Jarry und Guillaume haben völlig Recht. Notstrom ist nicht gleich Notstrom. 100% Notstrom bedingt viel mehr Invest (und Technik, die auch kaputt gehen kann + 24/7-Standbyzusatzverbräuche) als nur die kritischen Verbraucher abzusichern.
Wenn Du in Deiner Skizze den AC-WR vorn beim Grid belässt (also keine Änderung zum aktuellen Zustand), dann geht der zwar bei Stromausfall mangels Netzfrequenz aus, aber ein gefüllter Batteriespeicher (, der zuvor von diesem AC-WR oder Grid geladen wurde) steht dann dem "essential loads"-Strang voll zur Verfügung (lokales Inselsystem).
Guillaumes Realisierung zeigt das genau so.
Zusätzlich ist dort noch ein DC-WR von Victron eingezeichnet, der bei langem Stromausfall den Speicher wieder befüllen kann.
Der füllt auch den Speicher, wenn wieder Strom da ist - also dann 2 PV-Quellen in >99% der Zeit. Das hilft, den Speicher bis in die dunkleren Jahreszeiten zu nutzen.
Nun siehst Du die Komplexität, worauf sich Victron gut spezialisiert hat und es mit dem eigenen EM24/ET340-SM selbst ausregeln kann. OpenWB greift dann nur wenig bzw. passiv ein, wenn EV's geladen werden.
Nachrüsten eine Stromspeichers
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Re: Nachrüsten eine Stromspeichers
In deinem Bild würde wieder das gesamte Haus über den Victron laufen müssen, und da ich davon ausgehe, dass du einen dreiphasigen Hausanschluss hast, müsstest du auch 3 MPs verbauen.
Daher: alles so lassen wie es ist, einen einzelnen MP mit Batterie "parallel" dazu ans Netz klemmen. Nun würde, wie aiole schon gesagt hat, bei Netzausfall die PV Anlage ausfallen, aber der MP kann vom Akku aus die "Essential Loads" weiter versorgen.
Man kann den Akku dann zur Not (wenn es mal was länger dauert) über externe Ladegeräte und ein Aggregat wieder aufladen.
Grundsätzlich ist die Wahl der Geräte da aber voll in Ordnung. Dazu käme aber noch der Smartmeter
Das setup sähe dann so aus:
Was den Elektriker angeht.
Wenn du dir im klaren bist, was genau du willst, melde dich mal. Vielleicht hätte ich da einen.
Aktuelles Setup:
openWB 2.x
2x openWB pro
PV:
SolarEdge SE9K mit SolarLog 380Mod am EVU Punkt (nur noch fürs SE Portal genutzt)
2x MPPT 150/35 mit jeweils 1,2kWp
Speicher:
3x Multiplus 2 5000
Cerbo GX
EM540 (am Cerbo)
28,6kWh DIY Speicher
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Re: Nachrüsten eine Stromspeichers
@sunnykleineichen
Das Schaubild von Guillaume (bzw. das neue von Jarry) ist bei Dir deutlich besser geeignet.
Du behältst die Vorteile der direkten PV-AC-Anbindung ohne Verluste und nutzt den Speicher im Normalbetrieb netzparallel.
Wenn Du noch ein paar extra Module per DC-WR anbinden kannst, kann der Speicher auch bei Stromausfall nachgeladen werden (Guillaume-Bild). Im Winter ist das allerdings nicht viel zu erwarten.
Deshalb Notstrom wirklich nur für kritische Lasten nutzen.
btw
Bindet man die AC-PVA komplett auf den "essential loads"-Strang, braucht es neben der teuren Volllastauslegung auch spezielle AC-WR, die ein Überladen des Speichers bei Gridverlust verhindern (Szenario Frühjahr bis Herbst).
Victron gibt an, dass es mit bestimmten Fronius-WR läuft. Diese reduzieren die PV-Leistung, wenn der Victron die selbst generierte Frequenz (Inselnetz) bei drohender Speicherüberladung hochfährt.
=> Ihr könnt also nicht einfach Eure vorh. AC-WR auf den "essential loads"-Strang umklemmen!
Davon ab sehe ich 24/7-Standbyverbräuche von 3x MP als ernsthafte Energieverschwendung.
Hat jemand schon gemessen, was EIN MP3000 bzw. 5000 an Standby hat?
Ich würde mind. 10 eher 20...30W schätzen.
Das Schaubild von Guillaume (bzw. das neue von Jarry) ist bei Dir deutlich besser geeignet.
Du behältst die Vorteile der direkten PV-AC-Anbindung ohne Verluste und nutzt den Speicher im Normalbetrieb netzparallel.
Wenn Du noch ein paar extra Module per DC-WR anbinden kannst, kann der Speicher auch bei Stromausfall nachgeladen werden (Guillaume-Bild). Im Winter ist das allerdings nicht viel zu erwarten.
Deshalb Notstrom wirklich nur für kritische Lasten nutzen.
btw
Bindet man die AC-PVA komplett auf den "essential loads"-Strang, braucht es neben der teuren Volllastauslegung auch spezielle AC-WR, die ein Überladen des Speichers bei Gridverlust verhindern (Szenario Frühjahr bis Herbst).
Victron gibt an, dass es mit bestimmten Fronius-WR läuft. Diese reduzieren die PV-Leistung, wenn der Victron die selbst generierte Frequenz (Inselnetz) bei drohender Speicherüberladung hochfährt.
=> Ihr könnt also nicht einfach Eure vorh. AC-WR auf den "essential loads"-Strang umklemmen!
Davon ab sehe ich 24/7-Standbyverbräuche von 3x MP als ernsthafte Energieverschwendung.
Hat jemand schon gemessen, was EIN MP3000 bzw. 5000 an Standby hat?
