Hallo zusammen,
wir sind gerade am Bauen und benötigen noch eine passende Wallbox. Von mehreren Ecken wurde uns OpenWB empfohlen und explizit die "openWB series2 custom", um genau die passenden Komponenten zu haben. Bei einigen Punkten weiß ich nicht, ob sich die Komponente lohnt oder wofür sie sinnvoll ist. Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum für solche Fragen. Danke schon mal!
Touchscreen:
Reiner Komfort? Sinnvoll, wenn man sonst einfach mit App arbeitet?
RFID Leser:
Sinnvoll, um ggf. fremde Leute laden zu lassen? Lässt der sich nachrüsten?
Addon Platine und automatische Umschlagen 1- /3-Phasen:
Da wir mit PV-Überschuss laden wollen: Ja, um auch bei geringerem Überschuss laden zu können, oder?
Fi Typ B DC Fehlerstromüberwachung:
Was tut das und wie wichtig ist es?
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Falls relevant, hier noch meine Rahmendaten:
Ich fahre einen ID.3, wochentags 50-70 km (Berufspendler). Da ich Lehrer bin, bin ich öfter schon mittags oder am frühen Nachmittag zu Hause - so mit Blick auf Überschussladen aus der PV.
Meine Frau fährt einen Verbrenner, das nächste Auto wird wahrscheinlich auch ein E-Auto, wobei das hoffentlich noch 5-10 Jahre dauert.
Wir bauen gerade einen Doppelhaushälfte mit PV-Anlage (knapp 10 kWp) und Batteriespeicher (10 kWh).
Ich bin großer Freund von den Konzepten vom bidirektionalen Laden, aber leider kann mein Auto das nicht (ID.3 1st pro) und ob VW das mal noch irgendwann softwareseitig updated ist mehr als fraglich. Daher würde ich ungern auf Verdacht wesentlich mehr Geld dafür hinlegen.
Was mir in jedem Fall wichtig ist: Ich möchte aus der PV-Anlage ein Überschussladen ermöglichen, um möglichst komfortabel den Strom selbst verbrauchen zu können. "Komfortabel" heißt dabei: Ich will nach Hause kommen, den Stecker ins Auto stecken und mir keine Gedanken darüber machen, wie wolkig es am restlichen Tag wird. Dafür bin ich gerne bereit, auf komplexere Logik in der Wallbox zu konfigurieren um ein sinnvolles Laden möglichst weit zu automatisieren (openWB lässt grüßen?). Was richtig cool wäre: Wenn ich im Auto ein Laden auf 100% einstellen könnte und in der Wallbox auf 80% begrenzen, um bei Bedarf mit wenig Aufwand in der Wallbox eine Abfahrtszeit zu hinterlegen, zu der das Auto auf 100% geladen wird. Letzteres ist aktuell in der VW-App nämlich äußerst nervig und umständlich.
Sinnvolle Konfiguration von series2 custom?
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Re: Sinnvolle Konfiguration von series2 custom?
Kommt drauf an, ob an der Wallbox WLAN ist oder nicht. Eigentlich reicht das Handy. (Obwohl, Cloud geht ja auch)
In erster Linie ist das notwendig, wenn am Ladepunkt im öffentlichen zugänglichen Bereich steht und man den Ladepunkt lieber mit einer RFID-Karte entsperrt statt mit dem Handy. Oder man möchte statt mit dem Handy mit eine RFID-Chip das angeschlossene Auto für das Ladelog einstellen.RFID Leser:
Sinnvoll, um ggf. fremde Leute laden zu lassen? Lässt der sich nachrüsten?
Ja, auf jeden Fall. Gerade bei 10kWp wirst Du sonst häufig nicht genug Überschuss zum Autoladen haben.Addon Platine und automatische Umschlagen 1- /3-Phasen:
Da wir mit PV-Überschuss laden wollen: Ja, um auch bei geringerem Überschuss laden zu können, oder?
Das ist vorgeschrieben. Der Typ A macht nur AC und der ist in allen Verteilerkästen drin. Typ B reagiert auch auf DC Fehlerströme und da die Traktionsbatterie eines EV nun mal DC ist, macht das auch Sinn so.Fi Typ B DC Fehlerstromüberwachung:
Was tut das und wie wichtig ist es?
