Kaufberatung / einige Fragen

[barcley]

Hallo,

wir haben einen Tesla Model 3 bestellt, die passende Lademöglichkeit fehlt noch. Die OpenWB ist wegen der Flexibilität mit Charge Port Opener und IP67 unser Favorit als Wallbox .

Ich habe leider noch einige Fragen offen :

Vor ein paar Jahren hatte ein Elektriker, der nun auch die WB installieren wird, schon einmal Kabel gestrippt, da diese unter einer Terrasseninstallation verlaufen. Konkret sind 2 Kabel 5*1,5mm2 verlegt.

- Ein LAN-Kabel fehlt leider, habe ich es richtig verstanden, dass die OpenWB auch mit WLAN betrieben werden kann (Empfang wäre vorhanden)?
- Wir würden aus optischen Gründen und wegen einer fehlenden Wand die OpenWB gerne sehr bodennah installieren, hier könnte es bei Schnee zu Staunässe kommen. Das Gehäuse ist ja mit IP67 definiert, die technische Beschreibung der OpenWB listet IP66 - woher kommt die Differenz?
- Laut Elektriker wäre die Anbindung mit 5x1,5mm2 bei der verbauten, kurzen Kabellänge kein Problem. Würden die Klemmen in der OpenWB diesen kleineren Leiter aufnehmen? Spricht neben der höheren Verlustleistung etwas gegen die 1,5mm2 Verkabelung, vorausgesetzt der Elektriker gibt sein O.k. bezüglich der Dauerbelastung der Leitung mit 11kW?
- Ist eine nächträgliche Aufrüstung der OpenWB Standard auf Duo möglich?
- Gibt es ohne PV-Anlage Gründe für eine AddOn-Platine? Ließe diese sich nachrüsten?
- Schaltet der in Standard verbaute FI Typ B bei 30mA oder <6mA? Im Anschlusskasten kann dann ein ganz normaler (günstiger) FI Typ A verbaut werden?
- Der verbaute Tesla Charge Port Opener öffnet nicht nur die Klappe, sondern kann auch die Ladung beenden?

Vielen Dank für die Beantwortung der wirklich vielen Fragen

Sebastian

[buchholf]

Ein paar Deiner Fragen kann ich nicht hinreichend beantworten, aber ich fange mal an:

- Ein LAN-Kabel fehlt leider, habe ich es richtig verstanden, dass die OpenWB auch mit WLAN betrieben werden kann (Empfang wäre vorhanden)?

Ich hab in meiner Garage einen WLAN-Repeater gesetzt, der per Kabel die OpenWB und per WLAN das Model3 anbindet. Von WLAN-Anbindung der OpenWB wird hier im Forum öfters abgeraten.

- Wir würden aus optischen Gründen und wegen einer fehlenden Wand die OpenWB gerne sehr bodennah installieren, hier könnte es bei Schnee zu Staunässe kommen. Das Gehäuse ist ja mit IP67 definiert, die technische Beschreibung der OpenWB listet IP66 - woher kommt die Differenz?

Das verwendete Gehäuse hat unten Verschraubungen für die Kabel, ich könnte mir vorstellen, dass die nicht IP67 erfüllen, ohne das sicher zu wissen. Unabhängig davon wäre die Box "im" Schnee sicher keine gute Lösung. Es gibt aber z.B. einen Standfuß im Shop, an der man sie anbringen könnte. Schließlich wirst Du auch irgendwo das aufgerollte Kabel hingängen wollen.
Die Box muss ja auch nicht unbedingt direkt neben dem Auto hängen, mit dem Chargeportopener kannst Du ja am Auto den Ladeport öffnen und einstecken, und die OpenWB kannst Du so voreinstellen, dass sie Dein bevorzugtes Ladeverhalten (sofort laden / PV-Laden usw.) sofort aktiviert, wenn Du einsteckst. Bedienen kannst Du die OpenWB auch per Web-Interface, ohne davor zu stehen.

- Laut Elektriker wäre die Anbindung mit 5x1,5mm2 bei der verbauten, kurzen Kabellänge kein Problem. Würden die Klemmen in der OpenWB diesen kleineren Leiter aufnehmen? Spricht neben der höheren Verlustleistung etwas gegen die 1,5mm2 Verkabelung, vorausgesetzt der Elektriker gibt sein O.k. bezüglich der Dauerbelastung der Leitung mit 11kW?

Die verbauten Klemmen sind Zugfederklemmen, da passt auch 1,5mm2 rein. Wenn Du mit PV-Überschuss laden willst, wird die Ladeleistung ohnehin geringer sein, als 11kW, und wenn Du das Auto erstmal hast, wirst Du auch bemerken, dass Du die 11kW nicht wirklich benötigst, um den täglichen Ladebearf zu decken. Ich hab hier fast ein halbes Jahr mein Model3 mit dem Schukostecker betrieben, also mit 2,2kW, und konnte damit meine täglich benötigte Mobilität immer nachladen.

- Ist eine nächträgliche Aufrüstung der OpenWB Standard auf Duo möglich?
- Gibt es ohne PV-Anlage Gründe für eine AddOn-Platine? Ließe diese sich nachrüsten?

kann ich nicht beantworten.

- Schaltet der in Standard verbaute FI Typ B bei 30mA oder <6mA? Im Anschlusskasten kann dann ein ganz normaler (günstiger) FI Typ A verbaut werden?

