loggen ein Herausrechnen der reinen Sonoff-Einspeisungswerte möglich ? Und, gibt es ModBus-Module, die via TCP über Ethernet-Verkabelung die Werte an OpenWB melden ? Dann würde ich ein Modul zur PV und das andere in den Schaltschrank setzen wollen.

4) Konkurrenz: Meiner Frau gefällt optisch und wegen der APP/UI die BMW Wallbox Connect, mir die Bastellösung OpenWB. Nun bietet die BMW/Mini Wallbox ebenfalls 22kW, PV-Steuerung, scheinbar Logging und auch zeitgesteuertes Laden und manches mehr. Bei OpenWB besteht die Gefahr, dass OpenWB nicht weiterentwickelt wird und somit aufgrund des Linux in Bezug auf Sicherheit löchrig wird. Bei BMW wiederum besteht die Gefahr der vernachlässigten App, die ggf. eines Tages nicht an aktuelle iOS-Versionen angepasst wird. Ehrlich gesagt, suche ich Argumente für und wieder beider Produkte.

Leider haben die Elektriker bei uns in der Gegend kaum Zeit für Kleinaufträge. Ich muss mich also komplett informieren, die Elektrik beschaffen und dann dem Elektriker zum fixen Verbau alles anliefern.

Würde mich freuen, wenn der eine oder andere - ggf. mit Erfahrungen zu anderen Wallboxen - zu manchem Punkt etwas beisteuern kann.

Hi,

Ehrlich gesagt, finde ich, bist du mit deiner Frage hier falsch ob pro oder contra OpenWB. Die meisten die sich hier tummeln, haben sich für die OpenWB entschieden, und werden wahrscheinlich nicht sagen: So ein Mist, kauf dir das Teil bloß nicht.

Ich persönlich gebe dir Recht, mit der Optik der Serie 1, gefällt mir auch nicht wirklich. Ich habe mich aber trotzdem dafür entschieden, aus diesen Gründen:
- Open Source: Der Quellcode ist ersichtlich, und mit ein wenig Einarbeitung kann man, wenn etwas stört sich selber helfen (programmierkentnisse vorausgesetzt)
- Offene Community: Wenn etwas stört, oder etwas fehlt, spricht man es an, und es kann einem geholfen werden
- Preis ist akzeptabel und fair. Ich habe mir die Arbeit gemacht und die Preise der Einzelkomponenten zusammengesucht. Meiner Meinung nach ist da nicht viel verdient an so einer Box. Ehrlich gesagt, würde ich, die Wallbox wahrscheinlich nicht zu dem Preis verkaufen.
- Offenes System: Wenn hier etwas defekt wird, kann es relativ einfach ersetzt werden. Das war einer der Hauptgründe, warum ich mich dafür entschieden habe.
- Webserver auf dem Gerät: Ich mag es nicht, wenn meine Daten irgendwo auf einem Server landen, wo ich nicht weiß, wer darauf Zugriff hat. Am Hausverbrauch kann man ziemlich leicht erkennen, ob jemand zuhause ist, oder nicht. Das machts dann Einbrechern ganz leicht.


Zur BMW Box kann ich nichts sagen, aber, weil du den evtl. auslaufenden Support der OpenWB angesprochen hast. Wenn BMW ein zwei Generationen später eine neue Box rausbringen, dann wird die alte mit ziemlicher Sicherheit auch bald keine Updates mehr bekommen.

Ich für meinen Teil werde das Gehäuse optisch aufwerten, entweder mit Klebefolie, oder ich Lackiere es, mal sehen.

Mfg

Stiv

Okay, die Frage zum Vergleich der OpenWB mit der BMW WB zielte darauf ab, dass ich für mich zur BMW WB Gegenargumente suche. Ausserdem gehe ich davon aus, dass jeder, der eine OpenWB betreibt, einen trifftigen Grund dafür hatte und mit Konkurrenzprodukten verglichen hat zuvor. Für mich sind beide WB relativ gleichauf.

Dein Argument mit der Auslagerung der Daten in die Cloud verstehe ich. Aber, stand hier nicht geschrieben, dass die OpenWB-Daten ins Internet zum externen Anbieter übertragen werden, der diese loggt und grafisch aufwertet?

