Schieflasterkennung/-verhinderung

Fragen zur Nutzung, Features, usw..
hominidae
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von hominidae »

...ich pushe das nochmal hoch.
Seit Neuestem gibt es dieses Papier vom FNN dazu, hier: https://shop.vde.com/de/fnn-hinweis-anf ... 0-download
Edit: oder hier als PDF: https://www.stromnetz.berlin/globalasse ... rtrieb.pdf

Da steht:
Die Symmetrieeinrichtung ist eine Einrichtung für die Einhaltung der Symmetriegrenze innerhalb einer
Kundenanlage, z.B. durch eine Steuerung oder Regelung von Leistungsflüssen.
[...]
Die Realisierung erfolgt in der Regel über eine informationstechnische Kommunikation in Verbindung mit
einer zentralen Einheit (Steuerlogik), die die elektrischen Ladeeinrichtungen, Erzeugungsanlagen und/oder
Speicher steuert und regelt
OK, ich verstehe:
Es ist immer die ganze Kundenanlage einbeziehen, nicht nur die WB

Wer kennt eine solche dort genannte "Symetrieeinrichtung"?
Wenn ein VNB etwas fordert muss es auch existieren....was gibt es ausser der statischen Phasenrotation?
zimberg44
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von zimberg44 »

Dies ist eine sehr interessante Diskussion!

Das bestehende Lastmanagement des openWB Charge Controllers hat bei mir schon bewiesen, wie gut es funktioniert. So habe ich mir den Ersatz der Hauptsicherungen (Schmelzsicherungen) der Liegenschaft sicher schon erspart.

Mein Stromanbieter saldiert die drei Phasen, so dass das Netz gewissermassen Stromspeicher spielt. Deshalb würde ich es als fair und zulässig erachten, wenn es Schieflastvorgaben gäbe oder EV-Ladestationen zwingend 3-phasig angeschlossen werden müssen, wenn eine bestimmte Leistung überschritten wird.

Dies kenne ich erst für Wärmepumpen und für PV-Anlagen, wobei meine Wärmepumpe unter der Schwelle liegt. Meine Sauna hat mein Stromanbieter (noch?) nie beanstandet.

Wenn die Schieflast anhand der EVU-Messungen schon bestimmt werden kann, wäre es ein zusätzlich positives Merkmal des openWB Charge Controllers, wenn die Schieflast begrenzt werden könnte, indem die Ladeleistung reduziert würde, wenn nicht 3-phasig geladen wird. Da der openWB Charge Controller auch andere Verbraucher ansteuern kann, wäre der Weg nicht weit, einen anderen (nicht 3-phasigen) Grossverbraucher im Haushalt zwecks Schieflast zu steuern.

Ich befürchte, dass die Stromanbieter ihre eigenen Sperren etablieren möchten, wenn Schieflasten und dergleichen nicht selbst kontrolliert/vermieden werden. Ich bin schon mal froh, dass meine Wärmepumpe nie gesperrt wird und ich ganz in meinem Sinne optimieren kann.
openWB Charge Controller Ver. 1.9.227 auf Pi 4 (buster) - go-eCharger Ver. 040.0 an ca. 35m-Leitung und 3x25A FI-LS Typ-A - WR: Fronius Symo Ver. 3.16.7-1 Modbus TCP - EVU: smartPi MQTT/Node-RED - BEV: Renault Zoe R110 Zen 2020
hominidae
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von hominidae »

Ja, das ist ja das Interessante.
Die VDE-Norm sagt ganz klar, dass er einzuhalten ist und es steht in immer mehr TAB/TARs drin.
Was aber konkret wäre zu tun/eine Lösung?

...siehe diesen Faden, hier im goingelectric Forum: https://www.goingelectric.de/forum/view ... 05&t=55493

das Thema dreiphasig anschliessen ist halt etwas "locker", wie man an der openWB mit 1/3-Phasen-Umschalter sieht.
Wer dreiphasig anschliesst und auch so verbraucht hat mit der Schieflast keine Probleme (höchsten mit der Gesamt-Last).

Mein "grosse" WP für Heizung ist dreiphasig (2.8kW), mein "kleine" für WW ist aber einphasig (0.9kW)....lädt mein Auto mit 1ph am falschen Ladepunkt, reisse ich die Schieflast-Norm, wenn die Familie warmes Wasser braucht ;-)...Ganz zu schweigen wenn von Herd/Backofen/Fön dazu käme.
hominidae
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von hominidae »

...in einigen TABs steht jetzt was dazu, bzw. VNBs (E.ON) fordern einen "automatischen Phasenwähler".

...sowas? -> https://www.mcsberlin.de/webmedia/docs/ ... eutsch.pdf
Niederspannungsverteilungsnetze müssen in Zukunft auch die Energie für dezentrales Laden bereitstellen. Insbesondere ein- und zweiphasige Ladevorgänge beanspruchen das Netz und die Spannungsqualität. Unter ungünstigen Bedingungen führt bereits eine geringe Anzahl von gleichzeitigen Ladevorgängen zu Grenzwertverletzungen.