TypB-Schutzschalter sind "allstromsensitiv", das bedeutet, sie erkennen auch Fehlerströme im Gleichstrombereich. Ein TypA-Schutzschalter dürfte davor sein, müsste er aber nicht. Ein Gleichstromfehlerstrom aber würde den TypA-Schutzschalter "erblinden" lassen, wenn kein TypB dahinter den Gleichstromkreis sichert. Die Auslösung des TypA funktioniert magnetisch, und dieser magnetische Auslöser würde durch den Gleich-Fehlerstrom gesättigt, und somit dann auch bei Wechselstrom nicht mehr zuverlässig auslösen. Du könntest aber auch den TypA-Schutzschalter durch einen TypB ersetzen, und die bisherige Installation komplett hinter dem TypB betreiben. Der Auslösestrom im Wechselstrombereich bleibt dann 30mA, aber Gleich-Fehlerströme werden schon bei >6mA erkannt. Ich hab ne OpenWB-Duo gekauft, da liegen zwei FI dabei, weil sie nicht mehr ins Gehäuse passen, sie sind in der Verteilung zu installieren. Hinter einem hängt nun der zweite Ladepunkt der Duo, und der andere hat den bisherigen TypA in meiner Garage ersetzt und speist zusätzlich den ersten Ladepunkt der Duo.

- Der verbaute Tesla Charge Port Opener öffnet nicht nur die Klappe, sondern kann auch die Ladung beenden?

Der ChargePortOpener kann alles, was der Taster beim Tesla-Supercharger auch kann. Ladung beenden, Stecker entriegeln, Klappe öffnen usw., funktioniert aber nur dann, wenn das Auto entweder geöffnet ist, oder sich der Keyfob/das Telefon mit der Schlüsselfunktion in der Nähe befindet (das ist beim Supercharger auch so).

[openWB]

Der Schutzgrad wird im Zweifel durch das verwendete Kabel beeinflusst.

Eine Empfehlung wäre das diese nicht im Schnee sitzt. Wenn das Kabel passt und die Dichtigkeit gegeben ist spricht technisch aber nichts gegen.

TypB-Schutzschalter sind "allstromsensitiv", das bedeutet, sie erkennen auch Fehlerströme im Gleichstrombereich. Ein TypA-Schutzschalter dürfte davor sein, müsste er aber nicht. Ein Gleichstromfehlerstrom aber würde den TypA-Schutzschalter "erblinden" lassen, wenn kein TypB dahinter den Gleichstromkreis sichert.

Ich berichtige:
Vor dem Typ B kommt kein anderer Fi mehr.

Bei der RCD 6mA Überwachung ist ein Typ A davor Pflicht.
Wird ein Typ B verwendet kommen nur LS davor.

Immer gilt:
Ein Ladepunkt benötigt eigene LS / FI laut VDE.

- Laut Elektriker wäre die Anbindung mit 5x1,5mm2 bei der verbauten, kurzen Kabellänge kein Problem. Würden die Klemmen in der OpenWB diesen kleineren Leiter aufnehmen?

Können sie, openWB muss entsprechend beschränkt werden.

- Ist eine nächträgliche Aufrüstung der OpenWB Standard auf Duo möglich?

Ja, oder einen Satelliten dazu. Umrüstung erfordert einschicken.

- Gibt es ohne PV-Anlage Gründe für eine AddOn-Platine? Ließe diese sich nachrüsten?

Aufweckfunktion, RSE Kontakt, lässt sich nachrüsten.

[barcley]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!

Mittlerweile ist schon eine Entscheidung für die Duo gefallen!

Wegen des WLAN's: Wie kritisch ist die Verwendung des eingebauten WLAN's? Werden hier sehr häufig Verbindungsabbrüche / Neustarts beobachtet oder ähnliches?
Ich frage, weil die Installation eines AP relativ viel Aufwand bei begrenztem Raum erfordern würde (Installation wasserdichter 230V Abzweig + wasserdichtes NT + wasserdicher AP oder eine entsprechende Installationsbox).

Vielen Dank,

Sebastian

[openWB]

Die openWB fragt alle 10 sekunden daten ab.
Im zweifel ist das hinterher im logging ersichtlich.
Wenn stabil funktioniert’s.
Wenn es Probleme gibt ist eigentlich immer das WLAN schuld.

[buchholf]

So ein Fritz-Repeater mit Kabelabgang steckt einfach in einer Steckdose, und in einer geschlossenen Garage hätte ich damit auch keine Bauchschmerzen in Sachen Schutzklasse.

[barcley]

Hallo,

Die openWB fragt alle 10 sekunden daten ab.
Im zweifel ist das hinterher im logging ersichtlich.
Wenn stabil funktioniert’s.
Wenn es Probleme gibt ist eigentlich immer das WLAN schuld.

super, Danke! Ich denke, das Risiko ist erst einmal überschaubar. Vor allem, da erst einmal keine Hausanschlussüberwachung kommen wird.

So ein Fritz-Repeater mit Kabelabgang steckt einfach in einer Steckdose, und in einer geschlossenen Garage hätte ich damit auch keine Bauchschmerzen in Sachen Schutzklasse.

Das ist bei uns leider komplett außen und es steht noch nicht einmal eine Steckdose zur Verfügung (wenn man sie nicht neu installiert ...).

VG,

Sebastian

[buchholf]

na, selbst dann.... wenn Du feststellst, dass es nicht zuverlässig geht, kannst Du ja immer noch ein geschlossenes Gehäuse mit Repeater drin setzen, falls es erforderlich wird.