Mich würde vor allem das Thema Absicherung interessieren.

Kurz zur Hitzethematik:
Das ist in der Mailkonversation wohl falsch aufgefasst wurde.
Bei der series2 gibt es keine Hitzeprobleme in Kombination mit dem RPI 3B+.
Gefragt wurde wie es mit der Nutzung des 4er aussieht.
Hier habe ich drauf hingewiesen das dieser bedeutend heißer läuft und erstmal Tests ausstehen ob das innerhalb der Rahmenbedingungen funktioniert.
Davon abgesehen das das Linux unter dem 4er RPI noch Buggy ist.

Die openWB sendet keine Daten in eine Cloud.
Die Daten werden lokal gespeichert und auch dort aufgearbeitet für die Graphen.
Die openWB läuft nur lokal.

Wenn sie Updates macht bezieht sie Daten von GitHub (hier liegt der SourceCode).
Das einzige was die openWB an einen meiner Server schickt ist beim Update ihre Versionsnummer sowie einen Identifikator.
Das dient schlicht dazu zu wissen welche Versionen im Einsatz sind und wieviele openWBs laufen.

Die Feature Liste ( https://openwb.de/main/?page_id=31 ) kannst du mal gegeneinander abhacken, da sollte sich schnell rauskristallisieren wo "mehr geht". Speziell die SoC Features wenn das nächste Auto kein BMW ist oder wenn ein Speicher mit ins Spiel kommt. Dann ist die BMW Lösung direkt raus weil sie Speicher nicht berücksichtigen kann.

Zu 3.)
Schlussendlich rechnet die openWB den PV Ertrag ab und kennt somit den Hausverbrauch.
Das openWB EVU Kit benötigt nur einen Netzwerkanschluss. Ein Ethernet/Modbus Adapter ist dort dabei.
Selbiges kann auch für PV und Speicher genutzt werden.

Selbst wenn es openWB nicht mehr geben sollte (davon ist definitiv nicht auszugehen), ist es immer noch opensource. Der Weiterentwicklung steht nichts im Wege. Wenn BMW in 2 Jahren sagt: "neues Modell, für das alte gibt es nichts mehr" ist das dann halt so.

Zum Rest sollen gern User etwas schreiben.

Steht bei mir die Sonne auf dem Haus im Hochsommer, so ist es dort wirklich verdammt heiß. Meine Befürchtung ist einfach, dass sich der Raspberry 3B+ ohne Kühlung im schwarzen Gehäuse auslötet... in der Anleitung zum Series 2 stand geschrieben, direkte Sonneneinstrahlung solle verhindert werden. Was würde denn schlimmstenfalls bei Überhitzung passieren?

Bei der BMW Wallbox stören mich 2 Dinge nun kolossal: zum Einen kosten die Digital Charging Service EUR 59 im Jahr. Zum Anderen lädt die Wallbox grundsätzlich beim Einstecken mit höchster zulässiger Leistung. Dieses muss man stets per App abbrechen und neu starten, wenn man langsamer laden möchte.

Mir würde es sehr helfen, wenn jemand eine Möglichkeit kennt, wie man das Ladekabel durch eine Mauer führt und dieses so stabil durchführt, dass man das Kabel sorglos durchführen und bewegen kann... und die Absicherungsfrage (Typ A und AddOn oder Typ B).

RouvenE hat geschrieben: ↑Fr Aug 09, 2019 7:51 pm ...
Mir würde es sehr helfen, wenn jemand eine Möglichkeit kennt, wie man das Ladekabel durch eine Mauer führt und dieses so stabil durchführt, dass man das Kabel sorglos durchführen und bewegen kann... und die Absicherungsfrage (Typ A und AddOn oder Typ B).

Generell ist der RPi3 deutlich weniger leistungshungrig als der neue RPi4. Letzteren würde ich nicht empfehlen. Die RPis werden in allen Leistungsklassen produziert, um die passende Anwendung abzudecken. Also keine Angst, dass der RPi3 kurzfristig ausläuft.

Dennoch kann ich Deine Bedenken bezüglich Sonne/Hitze gerade beim dunklen series2-Gehäuse nachvollziehen. Auslöten wird sich der RPi3 zwar nicht, aber alle Kunststoffe leiden unter UV-Beanspruchung (auch die von BMW ).

