Ich möchte hier eine Hilfestellung für die Konfiguration der Wallbox-Funktionalität geben - am Beispiel typischer im privaten Bereich anzutreffender Konstellationen. Üblicherweise sind da ein oder zwei Autos und ein oder zwei Wallboxen, die bei der Software 2.0 nur noch openWBs sein dürfen. Hat man nur ein Auto und eine openWB ist es ganz simpel. Mit zwei Autos muss man sich - wenn man weiterreichende Features nutzen - oder nur ganz einfach die geladenen kWh loggen möchte - damit auseinander setzen, wie man der openWB mitteilt, welches Auto nun angeschlossen ist:
- man wählt das zu ladende Auto auf dem Handy oder auf dem Display der openWB aus
- man macht das bei mit RFID-Leser ausgestatteten openWBs per RFID-Karte
- man kauft jedem Auto eine eigene openWB (ohne pro), das hat den Vorteil, dass die Autos immer eingesteckt bleiben können und so der gesamte kein PV-Überschuss garantiert in den Autos landet.
- man gibt ein bisschen mehr Geld aus, kauft eine openWB pro und hat auch die richtigen Autos dafür, dass die Wallbox selbst das Auto erkennt. Da geht das automatisch und das ist neu in der Software 2.x
Die Konfiguration der Wallbox-Funktionalität verteilt sich auf zwei oder drei Menüpunkte im Konfigurations-Menü: Ladepunkte (ggf. Lastmanagement) und Fahrzeuge
- Ladepunkte - die Infrastruktur
Hier werden die vorhandenen Wallboxen als Ladepunkt angelegt und ihnen gemeinsame Eigenschaften in Form von Ladepunkt-Profilen zugewiesen. Im privaten Bereich ist es ja üblicherweise so, dass mit maximal 11kW geladen wird und die Ladepunkte entweder vor unbefugtem Zugriff geschützt werden wollen oder nicht. Das versteckt sich im Ladepunkt-Profil, weshalb wir uns um eigene Ladepunkt-Profile gar nicht kümmern müssen. Wir nehmen das Standard Ladepunkt-Profil für alle unsere openWBs und passen das nach unseren Wünschen an.
Sind mehrere Ladepunkte an einer Unterverteilung angeschlossen, deren Zuleitung weniger verträgt, als die Ladepunkte abgeben können, muss man sich noch über das Loadsharing Gedanken machen. Zum Beispiel ist eine Unterverteilung an der zwei 22kW openWBs angeschlossen sind, in den seltensten Fällen mit den dafür notwendigen 63A abgesichert; bei mir sind es z.B. nur 35A. Hier fügt man noch eine Komponente "virtuellen Zähler" ein, setzt den im Lastmanagement in der Struktur über die beiden Ladepunkte und trägt dort die 24kW / 35A ein. Die maximal zulässige Leistung am EVU-Punkt trägt man dementsprechend in diesem Zähler ein. - Fahrzeuge - warum wir das hier alles machen
Bei den Fahrzeugen zerteilt sich die Konfiguration in die technischen Eigenschaften und die ladungstechnischen Aspekte - das sind die beiden Profile für Fahrzeug und Ladung. Die beiden zusammengefasst ergibt das Fahrzeug.- Fahrzeug-Profile - da steht drin, was für einen Fahrzeugtyp mit welchen Eigenschaften wir haben (ID.3, BMW i3, Tesla Model Y,...) und Angaben zur Ladungssteuerung und -statistiken. Haben wir nur ein Auto oder interessiert Zielladen oder "geladene km" nicht, reicht es beim Standard Fahrzeug-Profil zu bleiben.
- Ladeprofil - da steht drin, wie wir das Auto geladen werden soll, aber diese Einstellungen sind später im UI der openWB alle änderbar. Bei mehr als einer openWB sollte man je Fahrzeug ein Ladeprofil anzulegen, damit man z.B. von der neu hinzu gekommenenen Priorisierung Gebrauch machen kann. (Das priorisierte Auto fängt zuerst an zu laden, wenn man beide gleich priorisiert, muss der Überschuss wie bei der 1.9 für beide angeschlossenen Autos reichen.) Bei mehr als einem Auto sollte man auch je Auto ein Ladeprofil anlegen, denn da stehen die Zeitpläne und ein SoC-Limit drin. Einfach ist es bei nur einem Auto - da reicht es wieder beim Standard Ladeprofil zu bleiben und das zu ändern. Allerdings wird das Standard Ladeprofil (im Modus Stop) auch dafür genutzt, Ladepunkte nach Abstecken zu sperren. Möchte man also Ladepunkte vor unbefugtem Zugriff schützen, muss man auch bei einer Wallbox ein eigenes Ladeprofil anlegen.
- Fahrzeug - hier werden nun die beiden Profile zusammengeführt und ggf. ein SoC-Modul konfiguriert.
Ich hoffe, dass dieser Text dem einen oder anderen "Upgrader" eine erste Orientierung gibt. Ich habe selbst auch sehr lange in der Konfiguration herumgeklickt, bis ich alles verstanden hatte. Der Text kann auch gerne ins wiki oder oben bei der Software 2 angepinnt werden.