Der automatische Phasenumschalter (APUM) bewertet durch permanente Überwachung der physikalischen Kenngrößen der einzelnen Phasen die Qualität des Netzes und veranlasst die Ladung eines Elektrofahrzeuges mit der momentan optimalsten Phase. Der autonom arbeitende Phasenumschalter (APUM) verteilt die Ladevorgänge symmetrisch auf alle drei Phasen des Netzes. So kann die volle Übertragungsfähigkeit des Niederspannungsverteilnetzes ausgeschöpft werden.
aiole
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von aiole »

Also irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die EVU hier ihre Lobbyvertreter mit Vollgas in die Spur schicken. Wenn man für jeden LP noch einen automatischen Phasenwähler vorsehen soll, können wir uns bald vor lauter LAN-gekoppelter Messtechnik (, die sicher auch etwas kostet) kaum noch retten.

Die EVU sollen mal schön ihre Rundsteuerempfänger für Notfallszenarien platzieren falls sie Probleme sehen. Die Elektriker sind darauf geschult, die Hausphasen verteilt aufzulegen und die Schieflastszenarien gleichen sich im Straßenzug schon weitgehend aus.

Bevor man voreilig in irgendwelche Super-Technik zur Schieflaststeuerung pro Haus investiert, hätte ich da gern mal ein paar Studien zur tatsächlichen Brisanz gesehen.

E-Autoladen scheint bei den EVU zu neuen cashcow zu mutieren. Irgendwie kann man es auch übertreiben, zumal die meisten Leute ihre 50km täglich mit deutlich weniger als 11kW laden.

VG aiole
hominidae
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von hominidae »

sehe ich auch so!

Aber als reguliertes Unternehmen ist ein VNB von der politisch gewollten Digitalisierung stark getroffen.
Dickere Kabel verbuddeln um das Problem zu lösen und damit die regulatorische Rendite (die einzige EInnahmequelle eines VNB) noch zu halten oder zu erhöhen ist auch nicht mehr so einfach (siehe Windkraft an Land und das "nicht in meinem Vorgarten"-Syndrom der Wählerschaft...inzwischen gibt es Gemeinden, die PV-Anlagen im Bebaungsplan verbieten, wenn die von der Strasse einsehbar sind).

Hinzu kommt die Auto-Lobby, die mit immer grösseren Akkus und SUVs ihr Geld verdienen will.
DIe neuen Preise von IONITY machen selbst aus einem hocheffizenten IONIQ, rechnerisch bei den noch günstigen Spritpreisen, ein 7l/100km Auto.
Die EnBW/Netze BW ist in den Verband der Automobil-Industrie eingetreten...die werden sich schon "synchronisieren".

...und dann gibt es ja noch das hier: viewtopic.php?f=11&t=618&p=4365&hilit=BET#p4365

Also, die Zukunft wird rosig....die Frage in diesem Thread is ja eher, wie kann man sich darauf vorbereiten bzw. welche Antworten hält eine flexible openWB jetzt oder in Zukunft bereit.
aiole
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von aiole »

Mit dem EVU-Kit haben wir zum Glück schon alle Werte (L1...L3). Bei Nutzung von Fremdsmartmetern (Speicher, WR) könnten diese je nach Modell teilweise fehlen, so dass das EVU-Kit nachgerüstet werden müsste.

Kevin hatte auch schon mal den max. Schieflastwert (A) mit in der Statusseite implementiert gehabt, sprich openWB kann reagieren.
M.E. braucht es dazu die Kenntnis, welche LP welche Phase(n) nutzt, damit der richtige LP dann abgeregelt werden kann. Die Einzel-LP-Regelung ist ja möglich, also geht das per Software zu machen.

Trotzdem halte ich gar nichts von Überregulierung, basierend auf rein theoretischen Szenarien. Hier braucht es ein paar Studien, die das erstmal in Praxis verifizieren.

Ich bin mir auch noch unsicher, ob die Zukunft mit höherkapazitiven Akkus dazu führt, dass auch die Langstrecken-km zu Hause geladen werden. Wenn ja, dann ist das bei den meisten jddoch nur selten der Fall, also kein Massenproblem.

VG aiole
hominidae
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von hominidae »

...bei den grossen Akkus geht die Tendenz dann langfristig doch eher wieder Richtung 3ph..obwohl ich das Ganze unsinnig finde.
Solange 1l E10 mit 8,4kWh Energie-Inhalt für 1,30EUR zu haben ist, eine kWh bei IONITY aber "nur" 0,79EUR kostet, und damit 5x teurer ist als Benzin, wird das nix.
openWB
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von openWB »

Betrachtet es mal anders, je größer der Akku, je eher kann ich darauf „verzichten“ zu laden und so Wolken/Regentage überbrücken. Speziell im Kontext PV geführte Ladung.
Supportanfragen bitte NICHT per PN stellen.
Hardwareprobleme bitte über die Funktion Debug Daten senden mitteilen oder per Mail an support@openwb.de
hominidae
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Re: Schieflasterkennung/-verhinderung

Beitrag von hominidae »

...die kleinen PVs unter 10kWp, die sich viele haben andrehen lassen, vielleicht noch zusammen mit kleinen Speichern, werden demnächst alle vom FA als Liebhaberei eingestuft. Damit man da keine Gefahr läuft, lässt man das lieber mit dem Laden aus der eigenen Produktion.

PV selbst verbrauchen wird zur Geldfalle...besser alles einspeisen und auf dem Sparbuch zusammenrechnen....die paar kWh p.a. für das BEV sind eh nicht so viel, wenn man tagsüber nicht zu Hause ist.
Mein neuer Kabelrouter für 1GBit/s braucht mind. 25W (WLAN, DECT und USB aus) :shock: ...lieber die 250kWh mitnehmen ;-)
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