VW macht BiDi per DC. Dafür braucht es eine DC-Wallbox, aktuell ist nur eine von Hager Energy möglich. Die kann nur an ein entsprechendes Hauskraftwerk, welche unter dem Markennamen E3/DC vertrieben werden, angeschlossen werden. Grundsätzlich ist die Idee das über DC zu machen ganz intelligent, aber hat halt auch seinen Preis. Du musst aber dabei auch bedenken, dass VW die Stromentnahme für's Haus irgendwo kappt. Und die von E3/DC entwickelte Software ist nicht die beste.Ich bin großer Freund von den Konzepten vom bidirektionalen Laden, aber leider kann mein Auto das nicht (ID.3 1st pro) und ob VW das mal noch irgendwann softwareseitig updated ist mehr als fraglich. Daher würde ich ungern auf Verdacht wesentlich mehr Geld dafür hinlegen.
Die meisten hier machen es so, dass sie die normal gependelten Kilometer nachts aus dem Netz geladen werden, wenn es tagsüber mit PV nicht gereicht hat. openWB bietet dafür die notwendigen Einstellmöglichkeiten, dass man eigentlich nur einstecken muss.Was mir in jedem Fall wichtig ist: Ich möchte aus der PV-Anlage ein Überschussladen ermöglichen, um möglichst komfortabel den Strom selbst verbrauchen zu können. "Komfortabel" heißt dabei: Ich will nach Hause kommen, den Stecker ins Auto stecken und mir keine Gedanken darüber machen, wie wolkig es am restlichen Tag wird.
openWB-series2, openWB-Buchse, E3/DC S10pro+19.5kWh, 30kWp Ost-Süd, Model 3 und Ion
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Re: Sinnvolle Konfiguration von series2 custom?
Hi Felix,
sehr interessant - weil ich vor der gleichen Frage stand, als ich mich für die openWB (Series 2 Standard+) entschieden habe.
Zunächst mal ist mein Eindruck, dass Du mit der openWB die richtige Wallbox kaufen willst - weil sie die gewünschte Funktionalität bietet und neue Feature sehr schnell implementiert werden. Dinge wie "mit PV-Überschuss laden und wenn das nicht reicht mit Netzstrom dafür sorgen, dass das Fahrzeug um XX Uhr bei XX Prozent ist" kann die Box, auch wenn man je nach Komponenten etwas tricksen muss. Heißt konkret: Für unseren Fiat 500e gibt es derzeit kein für mich praktikables Modul, um den SoC auszulesen - die WB weiß also nicht, wie voll der Akku ist. (Und das Auto hat kein Lademanagement, bei dem man z.B. die Ladung bei 80 Prozent begrenzen könnte.) Wenn das Auto voll ist, schaltet es die Ladung ab. Mein Workaround: Ich lade entweder mit Netzstrom, und dann immer begrenzt auf 20 kWh. Das haut meistens hin, wenn man das Auto bei 20-30 % anschließt. Oder ich lade mit PV so viel wie geht - im Sommer werde ich die Lademenge ggf. begrenzen oder beende die Ladung manuell.
Was das Display betrifft: Mein Solateur, der selbst 2x openWB betreibt, hat mir vom Display abgeraten, "weil man eh immer die App nutzt". Ich wollte es haben, damit ich direkt am Gerät sehe, wie der Status ist, ohne immer das Handy aus der Tasche zu holen. So sehe ich direkt, in welchem Lade-Modus die WB ist (PV oder Sofort-/Zeitladen etc.) und könnte bei zweitem Auto einfach das Ladeprofil tauschen. (Der Solateur hat halt einfach für jedes Auto eine WB...) Das Display macht's auch meiner Frau leichter, die keine Lust auf Handyapps hat. Zwingend notwendig finde ich das Display aber nicht - und: es zeigt andere Infos an als das Webinterface. Das war mir nicht bewusst, weil ich anfangs dachte, dass dort das volle / identische Web-Interface zur Verfügung steht. Das ist nicht so.
Eine charmante Alternative ist ggf. die openWB Pro. Einerseits, weil sie bidi unterstützt - wenn das denn in der Form für AC-Ladesäulen von KFZ-Herstellern implementiert wird. Andererseits aber, weil sie z.B. das Auto automatisch erkennt. Mit der Pro würde auch der SoC unseres Fiat ausgelesen werden, was das Laden bis zu einem Ziel-SoC komfortabler macht. Da kannst Du ja mal schauen, was mit Deinem Auto geht und ob Dir das den Mehrpreis wert ist.
Den RFID-Leser finde ich mit Display unnötig. Im Grunde genommen schaltet der ja zwischen mehreren Fahrzeugen um - das ist das, was ich mache, wenn ich am Display ein anderes Auto wähle. Für Gäste o.Ä. könnte es interessant sein, da kenne ich mich zu wenig aus. Ich weiß nicht, wie beim RFID-Leser das Feedback funktioniert, aber mit Display sehe ich, dass die Umschaltung angekommen ist und welches Auto / Profil aktiviert ist.