Ich würde mind. 10 eher 20...30W schätzen.
Re: Nachrüsten eine Stromspeichers
Gemessen noch nicht, aber die Angaben von Victron sollten als Anhaltspunkt dienen können: https://www.victronenergy.de/upload/doc ... ger-DE.pdf
Beim 3000er bei 48V DC-Spannung sind es 11W, es gibt aber auch noch Energiesparmodi (AES/Suchmodus), dann ist es weniger, aber der Inverter ist dann eben nur auf Standby und nicht direkt lieferfähig. Er wird erst aktiviert, wenn ein Verbraucher erkannt wurde. Die Modi lassen sich auch bei einem ESS (also ständig netzgekoppelt) aktivieren, aber ob es da auch was bringt, weiß ich nicht. Bei Gelegenheit werde ich die Werte mal messen.
Re: Nachrüsten eine Stromspeichers
Ich hatte letztes Jahr insgesamt ca. 3.500 EUR Invest für einen Multiplus II 3000, 4,8 kWh Pylontech Akku, MPPT + 750 Wp Solar, Raspberry mit Venus OS, Kleinteile. Elektriker käme dazu.
Habe dann dieses Jahr für ca. 500 EUR einen weiteren MPPT + 760Wp Solar angeklemmt und jetzt somit insgesamt 1,5 kWp die mir auch bei einem Netzausfall zur Verfügung stehen und Verbraucher am AC-Out des Multiplus versorgen bzw. direkt den Akku laden können.
Ob es sich lohnt, habe ich im Vorfeld gar nicht genau berechnet, wollte primär den Notstrom haben und habe den Rest unter Hobby verbucht. Wenn die Strompreise weiterhin nur den Weg nach oben kennen wie in den letzten Monaten, amortisiert sich ein solches System aber recht schnell, alleine die zusätzliche PV generiert 750 bzw. jetzt 1.500 kWh pro Jahr, dazu kommen die Ersparnisse aus dem verringerten Netzbezug durch Steigerung der Eigenverbrauchsquote der "großen" netzgekoppelten PV.
Habe für 2021 rund 300 EUR zurückbekommen von den Vorauszahlungen vom Stromanbieter, und das bei noch "normalen" kWh-Preisen im Vertrag.
Ein Fertigsystem (Tesla Powerwall & Co.) wäre mir aber auch zu teuer gewesen, zumal keine Möglichkeit bestanden hätte, eine PV DC zu koppeln.
Victron ist dahingehend schon genial flexibel!
Re: Nachrüsten eine Stromspeichers
Das sehe ich ähnlich. Die ganze Notstromgeschichte ist ein finanzielles Grab, wenn man ihn nie braucht. Ich nehme das Thema Blackout inzwischen recht ernst und bei uns werden die Lichter nicht vor 3 Wochen ausgehen (Dank Generator und vorhandenem Kraftstoff), die PV-Erträge noch nicht einmal berücksichtigt.Ob es sich lohnt, habe ich im Vorfeld gar nicht genau berechnet, wollte primär den Notstrom haben und habe den Rest unter Hobby verbucht
Ein Victron-System sollte schon gründlich geplant werden. Wenn die gesamte Hausversorgung 3-phasig darüber läuft, würde der Defekt eines Multiplus das gesamte System lahmlegen. Aus diesem Grund ist z.B. eine Bypass-Schaltung sinnvoll um noch ganz normal aus den Netz versorgt werden zu können.
Auch müssen die Victrons ausreichend dimensioniert sein, da aller Strom immer über sie läuft, wenn alles am "Notstrom-AC out" hängt. Ich habe die 5000er, die 50A "AC in" können. Das Haus ist mit 63A abgesichert, die brauchen wir aber nie.
Es gilt bestimmte Verhältnisse von Victron-Wechselrichter, PV-Leistung und Batteriegröße zu beachten.
Der vorhandene PV-Wechselrichter, bei mir Solaredge 10K, muss das "frequenz shifting" können. Anderenfalls müsste man im Notstrombetrieb selber Sorge tragen, dass die Akkus nicht voll werden und die PV-Anlage noch große Mengen liefert. Zur Not könnte man den Wechselrichter der PV-Anlage auch abschalten, wenn es um den reinen Notfall geht.
Ich hatte bei den ersten Überlegungen auch an einen 3000er Multiplus gedacht. Die Rollläden des ganzen Hauses hängen aber z.B. auf allen drei Phasen.
Wenn nachts der Strom ausfällt, bekämen wir morgens die Rollläden nicht (alle) hoch. Die Kühl-/Gefrierschränke und die Heizung hängen auch an verschiedenen Phasen. Auch möchte ich die Möglichkeit haben, noch Autos zu laden.
Nach ein paar Wochen der Planung und dem Studium diverser Victron Training Videos habe ich mich dann für das ganz große Programm entschieden.
Tesla Model Y, VW E-Up, 2x openWB, Solaredge-PV 15,5 kWp ONO, BYD LVS 32 kWh und 3-phasige Victron Multiplus-II 5000 mit Victron DC-PV 7,2 kWp NNW, Daikin Wärmepumpe.
Re: Nachrüsten eine Stromspeichers
Also hast du so ein Set eingebaut?
https://greenakku.de/Heimspeicher-Syste ... :2878.html
Das ist ja dann wohl die Premiumklasse, um möglichst unabhängig zu sein.
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Re: Nachrüsten eine Stromspeichers
Da fehlt noch einiges (Bypass, Genarator etc.) .LarsBr87 hat geschrieben: ↑So Jan 23, 2022 6:52 pm Also hast du so ein Set eingebaut?
https://greenakku.de/Heimspeicher-Syste ... :2878.html
Das ist ja dann wohl die Premiumklasse, um möglichst unabhängig zu sein.