Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen

[Michael_F]

Hallo zusammen

In Österreich gibt es das Konzept von sgn. Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen. Dabei kann man in einem Mehrparteienhaus (zB meine Eltern und meine Familie, zwei unteschiedliche Bezugszähler) eine PV-Anlage gemeinschaftlich nutzen.
Dabei werden alle 1/4h die Bezüge der Verbaucherzähler (Tops) übereinandergelegt und mit dem Zähler der Erzeugungsanlage gegengerechnet. Wenn ein Netzbezug (pro Verbraucherzähler) in der jeweiligen 1/4h erforderlich ist kann dieser so verrechnet werden.

Details siehe: https://oesterreichsenergie.at/fileadmi ... haften.pdf -> siehe Seite 2/3.

Geplant ist eine 17kWp Anlage mit Fronius WR und BYD Batterie. Wenn das Wetter mitspielt kommt die Anlage im März aufs Dach

Nun meine Frage:
Wo bzw. in welchem Zweig (vom Bild auf Seite 2 in dem Dokument vom Link) muss der Fronius Smart Meter eingebaut werden, sodass der Hausverbrauch in der openWB dann richtig errechnet und auch dargestellt wird? Zwischen der Batterie und Zähler-Erzeugung?
Funktioniert das in dieser Konstellation überhaupt?

Steh grad ein wenig auf der Leitung...

[Amok83]

Der Fronius Smart meter müsste dann vor die Bezugszähler in die gemeinsame Zuleitung.
Die Frage ist, ob du da in Österreich was hinbauen darfst. In DE definitiv nicht, weil das noch Hoheitsgebiet des Versorgers ist.

Wahrscheinlich wird es dafür erst später Lösungen geben, die dann vermutlich ein Smartmeter hinter jedem Bezugszähler benötigen, die dann kumuliert werden. Das gibt es nach meinem Kenntnisstand heute noch nicht.

[LutzB]

Amok83 hat die aktuellen Möglichkeiten gut erklärt.

In 2.0 würde das dann so funktionieren wie angedeutet. Eigene Zähler für jeden Bezugszähler und einen virtuellen Zähler davor. Die PV-Anlage wird dann in der Hierarchie parallel zu den Bezugszähler einsortiert.

Wir arbeiten gerade noch daran, alle Komponenten in der Hierarchie verfügbar zu haben, um solche Situationen sehr flexibel umsetzen zu können. Kann ja sein, dass noch jemand ein eigenes Balkonpanel installiert, oder, oder...

[Amok83]

Vielleicht noch ergänzend dazu, ich sehe hier eher massive Probleme in der Speichersteuerung.
openWB wird vermutlich demnächst damit klar kommen, aber Fronius nicht.

So wie das im PDF eingezeichnet ist, wird die PV-Anlage quasi Volleinspeiser, weil Parallel zu den Bezugszählern.
D.h. es gibt keinen erfassten Eigenverbrauch und damit wird der Speicher dann vermutlich 1 mal voll und nie nie wieder leer.
--> Das wird nicht das Ziel sein, nehme ich an.

[Michael_F]

Vielen Dank für die Erklärung. Das ist auch schlüssig für mich.
Genau, die PV-Anlage ist in diesem Modell zwangsweise als Volleinspeisung ausgeführt (habe ich vergessen im ersten Post zu erwähnen, geht aber aus dem PDF hervor).

Die Frage ist, ob du da in Österreich was hinbauen darfst. In DE definitiv nicht, weil das noch Hoheitsgebiet des Versorgers ist.

In AT darf man vor den Bezugszählern auch nichts verändern, das ist ebenso Hoheitsgebiet des Versorgers.

openWB wird vermutlich demnächst damit klar kommen, aber Fronius nicht.

Ich werde mal mit Fronius Kontakt aufnehmen ob sie da schon dran sind. Ist ja ein Österr. Hersteller und haben sich über die gemeinschaftliche Erzeugungsanlage auch schon ihre Gedanken gemacht.
@Amok83: Gibts einen ungefähren Zeitraum wann "demnächst" ist? Ich weiß dass ihr momentan jede Menge anderer Dinge um die Ohren habt, dennoch würde mich das interessieren

Jetzt muss ich mir noch Gedanken machen wie ich in der Übergangszeit bis zur 2.0 damit umgehe...