Wenn keine leichte Schutzabdeckung (z.B. VA-Blech als L gekantet) gewünscht ist, würde ich als Lösung die Kellervariante mit einer festen Typ2-Buchse in der Mauerwerksöffnung empfehlen. Das bedingt allerdings 2 Steckvorgänge - 1x am Mauerwerk in die Typ2-Buchse und 1x am Auto.

Alternativ ist auch der feste Kabelanschluss möglich, der dann nur eine dünne ca. 2cm große Kunststoffrohrdurchführung (! ohne scharfe Kanten !) bedingt.
Hierzu das Ladekabel von außen einführen, innen an die WB anklemmen und die restliche Kabellänge außen auf einem Kabelhalter aufwickeln.
Das sieht zwar nicht ganz so schick aus, wie mit Typ2-Buchse, aber man braucht nur 1x am Auto stecken.

VG aiole

Bevor übrigens das Temperaturlimit für den Raspberry erreicht wird, laufen die Schütze außerhalb ihrer Spezifikation.
Die sind verantwortlich für die obere Grenze der Spezifikationen.

Danke für Eure Antworten...

Dann ist der RPi 3B+ das Maß der Dinge für diesen Zweck...

@aiole: Denke, mir würde es helfen, eine solche VA-Blech-L-Abdeckung optisch zu sehen. Aber, diese würde wohl gegen Regen von oben schützen, weniger gegen direkte Hitze. Wie sieht soetwas aus, wenn es jemand biegt, der es auch kann ?

Eine Typ2-Buchse in der Mauer erscheint mir als plausibel. Man könnte das Kabel in der Mauerbuchse ja permanent gesteckt lassen. Nur, 2 Bedenken: a) läuft kein Regenwasser in die Buchse ? b) Das Kabel wäre nicht diebstahl-gesichert. Es muss jedenfalls permanent einseitig steckbar sein, da wir nicht jedes Mal das Kabel hervorkramen und beidseitig stecken wollen.

Übrigens, ein Elektriker sagte mir am Telefon: "Ich würde die Wallbox lieber draußen als drinnen montieren. Es ist besser, wenn sie draußen als drinnen brennt."

Tipps für einen Ladekabelhalter wären auch super... ich würde ja diesen drucken (https://www.thingiverse.com/thing:3278983), aber PETG traue ich nicht das Gewicht und UV-Beständigkeit zu, ABS möchte ich absolut nicht drucken müssen.

Die folgenden beiden Lösungen für Halter und für Mauerdurchführung habe ich nun finden können... nur, wo finde ich diesen grauen Halter und wie heißt diese Mauerdurchführung ?

Hi,

ich hab mir nen einfachen Schlauchhalter von Kärcher gekauft, und die Halterung für den Stecker selbst gedruckt in PLA. Wenn das Teil kaputt ist drucke ich halt ein neues. So wie ich das lese, hast du ja nen Drucker.
https://www.thingiverse.com/thing:3034531

Für die Kabeldurchführung kannst dir doch auch einfach was drucken, im Notfall einfach selber konstruieren. Das ist auf 15 min erledigt, wenn man sich erst mal eingearbeitet hat.

Das series2 Gehäuse wurde nach Norm UL746C geprüft und hat eine f1 Listung was den Außeneinsatz angeht.

Das heißt das es nicht nur eine UV beständigkeit aufweist sondern in den Tests auch eine Woche in 1m Wassertiefe bei 70 Grad überstehen musste ohne hinterher Einschränkungen aufzuweisen.

Durch die Kabeleonführungen wird das natürlich etwas eingeschränkt und eine Nutzung im Pool ist nicht möglich

Den elektriker solltest du nicht wieder anrufen.
Bei der Ac Ladung wird der Strom über ein Schütz freigeschaltet. Der Rest ist „nur“ Logik.
Der Schütz ist auch das begrenzende Bauteil für die maximale Betriebstemperatur.

Die „Mauerdurchfuhrung“ sieht mir aus wie eine Durchführung aus dem Camping Bedarf (Wohnwagen Dachdurchführung). Zumindest habe ich eine optisch baugleiche auf meinem Wohnwagen für die PV Durchführung.