Ansonsten noch zwei Gedanken:
Beste Grüße,
Philip
sehr interessant - weil ich vor der gleichen Frage stand, als ich mich für die openWB (Series 2 Standard+) entschieden habe.
Zunächst mal ist mein Eindruck, dass Du mit der openWB die richtige Wallbox kaufen willst - weil sie die gewünschte Funktionalität bietet und neue Feature sehr schnell implementiert werden. Dinge wie "mit PV-Überschuss laden und wenn das nicht reicht mit Netzstrom dafür sorgen, dass das Fahrzeug um XX Uhr bei XX Prozent ist" kann die Box, auch wenn man je nach Komponenten etwas tricksen muss. Heißt konkret: Für unseren Fiat 500e gibt es derzeit kein für mich praktikables Modul, um den SoC auszulesen - die WB weiß also nicht, wie voll der Akku ist. (Und das Auto hat kein Lademanagement, bei dem man z.B. die Ladung bei 80 Prozent begrenzen könnte.) Wenn das Auto voll ist, schaltet es die Ladung ab. Mein Workaround: Ich lade entweder mit Netzstrom, und dann immer begrenzt auf 20 kWh. Das haut meistens hin, wenn man das Auto bei 20-30 % anschließt. Oder ich lade mit PV so viel wie geht - im Sommer werde ich die Lademenge ggf. begrenzen oder beende die Ladung manuell.
Was das Display betrifft: Mein Solateur, der selbst 2x openWB betreibt, hat mir vom Display abgeraten, "weil man eh immer die App nutzt". Ich wollte es haben, damit ich direkt am Gerät sehe, wie der Status ist, ohne immer das Handy aus der Tasche zu holen. So sehe ich direkt, in welchem Lade-Modus die WB ist (PV oder Sofort-/Zeitladen etc.) und könnte bei zweitem Auto einfach das Ladeprofil tauschen. (Der Solateur hat halt einfach für jedes Auto eine WB...) Das Display macht's auch meiner Frau leichter, die keine Lust auf Handyapps hat. Zwingend notwendig finde ich das Display aber nicht - und: es zeigt andere Infos an als das Webinterface. Das war mir nicht bewusst, weil ich anfangs dachte, dass dort das volle / identische Web-Interface zur Verfügung steht. Das ist nicht so.
Eine charmante Alternative ist ggf. die openWB Pro. Einerseits, weil sie bidi unterstützt - wenn das denn in der Form für AC-Ladesäulen von KFZ-Herstellern implementiert wird. Andererseits aber, weil sie z.B. das Auto automatisch erkennt. Mit der Pro würde auch der SoC unseres Fiat ausgelesen werden, was das Laden bis zu einem Ziel-SoC komfortabler macht. Da kannst Du ja mal schauen, was mit Deinem Auto geht und ob Dir das den Mehrpreis wert ist.
Den RFID-Leser finde ich mit Display unnötig. Im Grunde genommen schaltet der ja zwischen mehreren Fahrzeugen um - das ist das, was ich mache, wenn ich am Display ein anderes Auto wähle. Für Gäste o.Ä. könnte es interessant sein, da kenne ich mich zu wenig aus. Ich weiß nicht, wie beim RFID-Leser das Feedback funktioniert, aber mit Display sehe ich, dass die Umschaltung angekommen ist und welches Auto / Profil aktiviert ist.
Ansonsten noch zwei Gedanken:
- Prüfe vorab, ob Wechselrichter und openWB kompatibel sind. In meinem Fall (GoodWe) arbeitet openWB gerade am Feinschliff des entsprechenden Moduls. Wenn Du einen exotischen Wechselrichter hast, dessen Hersteller u.U. auch keine Schnittstellendokumentation veröffentlicht (weil er will, dass seine eigene Wallbox gekauft wird...) oder die Schnittstelle ständig ändert, kann es sein, dass die openWB z.B. den Speicher nicht erkennen und berücksichtigen kann oder keine Infos zu Überschuss und PV-Produktion etc. erhält. Das erfordert dann weitere Elektronik, um das unabhängig zu messen ("EVU-Kit")
- Außerdem würde ich bei der PV-Anlage prüfen, ob da nicht mehr geht als 10 kWp. Wir haben ein sehr verwinkeltes S/W-Dach mit Dachflächenfenstern und Solarthermie. Am Anfang hatten wir mal mit ca. 10 kWp maximal gerechnet - oder der Einfachheit halber mit einem Balkonkraftwerk. Allerdings kosten Module derzeit so wenig Geld, dass es einfach Sinn macht, alle möglichen Flächen auszunutzen. Das Ergebnis für uns: 22,1 kWp, mit 18 Modulen auf dem S/W-Dach, 16 Modulen auf dem Norddach (!) und 16 Modulen auf der Garage (W, nur 10° Winkel). Die Anlage ist seit Ende Oktober in Betrieb und ich war erstaunt, wie viel das Norddach und das flache Westdach bringen, insb. an bewölkten Tagen. In der Regel reicht das aus, um den Strombedarf des Hauses tagsüber zu decken. Wenn die Sonne nicht scheint und zusätzlich den Hausakku vollmacht (13 kWh), müssen wir aktuell morgens Strom kaufen, bis es hell ist. Gestern z.B. waren wir 100% autark, inkl. Auto laden. Im Sommer werden wir in jedem Fall Strom genug haben, trotz der nicht optimalen Ausrichtung der Module.