[Michael_F]

Habe mir gestern Abend nochmals Gedanken gemacht.

Wenn die Zuleitungen der Bezugszähler gemeinsam mit einem Stromwandler (Fronius TS 5kA-3 + CT Stromwandler) abgefasst werden muss nicht vor den Zählern herumgefummelt werden.

Dann sollten alle Funktionen der openWB (wie in einem "normalen" EFH-Setup) funktionieren... ? Sehe ich das richtig?
Sprich Regelung selbst, Speicher, Shellys, Anzeige Hausverbrauch (von beiden Bezugszählern gemeinsam), etc...

[Amok83]

Zur openWB Planung kann ich dir leider nichts sagen. Ich bin auch nur Endkunde.
Allerdings soll openWB 2.0 mit Mehrzählerkonstellationen umgehen können. Ich gehe davon aus, dass dein Anwendungsfall abdeckbar ist.

Zur Wandlermessung:
Dafür müsstest du das Kabel abmanteln um an die einzelnen Außenleiter zu kommen.
Ich denke das wird der Versorger nicht mitmachen.

Ich glaube die Lösung lautet je 1 Smartmeter je Bezugspfad und ggf. noch einer für den Erzeugungspfad.
Bitte teil uns mal mit, wie Fronius sich das Modell vorstellt.

[Michael_F]

Okay, dachte Du bist Insider

Bei der Wandlermessung meinte der Tech-Support von Fronius am Telefon dass das gehen müsste. Einiziger Input war, dass es schon einen Smart Meter im Netz-/EVU-Zweig braucht, zwar für die Notstromversorgung (BYD Speicher ist ja auch geplant).
Die Frage ist nun, wie ich der openWB mitteilen kann, welchen der zwei verbauten Fronius Smart Meter die openWB für welchen Zweig verwenden soll. In der 1.9.255 gibt es wohl den Punkt ´Energymeter ID´ 0 + 1, aber nicht zum IDs hinterlegen oder zwei individuell zu konfigurieren (zB ID:0 für EVU-Zweig (zur Steuerung der Notstromversorgung) und ID:0 für den Verbraucherzweig für die Hausverbrauchs- bzw. PV-Überschussregelung).

Der Herr bat mich eine Skizze zu machen und diese ihnen per email zukommen zu lassen. Habe ich gemacht, hier der Screenshot:

Dafür müsstest du das Kabel abmanteln um an die einzelnen Außenleiter zu kommen.

Im HV gibts keine Mantelleitungen, mal in meinem nicht... Muss natürlich auch nicht vor die Zähler (also nichts rumpfuschen in der Netzversorgerhoheit), die 3 Messwandler können auch hinter den beiden Bezugszählern montieren werden. Wichtig dabei ist nur, dass die jeweilien Leiter jeweils die richtigen sind (jeweils L1&L1, L2&L2, L3&L3). Nicht dass es zu 0-Summenspielen kommt wg der Phasenverschiebung...

[LutzB]

Genau, die PV-Anlage ist in diesem Modell zwangsweise als Volleinspeisung ausgeführt (habe ich vergessen im ersten Post zu erwähnen, geht aber aus dem PDF hervor).

Dann macht eine Überschussregelung bei Dir aber mal so gar keinen Sinn, da es keinen Überschuss gibt.
Du kannst nur den Strom, den Du vorher eingespeist hast, wieder beziehen. Oder an welchem Zähler erfolgt die Abrechnung?

Nach der Skizze wird am PV-Zähler die Einspeisung vergütet und die anderen Zähler werden separat abgerechnet.

[Amok83]

Wenn das technisch möglich wäre, würde dir das Smart Meter an der "Notstrom"-Position ausreichen.
An dem Punkt werden Erzeugung und Bezug bilanziert und der Speicher geregelt, was er nachschiebt oder aufnimmt.
Hinter den Bezugszählern bräuchtest du dann nichts mehr.

Nur wenn das nicht geht, müsste man über mehrere Smart Meter rechnerisch die Bedingungen hinter dem HAK ermitteln.
--> Das ist vermutlich von Fronius noch nicht unterstützt.