Beste Grüße,
Philip
Re: Sinnvolle Konfiguration von series2 custom?
Erstmal danke für eure Antworten.
LAN und WLAN ist beides vorhanden.
@Philip
Ok, dass die Wallbox natürlich eine Schnittstelle zum SoC braucht, macht Sinn und hatte ich gar nicht bedacht.
Weiß hier jemand, ob VW eine entsprechende Schnittstelle bietet?
Da wir beide eigentlich immer das Handy dabei haben, könnte es bei uns auch gut auf "Display nutzen wir eh nicht" hinaus laufen.
Ist halt ne relativ schmale Doppelhaushälfte. Was ich mir noch vorstellen könnte: Auf dem Carport noch Module installieren. Aber der ist zwischen zwei dreistöckigen Häusern, da würde ich erst mal schauen, wie viel Sonne da überhaupt ankommt. Und ggf. auf die Pergola ein PV-Dach - da muss ich aber in Ruhe recherchieren, was es für Möglichkeiten gibt, ob sich das rechnet und wie hoch die Ausbeute ist.
@Wechselrichter
Das wird bei uns der SolarEdge Home Hub-Wechselrichter SE8K-RWB48. Weiß hier jemand ad hoc, ob der kompatibel zu OpenWB ist?
Kommt drauf an, ob an der Wallbox WLAN ist oder nicht. Eigentlich reicht das Handy. (Obwohl, Cloud geht ja auch)
LAN und WLAN ist beides vorhanden.
Oh, ok, das war sehr gut zu wissen.Gero hat geschrieben: ↑Do Jan 11, 2024 5:18 pmDas ist vorgeschrieben. Der Typ A macht nur AC und der ist in allen Verteilerkästen drin. Typ B reagiert auch auf DC Fehlerströme und da die Traktionsbatterie eines EV nun mal DC ist, macht das auch Sinn so.Fi Typ B DC Fehlerstromüberwachung:
Was tut das und wie wichtig ist es?
@Philip
Ok, dass die Wallbox natürlich eine Schnittstelle zum SoC braucht, macht Sinn und hatte ich gar nicht bedacht.
Weiß hier jemand, ob VW eine entsprechende Schnittstelle bietet?
Uh, sowas ist immer ungünstig/gefährlich. Zeigt die WB denn Infos an, die das Webinterface nicht anzeigt und wenn ja, welche?
Da wir beide eigentlich immer das Handy dabei haben, könnte es bei uns auch gut auf "Display nutzen wir eh nicht" hinaus laufen.
Dach ist komplett voll, inkl. Nord(ost)seite.
Ist halt ne relativ schmale Doppelhaushälfte. Was ich mir noch vorstellen könnte: Auf dem Carport noch Module installieren. Aber der ist zwischen zwei dreistöckigen Häusern, da würde ich erst mal schauen, wie viel Sonne da überhaupt ankommt. Und ggf. auf die Pergola ein PV-Dach - da muss ich aber in Ruhe recherchieren, was es für Möglichkeiten gibt, ob sich das rechnet und wie hoch die Ausbeute ist.
@Wechselrichter
Das wird bei uns der SolarEdge Home Hub-Wechselrichter SE8K-RWB48. Weiß hier jemand ad hoc, ob der kompatibel zu OpenWB ist?
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Re: Sinnvolle Konfiguration von series2 custom?
Es ist ja nun nicht so, dass da unterschiedliche Daten angezeigt werden würden. Die Präsentation bzw. Layout ist unterschiedlich.
openWB-series2, openWB-Buchse, E3/DC S10pro+19.5kWh, 30kWp Ost-Süd, Model 3 und Ion